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Der Bourne Betrug

Der Bourne Betrug

Titel: Der Bourne Betrug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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zu kommen.
    Er öffnete die Augen.
    Soraya beugte sich lächelnd über ihn. »Weißt du, wo du bist?«
    Â»Du bist zurückgekommen«, flüsterte er.
    Â»Ich hatte’s versprochen, nicht wahr?«
    Â»Fadi?«
    Â»Keine Ahnung. Ich habe einen der Polizeibeamten erschossen, aber die anderen nie gesehen. Ich glaube, sie haben aufgegeben.«
    Er schloss kurz die Augen. »Ich erinnere mich, Soraya. Ich erinnere mich.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ruh dich jetzt aus. Reden können wir später.«
    Â»Nein.« Sein Gesichtsausdruck verriet grimmige Konzentration. »Wir müssen darüber reden. Jetzt.«
    Was war mit ihm passiert? Beim Aufwachen hatte er sich sofort anders gefühlt, fast als sei sein Verstand aus einem Schraubstock befreit worden. Ihm kam es vor, als habe er das mit den Schemen von Stimmen, von Erinnerungen besiedelte Ödland,
in dem er bisher existiert hatte, hinter sich gelassen. Die dröhnenden Kopfschmerzen, die sich endlos wiederholenden Phrasen waren verschwunden. Er erinnerte sich sehr deutlich daran, was Dr. Sunderland ihm über die Entstehung von Erinnerungen erzählt hatte – und wie durch Traumata oder extreme Zustände ausgelöste anomale Gehirnaktivitäten ihre Abrufbarkeit beeinträchtigen konnten.
    Â»Mir ist erstmals klar, wie dämlich es war, auch nur daran zu denken, Cevik ins Freie mitzunehmen«, sagte er. »Und es hat noch andere seltsame Dinge gegeben. Zum Beispiel war ich durch starke Kopfschmerzen praktisch gelähmt, als Fadi die Flucht gelungen ist.«
    Â»Als Tim erschossen wurde.«
    Â»Ja.« Er versuchte sich aufzusetzen und zuckte schmerzhaft zusammen.
    Soraya schüttelte den Kopf. »Nein, das darfst du nicht.«
    Er ließ nicht locker. »Hilf mir auf.«
    Â»Jason …«
    Â»Los, mach schon!«, verlangte er scharf.
    Sie legte ihm einen Arm um die Schultern, zog ihn hoch, als er sich aufsetzte, und schob ihn etwas nach hinten, sodass er mit dem Rücken an der Wand lehnte.
    Â»Diese merkwürdigen Zwänge haben mich in gefährliche Situationen gebracht«, fuhr er fort. »Und sie haben zu Verhaltensweisen geführt, die Fadi genützt haben.«
    Â»Das war bestimmt Zufall«, sagte sie.
    Sein Lächeln war fast schmerzlich. »Soraya, wenn mich das Leben eines gelehrt hat, dann die Tatsache, dass sogenannte Zufälle oft Anzeichen für eine Verschwörung sind.«
    Sie lachte halblaut. »So spricht der wahre Paranoiker.«
    Â»Ich könnte gut behaupten, meine Paranoia habe mich bisher am Leben erhalten.« Bourne setzte sich etwas höher auf. »Was ist, wenn ich etwas auf der Spur bin?«

    Soraya verschränkte die Arme. »Was könnte das sein?«
    Â»Also gut, nehmen wir mal an, diese Zufälle, wie du sie nennst, wären tatsächlich auf eine Verschwörung zurückzuführen. Wie ich schon gesagt habe, haben alle Fadi erheblich genützt.«
    Â»Bitte weiter.«
    Â»Die Kopfschmerzen haben angefangen, nachdem ich auf Martins Empfehlung den Gedächtnisspezialisten Dr. Sunderland aufgesucht hatte.«
    Soraya runzelte die Stirn. Was Bourne da erzählte, klang plötzlich überhaupt nicht mehr komisch. »Wieso bist du zu ihm gegangen?«
    Â»Weil mich Bruchstücke von Erinnerungen an meinen ersten Aufenthalt hier in Odessa zum Wahnsinn getrieben haben. Aber damals wusste ich nicht einmal, dass es sich um Odessa handelte – und erst recht nicht, was ich dort gemacht hatte.«
    Â»Aber wie gehört diese Erinnerung zu der von dir behaupteten Verschwörung?«
    Â»Das weiß ich nicht«, gab Bourne zu.
    Â»Sie kann nicht dazugehören.« Soraya merkte, dass sie bewusst Gegenargumente vorbrachte.
    Bourne winkte ab. »Lassen wir das vorerst beiseite. Als ich Martin zurückgebracht habe, hat er mir erklärt, ich müsse hierherkommen – um jeden Preis  –, um einen gewissen Lemontow aufzuspüren, der die Dujja finanziere. Er glaubte, sobald Lemontow ausgeschaltet sei, werde die Dujja finanziell ausgetrocknet.«
    Soraya nickte zustimmend. »Sehr richtig!«
    Â»Aber dazu hätte Lemontow existieren müssen. Das tut er nicht.« Sein Gesichtsausdruck verriet nicht, was er dachte. »Außerdem wusste Fadi von Lemontow. Er hat gewusst, dass der Kerl eine Fantasiegestalt war! «

    Â»Und?«
    Bourne wandte sich ihr ganz zu. »Wie konnte Fadi von Lemontow

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