Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Wing 4 Syndrom

Das Wing 4 Syndrom

Titel: Das Wing 4 Syndrom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Williamson
Vom Netzwerk:
packte ihn. War sie vielleicht die Art von Geheimagentin, über die sie sich lustig gemacht hatte? Irgendwie dazu ausgebildet, den Humanoiden zu dienen, und jetzt zurückgekehrt, um sich in die Verteidigung Kais einzuschleichen? Hatte er bereits Cyra und seinen Vater verraten?
    „Meine Mutter …“ Er suchte verzweifelt nach Worten, um die Indiskretion wettzumachen. „Sie glaubte, die Hirnbäume seien rhodo…“
    „Hirnbäume?“ Ihre Stimme wurde scharf. „Was ist das?“
    „Die Eingeborenen nennen sie …“ – er unterbrach sich aus Angst, noch etwas zu verraten – „… nennen sie anders. Ich habe das Wort vergessen.“
    „Warum glaubte sie, daß sie rhodomagnetisch wären?“
    „Keine Ahnung.“ Er war bemüht, sein Schulterzucken beiläufig wirken zu lassen. „Vielleicht etwas aus den alten Akten des Schutztrupps. Ich habe keine Ahnung.“
    „Hatte sie Geräte? Richtige rhodomagnetische Geräte?“
    „Das bezweifle ich. Außerdem hat es keinen Sinn, sich jetzt darüber den Kopf zu zerbrechen. Was immer sie hatte ist mit ihr im Dschungel untergegangen.“
    Einen atemlosen Augenblick lang beugte sie sich vor und musterte ihn, stumm, aber intensiv. Er versuchte zu lächeln und spürte, wie seine steifen Glieder zitterten, schmeckte kalte Angst in seiner Kehle. Er brachte kein Wort heraus, konnte sich nicht bewegen, nicht einmal denken.
    „Ist das alles …“ Langsam lehnte sie sich zurück, und ihre Stimme wurde wieder weicher. „Einen Augenblick lang hast du mich erschreckt. Weißt du, es ist gelegentlich vorgekommen, daß fehlgeleitete Wissenschaftler Humanoiden angegriffen haben. Sie versuchten dann immer, ihr weises Erstes Gebot zu verändern oder gar, sie ganz aufzuhalten. Etwas, das zu schrecklich ist, als daß man auch nur darüber nachdenken sollte!“
    Sie schauderte und warf wieder ihr schwarzes Haar nach hinten.
    „Aber jetzt wollen wir uns entspannen. Vergessen wir doch die Humanoiden.“
    Sie füllte ihre Gläser nach.
    „Hab’ Vertrauen zu mir, Keth“, bat sie ihn mit weicher Stimme. „Es ist so schön, wieder bei dir zu sein. Verliebt – so wie Liebe sein sollte, ohne daß man sich über irgend etwas oder irgend jemanden Sorgen zu machen brauchte.“
    „Was ist mit dem Kommodore?“
    „Mein Vetter Zelyk?“ Ihre Stimme klang plötzlich hart und verächtlich. „Ein dummer Tölpel, sein ganzes Leben lang schon. Er stinkt nach Parfüm, um seinen widerlichen Körpergeruch zu verdecken, und geifert die ganze Zeit vor Geilheit. Manche Dinge können auch die Humanoiden nicht verändern. Er ist immer noch ein dummer Tölpel.“
    Sie schob ihm sein Glas hin.
    „Also wollen wir den Kommodore vergessen.“ Ihre Stimme wurde wieder leiser. „Reden wir von dir. Ich nehme an, du hast dein Examen jetzt hinter dir. Sag mir, was du gemacht hast.“
    Er nippte vorsichtig, überlegte, was er sagen sollte, um den Schutztrupp nicht in Gefahr zu bringen. Wieder spürte er den angenehm prickelnden Geschmack des Weines im Mund.
    „Ich habe die Akademie verlassen“, sagte er. „Ich war draußen in der Zone und hoffte, dort irgendwelche Hinweise auf das Schicksal der Fortune zu finden.“
    „Du hofftest wohl, mich zu retten?“ Ihre warme Hand bedeckte die seine. „Dank dir, Liebster!“ Im nächsten Augenblick war sie wieder ernst, und ihr Gesicht wirkte nachdenklich. „Ich kann mir vorstellen, daß die Humanoiden alle aus der Zone nach Hause bringen wollen. Sie werden nichts von Malili brauchen. Das wird für meinen lieben Onkel ein Schock sein. Ich kann mir sein Gesicht gut vorstellen, wenn er seinen ersten Humanoiden zu Gesicht bekommt.“
    Mit einem glucksenden Lachen beugte sie sich zu ihm.
    „Aber wir sprachen von dir.“ Ihr Lächeln wurde zärtlich. „Ich muß dich besser kennenlernen. Dich und deine Familie. Deinen Vater und Cyra habe ich kaum gesehen. Wo sind sie jetzt?“
    Die Frage beunruhigte ihn ein wenig, weil sie ihm zu eifrig vorkam, weil sie sich zu dicht an ihn lehnte, weil ihre Augen zu scharf blickten. Er griff nach seinem Glas, um Zeit zum Nachdenken zu finden. Aber plötzlich war ihm der würzige Geschmack zuwider. Ob der Wein wohl eine Droge enthielt?
    Seine Hand zitterte, und ein paar Tropfen fielen herab.
    „Schmeckt er dir nicht?“ Ihre Besorgnis kam ihm zu schnell. „Ein ausgezeichneter Jahrgang.“
    „Ich bin nur ungeschickt.“ Er griff nach seiner Serviette und betupfte den Tisch. „Entschuldige.“
    „Wir sprachen von deinen Leuten.“
    „Wir haben

Weitere Kostenlose Bücher