Daylight oder wie der Tag zur Nacht wird
gegenüber. Anschließend kam er jedoch wieder zurück auf seine Frage.
"Was weißt du über das Gleichgewicht zwischen Licht und Dunkelheit. Erzähl mehr darüber!"
Der Mann war erstarrt und blickte ihn entsetzt an. Jace schnaubte genervt. Seine roten Augen waren nun wirklich nichts Besonderes. Aber wahrscheinlich doch so viel, dass es immer ein Albtraum für ihn sein würde. Jace schüttelte ihn. Und wieder fing er an zu wimmern.
"Sag was du darüber weißt!"
"Tut mir nichts, bitte. Ich habe eine Frau und zwei Kinder. Sie brauchen ihren Vater. Bitte."
Ach ja, und ich bin der Kaiser von China.
Es brachte nichts. Der angebliche Familienmensch, wusste nicht mehr oder wollte nicht mehr preisgeben. Das Ergebnis blieb ein und dasselbe. Er hatte eh schon genug erfahren. Wenn es wahr wäre, was der Kerl ihm im Schlaf erzählt hatte, dann wusste er, was er tun musste. Er dachte nicht, dass es leicht sein würde.
Der Vampir ließ ihn los und trat zwei Schritte zurück. Vor Erleichterung und Erschöpfung, sackte der Kerl auf die Bank und rührte sich nicht mehr. Nur noch sein Schluchzen war noch meilenweit zu hören.
Jace streifte ihn nur noch mit einem kurzen Blick, drehte sich um und ging. Der Mann müsste auf sich achtgeben. Wenn er noch länger so laut weinen würde, wäre er ein sicheres Opfer. Nur nicht Seins.
Sein Weg führte ihn immer weiter. Doch diesmal hatte er ein Ziel. Er musste sie finden. Sandy. Sie und die Sunnyvamps mussten ihm helfen.
Gleichgewicht und Frieden. Licht und Dunkelheit. Es ging ihm einfach nicht aus dem Kopf. Ob er sich das alles nur eingebildet hatte? Daraufhin fiel ihm ein Sprichwort ein.
Wo Licht ist, da ist auch Schatten. War er als Schatten gemeint? War Sandy das Licht? Gehörten die Vampire zusammen, wie Baum und Blatt? Er wusste es nicht. Sein Kopf schien zu platzen. Waren seine Gedanken richtig oder brachte er alles durcheinander?
Mit gewaltiger Macht schob er seine Ideen zurück und zwang sich, die Nacht zu genießen. Der Mondschein erhellte sein braunes langes Haar und tauchte die Welt um ihn herum in eine düstere Umgebung.
Das schwache Licht genügte ihm jedoch, jede Kante und jede Höhle zu entdecken. Als er das erste Mal als Vampir in der Nacht nach draußen ging, war alles verwunderlich und fantastisch zugleich. Er hatte sich vor Freude im Kreise gedreht.
Jace hörte ein Baby in einer Wohnung schreien und erwachsene Stimmen, die versuchten es zu beruhigen.
Plötzlich huschte eine seltsame Frage durch seinen Kopf. Konnte er noch Kinder zeugen? Er fand die Idee unwahrscheinlich. Wenn er sich selbst über die Jahre nicht veränderte, dann funktionierte dies bestimmt auch nicht. Es versetzte ihm einen Stich, obwohl er diesen Schwachsinn sowieso viel zu abwegig fand. In seinem Inneren brach von seinem stillen Herz ein kleines Stück ab.
Auf einmal roch er es. Schwefel und der Gestank nach Rauch drang ihm in die Nase. Er stoppte seinen Gang und blickte dem schwarzen Haus entgegen. Um das Gebäude herum stand eine Sperre. Sie sollte bewirken, dass niemand hineinging. Das würde ihn jedoch nicht daran hindern.
Starke Schuldgefühle nagten an ihm. Jace hätte es verhindern können. Er hätte Nail aufhalten müssen. Doch er hatte es nicht getan. Er hatte nie etwas getan, das andere nicht wollten. Der Vampir war immer ein Mitläufer und hatte nie seine eigene Meinung geäußert. Und jetzt war das passiert. Aufgrund seiner Feigheit war das Haus ruiniert und die Mutter tot. Könnte er sich das jemals verzeihen?
Als er den ersten Schock überwunden hatte, ging er wieder näher. Der Gestank war unangenehm und drang in ihn, obwohl er nicht atmete. Das Haus war nur noch eine schwarze Ruine und der Baum stand tot daneben. Selbsthass und Ekel breitete sich in seiner Brust aus. Was hatte er getan? Nein, was hatte er nicht getan?
Traurig schüttelte Jace den Kopf und trat noch ein paar Schritte um das Gebäude herum. Alles war gleich. Fenster waren geschwärzt oder das Glas war aus dem Rahmen gesprungen. Die Holzbalken, die das Dach hielten knarzten vor Anstrengung. Es war nicht mehr zu reparieren. Wahrscheinlich musste es dringendst abgerissen werden. Sie konnten es doch nicht darauf ankommen lassen, dass neugierige Kinder in die Ruine kletterten.
Er hörte ein kleines seltsames Fauchen. Selbst diese Laute machten ihn wachsam und angriffsbereit. Langsam drehte er sich um und blickte mit einer belustigten Überraschung auf das kleine Tier hinab.
Ein kleiner, dicker,
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