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Der Duft der Rose

Der Duft der Rose

Titel: Der Duft der Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daria Charon
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gemeinsam mit Jacques das Abendessen ein, wie sie es ihm versprochen hatte. Während er fröhlich über die Erlebnisse des Tages schwatzte, musterte sie ihn gedankenverloren. Wie würde er es aufnehmen, wenn plötzlich ein Säugling im Haus war? Jacques lag Bösartigkeit fern, aber er war tollpatschig, und sie wollte sich nicht an alle Haustiere erinnern, die seiner übergroßen Liebe zum Opfer gefallen waren. Weitgreifende Vorsichtsmaßnahmen würden notwendig sein, deren er natürlich nicht gewahr werden durfte.
    Erleichtert zog sie sich nach dem Diner in ihr Zimmer zurück und schickte die Zofe weg, sobald diese ihr beim Auskleiden geholfen hatte. Als die Tür ins Schloss fiel, sank Ghislaine aufs Bett. Ihre Hände wanderten zu ihrem Bauch, und sie horchte in sich hinein. Zum ersten Mal seit der Verdacht Gewissheit geworden war, stieg eine zittrige Freude in ihr auf, die sich langsam ausbreitete und alle dunklen Gedanken vertrieb.
    Sie würde ein Kind haben.
    Ein Kind, das sie lieben konnte und das ihre Liebe erwiderte. Keine Einsamkeit mehr. Ihr Leben war nicht länger leer und sinnlos. Endlich wusste sie, wie sich Glück anfühlte.
    Alle Anspannung fiel von ihr ab, und sie streckte sich wohlig. Gleich morgen würde sie anfangen zu überlegen, welche Vorbereitungen im Haus und auch sonst nötig waren. Ein Kinderzimmer musste eingerichtet werden und ...
    Ein Geräusch von der Balkontür ließ sie die Augen öffnen. Nicholas kam auf sie zu und beugte sich lächelnd über sie. »Comtesse, Ihr seht einfach unwiderstehlich aus.« Er küsste sie, ehe sie reagieren konnte, und dann war es zu spät, weil sein Kuss sie wie immer alles andere vergessen ließ.
    Er legte sich neben sie und strich ihr das Haar aus dem Gesicht. Seine hellen Augen leuchteten, und sie konnte nicht anders, als sein Lächeln zu erwidern.
    »Ich hoffe, ich komme nicht ungelegen«, murmelte er und rieb seine Wange an ihrer.
    Natürlich tat er das. Sie wusste noch immer nicht, wie sie es ihm sagen sollte. Oder ob sie es ihm überhaupt sagen sollte. Aber sie wollte ihn auch nicht wegschicken ... Jeanne hatte gesagt, sie konnte alles tun, was sie bisher getan hatte ... Und sie waren bei Gott nicht immer sanft miteinander umgegangen, wenn die Leidenschaft sie überwältigt hatte. Aber jetzt wusste sie, was auf dem Spiel stand, und die Angst, dass sie dem Kind schaden könnte, überwog die Sehnsucht nach der Vereinigung mit ihm. Am liebsten hätte sie sich in seine Arme geschmiegt und wäre einfach eingeschlafen. Doch seine Erektion, die sich an ihren Schenkel presste, verriet, dass er nicht zum Schlafen gekommen war.
    »Ich muss nach Marseille«, sagte er, während seine Hand unter ihr Nachthemd glitt. »Deshalb bin ich hergekommen. Ich wollte dir Bescheid geben, dass ich vermutlich zwei oder drei Wochen weg bin. Mit den Genehmigungen für die Zufahrtswege gibt es Probleme. Ich hoffe, ich kann sie mit Hilfe von Didier Farigoule klären.«
    Die Worte sickerten in Ghislaines Verstand. Das Schicksal schien es gut mit ihr zu meinen und verlängerte ihre Galgenfrist. Abwesend fuhr sie durch sein dichtes Haar, während seine Hand über ihren Venushügel strich und ihre Spalte teilte.
    Sie seufzte und öffnete die Schenkel weiter. »Drei Wochen, das ist eine lange Zeit. Wirst du mir treu sein können?« Sie hoffte, dass er ihr die Antwort gab, mit der sie sich aus der gegenwärtigen Situation retten konnte, und tatsächlich sagte er genau das, was sie hören wollte.
    Er stützte seinen Kopf in die andere Hand und sah sie an. »Bevor Ihr mich von Euren Qualitäten überzeugt habt, Madame, hatte ich ziemlich lange keine Frau. Wenn ich genau nachdenke, könnten es sogar Jahre gewesen sein, in denen mir meine Hand genügte.«
    »Tatsächlich?« Sie blickte ihn durch die Wimpern hindurch an. »Dann bin ich ja beruhigt. Aber ... es ...« Nach einem tiefen Atemzug fuhr sie fort: »Ich habe noch nie ... einem Mann dabei zugesehen ... wenn er ... sich selbst befriedigt.«
    Der Ausdruck auf seinem Gesicht verriet seine Verblüffung. Er zog die Brauen zusammen, der beste Beweis dafür, dass er nicht wusste, ob er ihr glauben sollte oder nicht. Sie entschloss sich zu einem koketten Augenaufschlag. »Ich weiß natürlich, wie es geht, aber ich habe es noch nie gesehen. Könntest du nicht ...?«
    »Du willst es sehen?« Er setzte sich auf und schüttelte verständnislos den Kopf. »So spektakulär ist das nicht.« Wieder blickte er sie skeptisch an, dann zuckte er die

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