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Der Flirt

Titel: Der Flirt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen Tessaro
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»Irgendein Kerl möchte um Sie werben und bedient sich eines Haufens … ich weiß nicht mal, wie ich das nennen soll! Kleine Botschaften und Partyspielchen? Na toll. Das ist echt zum Kaputtlachen. Ich finde es bloß irgendwie traurig, dass er das tun muss, mehr nicht. Sie müssen ihn von irgendwoher kennen − er kann kein vollkommen Fremder sein. Also, warum fragt er Sie nicht einfach, ob Sie mit ihm ausgehen?«
    Der Gedanke war ihr noch gar nicht gekommen. »Ich weiß nicht.«
    »Sehen Sie.« Er stellte die Teller in die Spüle und drehte das Wasser auf.
    Warum konnte er sie nicht einfach bitten, mit ihm auszugehen? War sie so unnahbar? Wenn sie es sich recht überlegte, dann war bei allen Männern, mit denen sie als Erwachsene etwas gehabt hatte, die Initiative von ihr ausgegangen. Hatte jemals ein Mann sie gebeten, mit ihm auszugehen?
    Leticia saß da, trank ihren Teebeutel-Tee und dachte beunruhigt über das Bild von ihr nach, das Sam gezeichnet
hatte. War sie wirklich so oberflächlich? So … zimperlich?
    Er erledigte den Abwasch. »So, alles fertig.« Er nahm seinen Mantel und einen abgewetzten Seesack, der an der Tür stand.
    »Sie gehen?« Irgendwie war sie wohl zu dem Schluss gekommen, er stünde ihr vierundzwanzig Stunden am Tag zur Verfügung. Wenn es etwas gab, was ärgerlicher war als ein Fremder, der sich einem aufdrängte, dann ein Fremder, der einfach wieder ging.
    »Ich muss Ihr Badezimmer reparieren und zu einer Ausstellung gehen.«
    »Eine Ausstellung?«
    »Ja, eine Freundin von mir ist Künstlerin geworden, und ich habe ihr versprochen, da zu sein und sie zu unterstützen. Aber wenn Sie wollen, schaue ich später noch mal rein, um zu sehen, wie es Ihnen geht.«
    »Sicher. Also, ich meine, nur, wenn Sie wirklich wollen.«
    »Warum nicht. Wer weiß« - er öffnete grinsend die Tür -, »vielleicht haben Sie bis dahin eine weitere Nachricht von Ihrem heimlichen Verehrer bekommen!«
    »Vielleicht!«, sagte sie zu laut, zu schnell.
    Die Tür fiel hinter ihm ins Schloss.
    Eine Ausstellung! Der Gedanke, dass er durch eine Galerie schlenderte und ein wenig Small Talk machte, kam ihr fast wie Verrat vor.
    Ihre Wohnung war auf ganz neue Art und Weise still. Seltsam, wie schnell sie sich an seine langen beschwingten Schritte auf ihren polierten Holzfußböden gewöhnt hatte. Sein Räuspern. Seinen Geruch … wonach roch er? Sie schnupperte. Heute Morgen war es gebratener Speck.
    Leticia ging zu ihrem Wäscheschrank, um eine Duftkerze zu suchen.

    Heidekraut und Zitronenthymian. Perfekt.
    Es erinnerte sie an den Norden, an weites, offenes Land. An die Art von Gegend, die ein Mann wie Sam wahrscheinlich mochte.
    So ganz und gar nicht ihre Welt.

Letzte Zuflucht
    Nachdem er sich zusammen mit Flick um einige weitere Hinweise gekümmert hatte, traf sich Hughie am späten Nachmittag mit Henry zu einigen schnellen Missionen, nur um in Übung zu bleiben.
    Der erste Auftrag war ein klassischer Parkuhren-Job. Die Zielperson erledigte in Notting Hill einige Einkäufe. Hughie und Henry warteten an ihrem Auto darauf, dass die Parkuhr ablief. Genau in dem Augenblick, da die Frau in Sicht kam, mit hochrotem Kopf und außer Puste herbeieilte, um ihr Auto vor den Politessen zu retten, warf Hughie einige Münzen ein.
    »Sie haben hoffentlich nichts dagegen«, sagte er lächelnd, als sie herbeigelaufen kam. »Ich weiß, ich nehme mir eine gewisse Freiheit heraus, aber ich habe Sie vorhin gesehen und wollte nicht, dass Sie einen Strafzettel bekommen.«
    Die Frau, die eine ganze Sammlung von Tüten in den Händen hielt, starrte ihn mit offenem Mund an. »Sie … haben mich vorhin gesehen?«
    »Ja, ich habe auf meinen Freund gewartet. Ich konnte gar nicht anders, als Sie zu bemerken.«
    »Ehrlich? Mich?«
    Hughie lachte. »Was ist daran so komisch? Wie auch immer« - er nickte und schaute auf ihren Ehering -, »ich sehe, dass Sie vergeben sind. Um ehrlich zu sein, komme ich mir jetzt ein wenig dämlich vor!« Seine Wangen glühten vor seiner
berühmten Schamesröte. »Sie finden mich bestimmt lächerlich, eine Fremde zu verfolgen. Aber da kann man nichts machen. Manchmal muss man etwas wagen, richtig?«
    Die Frau war hingerissen. »Ja! Ja, natürlich!«
    Und Hughie schlenderte davon und ließ sie in einem entzückenden Schockzustand zurück.
    Der zweite Auftrag war genauso unkompliziert, in der Branche auch als »Bedauern im Café« bekannt.
    Diesmal wartete Hughie draußen vor einem überfüllten Bistro, während Henry der

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