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Deine Spuren im Sand

Deine Spuren im Sand

Titel: Deine Spuren im Sand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gisa Pauly
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und sogar meine Freundin. Aber du bist auch geschwätzig wie keine Zweite. Also bleibt es dabei: Du erfährst nicht, wo ich bin.«
    Hinter mir knatterte ein altes Motorrad, ich hatte Mühe, Babette zu verstehen. Kurzentschlossen fuhr ich rechts ran und atmete auf, als das Vehikel mich überholte.
    »Hast du was gesagt?«
    »Nein! Mir hat’s die Sprache verschlagen!«, fauchte Babette in den Hörer.
    »Dann kannst du mir wenigstens zuhören!« Ich hatte nun die Enttäuschung heruntergeschluckt, hatte die Tränen ins Taschentuch geschnaubt und konnte Babette einigermaßen gefasst erklären, dass die Close Up mir auf den Fersen war. »Berno hat einen Kollegen hinter mir hergeschickt.«
    »Berno? Wieso schickt der einen Kollegen, statt selbst hinter dir herzufahren?«
    »Liegt das nicht auf der Hand? Berno würde von mir kein Wort erfahren.«
    »Und woher weiß er, wo du bist?«
    »Weil er mich besser kennt als alle anderen.«
    »Sogar besser als ich?«
    »Wir beide haben noch nie stundenlang im Bett gelegen und uns gegenseitig unser Leben erzählt.«
    Babette grunzte verächtlich. Nach ihren letzten drei dramatisch gescheiterten Beziehungen war ihr der Sinn für Romantik verloren gegangen. Und dass mit ihnen auch der Beweis erbracht worden war, wie leicht man sie hinters Licht führen konnte, war für sie ein zusätzliches Ärgernis. Denn ihre drittletzte Liebe hatte sich als bisexuell erwiesen, ihre zweitletzte als verheiratet und ihre letzte sogar als Heiratsschwindler. Und das jeweils gerade dann, wenn Babette ihre Skepsis in den Wind gepustet und aller Welt zugeschrien hatte, das sie nun endlich den Mann fürs Leben gefunden habe. Seitdem war sie auf Männer nicht mehr gut zu sprechen. Berno nannte sie sogar einen Betrüger, Halunken und Halsabschneider, der sich nur an mich herangemacht hatte, um später mit intimen Details eine Schlagzeile zu produzieren. Obwohl ich ihr in allen Punkten zustimmte, ertrug ich es nach wie vor nur schwer, wenn sie an Berno kein gutes Haar ließ. Die Erinnerung an ihn saß noch immer direkt hinter meiner Stirn, sie war das Feuchte in meinen Augen, die Hitze, die in meine Wangen stieg.
    Wie konnte er mich ein zweites Mal verraten?
    »Wo immer du bist, du musst da weg!«, sagte Babette.
    Weg von Sylt? Weg von Maik? Weg von meinen Erinnerungen?
    »Wenn es nicht schon zu spät ist! Hast du diesem Alex Traum irgendwas verraten?«
    »Nein! Er nennt mich Lieschen und hat über Emily Funke kein Wort verloren.«
    »Das bedeutet gar nichts. Vermutlich ist Berno ständig in eurer Nähe und fotografiert.«
    Ich dachte nach. »Das kann ich mir nicht vorstellen.«
    Babette lachte verächtlich. »Willst du immer noch nicht wahrhaben, dass Berno Kaiser ein Mistkerl ist?«
    Doch, das glaubte ich natürlich. »Aber er wäre mir aufgefallen!«
    Ein kleines Licht kam mir nun entgegen, das Geräusch folgte kurz darauf. Es war das Knattern eines alten Motorrades. Langsam fuhr es in die Richtung, aus der ich gekommen war. Kurz darauf wurde ich von seinem Scheinwerfer geblendet, und im selben Augenblick drosselte der Fahrer das Tempo.
    »Ich glaube, ich werde verfolgt«, flüsterte ich. »Ein Motorradfahrer! Er hat mich vor ein paar Minuten überholt. Jetzt ist er anscheinend zurückgekehrt, um zu sehen, wo ich bleibe!«
    »Berno?«, fragte Babette aufgeregt.
    »Keine Ahnung.« Ich starrte dem Rücklicht nach. Dann plötzlich erlosch es. War der Fahrer irgendwo abgebogen? Oder in eine Kurve gefahren?
    »Die Straße ist schnurgerade«, stieß ich hervor. »Ich glaube, er ist stehengeblieben und hat das Licht ausgemacht.«
    »Hau ab!«, schrie Babette.
    »Ja, ich fahre sofort ins Hotel zurück!«
    »Und pack deine Sachen und verschwinde!«
    »Okay.«
    »Ruf mich an, wenn du in Sicherheit bist!«
    »Okay.«
    »Und wenn du noch einmal meinen Anruf wegdrückst, sind wir geschiedene Leute! Verstanden?«
    Ich warf das Handy auf den Beifahrersitz und fuhr an. Prompt blitzte weit hinter mir ein Licht auf, das sich zügig näherte. Ich gab Gas, das Licht folgte mir. Dann ließ ich die Seitenscheibe herunter, nahm den Fuß vom Gas und lauschte. Ja, schwaches Knattern war zu hören. Es musste das alte Motorrad sein, das mir aus Keitum gefolgt war. Berno, der mich jagte? Berno, der Alex Traum auf mich angesetzt hatte?
    Es war, als hörte ich seine Stimme: »Wieg sie in Sicherheit! Sei nett zur ihr! Dann erzählt sie dir irgendwann alles! So habe ich es auch gemacht!«
    Die Erinnerung an ihn lief mir die Wangen hinab,

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