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Department 19 - Die Wiederkehr: Thriller (German Edition)

Department 19 - Die Wiederkehr: Thriller (German Edition)

Titel: Department 19 - Die Wiederkehr: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Hill
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greifbar waren, bevor sie ihm wieder durch die Finger schlüpften.
    Nach dem Anlegen im Heimathafen hatten die Fischer ihn mit einem Pullover und Overalls, die für seine Riesengestalt viel zu klein waren, seiner Wege geschickt. Aber er war den Männern für ihre Freundlichkeit und ihren Mangel an Misstrauen dankbar; er hatte fast damit gerechnet, von der Polizei in Empfang genommen zu werden, als sie in Cuxhaven einliefen. Aber an der Pier hatten nur die Ehefrauen und Freundinnen der Fischer gewartet, um sie, erleichtert über ihre sichere Heimkehr, zu begrüßen. Die Besatzung, lauter alte Fahrensmänner, die auf See schon viel Seltsames gesehen hatten, war offenbar zu dem Schluss gelangt, der graugrüne Riese, den sie wie einen übergroßen Kabeljau aus dem Meer gezogen hatte, gehe sie weiter nichts an.
    Frankenstein war von Bord gegangen, ohne zu wissen, wo er war – außer einer rudimentären Vorstellung von der Geografie Europas, die er Hans verdankte –, und ohne die geringste Ahnung, wohin er sich wenden sollte, um zu versuchen, zu sich selbst zurückzufinden.
    Er war völlig orientierungslos.
    Als die Nacht herabsank und der kälter werdende Wind nasse Schneeflocken mitbrachte, war er in den Außenbezirken von Cuxhaven auf eine Gruppe von obdachlosen Männern und Frauen gestoßen. Sie hatten ihn nicht willkommen geheißen, ihm auch nichts von ihrem bisschen Essen angeboten, aber sie hatten ihn auch nicht vertrieben und ihm sogar gestattet, sich mit vor ihr Kohlenbecken zu kauern, das die schlimmste Kälte abhielt. Am folgenden Tag hatte er die Nordsee hinter sich gelassen, war nach Süden aufgebrochen und erreichte bei Einbruch der Nacht, als der Vollmond kränklich gelb und geschwollen aufging, den Weiler Gutendorf.
    Ohne Vorwarnung hatten unerträgliche Schmerzen seinen Körper durchzuckt, die ihn in die Knie zwangen. Er hatte das Gefühl, seine Haut stehe in Flammen und seine Knochen hätten sich in flüssiges Metall verwandelt, und er schrie den Mond an, als sein Körper sich zu verwandeln begann. Seine Knochen brachen mit lautem, qualvollen Krachen und fügten sich in neuen Formen zusammen. Das Blut schien ihm in den Adern zu kochen, als um seine Augen, deren Farbe sich zu einem dunkel leuchtenden Gelb gewandelt hatte, dichtes graues Haar aus seiner Haut wuchs. Sein Gesicht streckte und verlängerte sich, die Zähne wurden zu messerscharfen Reißzähnen, als er auf alle viere sank und nicht mehr schreien konnte; aus seinem aufgerissenen Mund kam nur mehr ein lautes, klagendes Heulen.
    Während der Mond über ihm leuchtete und seine Verwandlung sich dem Ende näherte, begann er zu rennen, stolperte auf vier neuen Beinen unsicher dahin, dann schneller und schneller, als die letzten Reste seines rationalen Wesens in dem Animalischen untergingen, das in seinem Blut röhrte, bis er durch den dichten verschneiten Wald raste – auf ein fernes Licht und eine Wolke aus grauem Kaminrauch zu, auf den Geruch von tierischer Angst zu, der unter den froststarren Bäumen heranzuschweben schien.
    Am folgenden Morgen, zum zweiten Mal in kaum einer Woche, war Frankenstein an einem unbekannten Ort erwacht, ohne zu wissen, wie er dorthin gekommen war oder was er getan hatte; verstärkt wurde das Fremdartige diesmal durch die Tatsache, dass er nackt in der Nähe einer Straße lag.
    Zum Glück war die Straße unbefahren, weil der beginnende Tag sich eben erst als schwacher grauer Streifen am östlichen Horizont zeigte. Aber noch während er sich zu orientieren versuchte, drang die Kälte des deutschen Winters in seine nackte Haut ein, und er wusste, dass er rasch irgendwo Unterschlupf finden musste. Wo er aufgewacht war, war der Schnee in weitem Umkreis weggetaut und hatte feuchtes braun-grünes Gras freigelegt, als habe sein Körper im Schlaf gewaltige Mengen Hitze abgegeben. Er war mit etwas Klebrigem bedeckt, und als er sich das Gesicht mit den Händen rieb, wiesen sie danach blutrote Streifen auf.
    Frankenstein taumelte, aber als der nächste Windstoß ihn traf, versuchte er, nicht mehr an das rote Zeug zu denken, sondern sich aufs Überleben zu konzentrieren. Während sein Atem dichte Wolken bildete, begann er, die Straße entlang weiterzustolpern – auf eine sanfte Anhöhe zu, hinter der sich leichter Kaminrauch kräuselte.
    Hinter der Anhöhe lag ein Bauernhaus mit der Rückseite zur Straße, sodass seine Fassade über schneebedeckte Felder und den Winterwald hinausblickte. Frankenstein versuchte das Tor zu

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