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Denn mein ist deine Seele: Psychothriller (German Edition)

Denn mein ist deine Seele: Psychothriller (German Edition)

Titel: Denn mein ist deine Seele: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Lippman
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und Peter in ihrem letzten Unijahr zusammenzogen, konnte sie es sich nicht leisten, die alten Sachen ihrer Mutter abzulehnen. Nachdem der Fisch mit ihnen von der Wesleyan University nach Houston, London und wieder zurück in seinen Heimatstaat Maryland gezogen war, war er Eliza wegen seiner puren Ausdauer und Langlebigkeit ans Herz gewachsen. Ihre Küche beherbergte viele abgelegte Dinge von Inez – Kleinigkeiten ohne eigene Geschichte, ohne Besonderheit –, und alle waren ihr lieb und teuer. In Gedanken ging Eliza all diese kleinen Relikte aus dem Haus in Roaring Springs durch – eine bestimmte Rührschüssel, ein Flaschenöffner, ein langer Löffel, mit dem sie die Tee-Limonade-Mischung, die die Lerners »Sonnenschein« nannten, umrührte. Sie hatte geweint, richtig geweint, als ein schlichter Tonkrug, in den sie ihre Küchenhelfer stellte, bei dem Umzug nach Amerika verschwunden war. Am Ende war er in einem falsch beschrifteten Karton unversehrt wieder aufgetaucht, und wieder hatte sie geweint, dieses Mal vor Freude.
    »Ein Anruf«, sagte sie. »Einen Anruf schaffe ich. Aber es muss klar sein, dass wir nur während der Schulzeit reden.«
    »Glaubst du, dass er damit zufrieden ist?«, fragte Peter. »Dass du dir dann keine Sorgen mehr machen musst?«
    Sie kaute zaghaft auf ihrem Keks herum. »Wahrscheinlich nicht.«
    »Eliza – weiß ich alles, was passiert ist?«
    »Nein«, antwortete sie ihrem Mann. »Ich weiß nicht einmal, ob ich das tue.«

Kapitel 20
    1985
    »Sieh mal die Kleine da drüben, die hat ein richtiges Strahlen an sich«, sagte Walter.
    Wo waren sie? Am Stadtrand von Manassas, Virginia, so ziemlich dem östlichsten Punkt, den sie erreichten. Walters Weg erinnerte sie an den Spirographen, den Vonnie und sie als kleine Kinder besessen hatten. Sie bewegten sich in einem festen Kreis, in einem Muster, das ihm sinnvoll erschien, und zogen weite Schleifen durch das westliche Virginia, das westliche Maryland und den östlichsten Teil West Virginias. Sie fragte sich, ob er seine Heimatstadt umkreiste, ob er genauso unter Heimweh und Sehnsucht nach seinen Eltern litt wie sie. Dabei konnte er doch jederzeit nach Hause zurückkehren, oder? Sie würde mit Walter kein Mitleid wegen seines Heimwehs haben. Es war ganz anders als bei ihr. Er konnte sich frei bewegen. Sollte sie irgendwann von ihm wegkommen, würde sie auf jeden Fall …
    »Geh hin und rede mit ihr«, sagte Walter.
    Das Mädchen stand hinter einer provisorischen Theke voller Gläser mit etwas Selbstgemachtem. Ein Schild versprach, der ganze Erlös würde Darlene Fuchs zugutekommen, wer auch immer das sein mochte.
    »Was?«
    »Geh hin und rede mit ihr. Freunde dich mit ihr an.«
    »Wie soll ich das machen? Das kann ich nicht.«
    »Klar kannst du.«
    Sie konnte es nicht, nicht mehr, und sie würde es auch nicht tun.
    »Dann mache ich es halt«, sagte Walter wütend, schaltete in einen niedrigeren Gang und wendete. Elizabeth hatte ihn beim Fahren beobachtet und überlegt, ob sie nicht mit dem Pick-up wegfahren könnte, aber die Gangschaltung war ihr ein Rätsel. Wenn sie bei Vonnies Fahrstunden auf dem Rücksitz gesessen hatte, war ihr alles einfach vorgekommen, aber beide Autos ihrer Eltern hatten ein Automatikgetriebe. Und sogar bei Walter knirschte die Kupplung des alten Pick-ups manchmal.
    »Hallo, Entschuldigung.«
    Das Mädchen – Elizabeth sah sofort, dass sie noch ein Mädchen war, noch jünger als sie selbst, aber groß und gut gebaut – umgab mehr als ein Strahlen. Sie war so hübsch wie ein Filmstar und hatte langes, glattes Haar. Die Frisur war nicht allzu modern, stand ihr aber. Ihre seegrünen Augen wurden durch ihre hellgrüne Oxfordbluse von Ralph Lauren hervorgehoben, auf der ein winziger Polospieler prangte. Elizabeth hatte gedacht, der Popperstil wäre längst out, aber zu diesem Mädchen passte er.
    »Ja?«, fragte sie. Sie sprach mit einem Südstaatenakzent, aber nicht so wie Walter. Sie klang anders, eleganter.
    »Ich möchte für meine Schwester Kleidung kaufen, aber ich kenne mich in dieser Gegend nicht gut aus und dachte, wo du so gut angezogen bist, könntest du uns vielleicht helfen.«
    Sie sah an sich hinunter, als hätte sie vergessen, was sie trug, als wäre ihr perfektes Outfit reiner Zufall. Dabei hatte sie die Oxfordbluse mit karierten Bermudas kombiniert, die den gleichen Grünton enthielten. Und um den Hals hatte sie sich einen rosafarbenen Pullover geknotet, der die zweite Farbe der Bermudas aufnahm. Sie sah

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