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Decker & Lazarus 07 - Weder Tag noch Stunde

Decker & Lazarus 07 - Weder Tag noch Stunde

Titel: Decker & Lazarus 07 - Weder Tag noch Stunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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ruhig über mich lustig.«
    Decker griente. »Nein. Das ist es nicht.« Er ließ seinen Blick durch das Haus schweifen. »Ich dachte nur gerade, daß der Mossad verdammt gut zahlen muß.«
    »Sagtest du nicht, seine Frau hat das Haus bezahlt?«
    Decker nickte. »Ich werde Gold mal auf die Reiselust seines Partners ansprechen.«
    »Vielleicht stecken sie ja beide gemeinsam in irgendeiner windigen Angelegenheit«, überlegte Marge. »Und deshalb haben sie sich bei Yalom zu Hause getroffen, statt im Büro in der Stadt.«
    Decker dachte daran, daß Gold nicht vor der Sekretärin sprechen wollte. Und über Mrs. Yalom auch nicht, als er ihn nach den Treffen in Yaloms Haus gefragt hatte.
    Dalia ist kein Problem.
    Yalom und Gold – Agenten.
    Sechs Jahre in der israelischen Armee. Man lernt den Umgang mit Waffen.
    Decker wußte nicht, was die Wehrpflicht in der israelischen Armee alles beinhaltete. Er nahm sich vor, Rina danach zu fragen. Dann prustete er amüsiert in sich hinein, selber überrascht von seiner ausufernden Phantasie.
    »Was findest du so lustig?« fragte Marge mißtrauisch.
    Decker lachte. »Ach, nichts. Ich denke nur über die Lücken in dem Fall nach und wie das Hirn diese Lücken mit völligem Blödsinn füllt. Wir sollten uns an das halten, was wir wissen.«
    »Was nicht viel ist.«
    »Wir wissen, daß eine Familie verschwunden ist. Trotzdem sieht das Haus völlig unberührt aus. Keine Anzeichen für hastig gepackte Koffer, Wertsachen alle noch an ihrem Platz.«
    »Nehmen wir also an, die Familie ist nicht freiwillig abgereist. Dann also Mord.«
    »Was wäre das Motiv für einen Mord?« grübelte Decker. »Von einem Raubüberfall ist nichts zu sehen, und nach Golds eigener Aussage fehlen keine Steine aus dem Bestand.«
    »Darum gefällt mir meine Spionagetheorie so gut. Jemand wollte sie aus anderen Gründen als Geld aus dem Weg haben.«
    In Deckers Kopf begann es zu hämmern. »Geld könnte trotzdem ein Motiv sein.«
    »Wie meinst du das?«
    »Marge, wer würde davon profitieren, wenn die Eltern verschwinden?«
    »Die Jungen.«
    »Genau. Und deren Pässe sind verschwunden. Wer würde noch profitieren?«
    »Möglicherweise Orit. Und vielleicht auch der Partner, Gold.«
    »Und dann mußt du noch folgendes bedenken«, fügte Decker hinzu. »Wir wissen nicht wirklich, ob Steine fehlen oder nicht. Es wäre möglich, daß Gold die Diamanten genommen hat, oder Orit. Sie könnten uns erzählen, daß nichts fehlt, und in Wirklichkeit die Sore eingesteckt haben.«
    Marge schwieg. Dann sagte sie: »Was wir brauchen, ist einfach eine ganz altmodische Leiche.«
    »Das würde helfen.« Decker rieb sich mit dem Unterarm die Augen. »Ich gehe mal zu diesem Einkaufszentrum. Von wo aus Dov mit Sharoni telefoniert hat. Das bedeutet wenigstens, daß er vor achtundvierzig Stunden noch am Leben war.«
    »Mir gefällt meine Spionagegeschichte immer noch«, maulte Marge.
    Decker sagte: »Mir auch.«
    »Tatsächlich?«
    »Ja. Ich würde liebend gern mal Golds Paß sehen, ob der genauso komisch aussieht wie der von Yalom. Ich frage mich, ob wir da nicht bis zum Hals in was Gefährliches reingeraten.« Decker feixte. »Vielleicht habe ich zu viele Geschichten über den Mossad gelesen.« Wieder überlegte er einen Moment. »Andererseits haben Mossadagenten damals in Norwegen vor ungefähr zehn Jahren den Falschen umgebracht. Auch Spione machen Fehler.«
    »Heh, also wenn du tatsächlich glaubst, daß der Typ in irgendwelche Geheimaktionen verwickelt ist, dann will ich mit dem Mist nichts mehr zu tun haben. Hufabdrücke auf den Genitalien sind nicht das, was ich mir unter Spaß vorstelle.«
    Decker beruhigte sie. »Nun laß uns erst mal bei den Tatsachen bleiben. Aber ich will nichts ausschließen. Gold spielt seine eigene Rolle zwar herunter, aber er ist keine Marionette. Ich würde ihm alles mögliche zutrauen.«
    »Weißt du, was ich wirklich glaube?« sagte Marge.
    »Was denn?«
    »Ich glaube, es ist Zeit, daß wir uns etwas zum Mittagessen holen.«
     
    In Deckers Haus war es geradezu unheimlich still, abgesehen von dem elektronischen Gequatsche eines Spielshow-Moderators.
    Rina sah nie Spielshows.
    Einen Augenblick später kam Ginger herausgestürmt und sprang Decker gegen die Brust, und er bekam einen Schwall von rotem Fell und Schuppen in die Augen.
    »Was ist los, mein Mädchen?« fragte Decker den Irish Setter. »Wer sieht denn da fern?«
    Der Hund leckte Decker das Gesicht ab. Decker rief ein »Hallo«, aber es

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