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Der Bund der Drachenlanze - 10 Ellen Porath

Der Bund der Drachenlanze - 10 Ellen Porath

Titel: Der Bund der Drachenlanze - 10 Ellen Porath Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Schloß im Eis
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blieb stehen und starrte den Kerner mit beiden
Augenpaaren an. »Du kennen Res?« fragte der rechte Kopf
argwöhnisch.
»Ich kämpfe für den Valdan, du Armleuchter! Erinnerst
du dich nicht an mich?« Als der rechte Kopf weiter sprachlos blieb, wandte sich Caven an Lacua. »Erinnerst du dich
an mich?«
Lacua nickte langsam. »Lange her. Jetzt nicht.«
»Laß mich los«, befahl Caven.
Tanis sagte nichts. Langsam ließ der Ettin Caven Mackid
herunter. Der Kerner zog seine Kleider zurecht. »Jetzt bring
mich und meinen Gefangenen zu Hauptmann Kitiara.«
Res-Lacua starrte von Caven zu Tanis. »Gefangener?«
»Ja. Ein… ein Geschenk für Hauptmann Kitiara.«
Zwei Paar Augenbrauen zogen sich zusammen. »Nicht
Hauptmann.«
»Doch, Hauptmann.«
»General.«
Caven konnte gerade noch seine Verblüffung verbergen.
»Ja… Gut, bring mich zu General Kitiara.« Er richtete sich
auf. »Jetzt!« fügte er hinzu. Die vier Augen des Ettins richteten sich wieder auf Tanis, der zusammensackte und sich
Mühe gab, so gefangen wie möglich auszusehen. Die anderen Ettins murmelten etwas, doch der Halbelf verstand ihre
Sprache nicht.
»Meister hat gesagt, zu ihm bringen«, beharrte ResLacua.
»Zu General Kitiara. Er wollte sagen, zu General Kitiara«,
beharrte Caven. »Das hat er mir so gesagt. Nachdem du ihn
verlassen hattest – äh, gerade eben. Ich komme gerade von
ihm.«
Zwei Paar Schweinsäuglein blinzelten. Res-Lacua runzelte die Stirn. »Zum Meister bringen«, sagte Lacua störrisch.
»Ja, ja«, fügte Res hinzu. Gerade als Caven anscheinend
noch einmal darauf bestehen wollte, hellte sich das linke
Gesicht des Ettins auf. »Aber«, sagte Lacua glücklich, »General bei Meister.«
»Phantastisch«, zischte Tanis Caven zu, als die beiden
durch einen Gang, dann durch den nächsten und schließlich durch einen dritten geleitet wurden. »Gib auf den Weg
acht«, fügte Tanis hinzu. »Vielleicht hilfreich, wenn wir
fliehen müssen.«
»Durch die Spalte hoch? Wie denn?« Caven versuchte,
stehenzubleiben, um mit dem Halbelfen zu reden, aber
Res-Lacua zerrte ihn den Gang entlang.
»Vergiß nicht – mit etwas Glück haben wir dann eine
Zauberin dabei«, erinnerte ihn Tanis.
Viele Biegungen und Ecken später standen Tanis und
Caven vor dem Valdan. Der Valdan hatte es sich auf einem
vergoldeten Thron bequem gemacht. Seine roten Haare
stachen lebhaft von dem Purpurrot und Blau seines lockeren Seidenhemds ab. Hinter ihm arbeitete Janusz über einer
Schüssel auf einem Tisch, die vor einer Art Fenster stand.
Lida half ihm, indem sie ihm Schalen reichte, die offenbar
Kräuter enthielten. Sie wich den Blicken der Gefangenen
aus. Kitiara, die polierte, schwarze Lederhosen, ein enges
Trikot unter ihrem Kettenhemd und darüber einen Mantel
aus Seehundsfell trug, dessen Ränder mit dickem, weißem
Pelz besetzt waren, zeigte weniger Scheu. Ihr Blick war
kalt. Reglos stand sie neben dem Thron des Valdans.
Das Bild im Fenster veränderte sich, und plötzlich schaute Tanis auf das Schlachtfeld, das er gerade verlassen hatte.
Doch jetzt sah es anders aus. Weiße Schäfchenwolken, die
fast freundlich aussahen, trieben über die angreifende Armee, obwohl der Himmel vorher klar gewesen war. Die
Truppen des Valdans wichen den Wolken aus, doch die
Angreifer schienen nichts bemerkt zu haben.
»Bei den Göttern!« murmelte Caven. »Zauberfeuer?«
»Ich sehe, du erinnerst dich noch an die Meiri, Mackid«,
sagte der Valdan. »Aber, nein, kein Zauberfeuer. Etwas viel
Besseres. Etwas, was die Eisjuwelen den Magier gelehrt
haben. Zauberschnee müßte man es wohl nennen. Die da
allerdings«, er zeigte auf das Fenster, »werden es für die
Qualen des Abgrunds halten.«
»Aventi olivier«, sang Janusz, und alle Ettins außer ReLacua verschwanden aus dem Quartier des Valdans. Tanis
sah die anderen vier unter den Truppen im Fenster auftauchen.
Janusz bestreute die Oberfläche der Schale mit orangefarbenem Puder. »Sedaunti avaunt, rosenn.« Lidas Miene
wurde mit jedem Wort gespannter, als ob sie sich fest auf
etwas tief in ihr selbst konzentrierte. Noch immer hatte sie
Tanis und Caven nicht angesehen.
Ein Schrei drang aus dem Fenster. Das Gebrüll stammte
von den Kriegern auf den angreifenden Eulen. Schnee regnete aus den Wolken auf sie herab. Doch dieser Schnee
funkelte, und als er Brittains fliegendes Heer berührte,
brannte er. Mehrere Krieger verloren den Halt und stürzten
in die Tiefe. Ein paar Eulen gerieten durch den Schmerz,
den

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