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Der Glanz der Seide: Roman (German Edition)

Der Glanz der Seide: Roman (German Edition)

Titel: Der Glanz der Seide: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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wünschte, ich hätte sie nie kennengelernt. Die zwei, sie und der verdammte Lionel, haben mein Leben zerstört.«
    Amber zuckte vor der Feindseligkeit in Gregs Stimme zurück. »Das verstehe ich nicht«, sagte sie. »Was ist passiert?«
    Als Greg fertig war mit seiner Erzählung, wie er mit dem Glücksspiel und den Hurenhäusern von Hongkong bekannt gemacht worden war und wie er Lucy begegnet war und sich in sie verliebt hatte, war Amber schockiert und angewidert – von Greg ebenso wie von seinem hinterhältigen Freund.
    Wie hatte das passieren können? Wie konnte der Cousin, den sie so bewundert und geliebt hatte, sich in diesen unmoralischen Mann verwandeln, der nicht das geringste Bewusstsein für seine Fehler besaß, ganz zu schweigen von irgendeiner Spur Schamgefühl?
    »Wenn du Lucy liebst, wäre es vielleicht besser gewesen, in Hongkong zu bleiben und dich ihr zu Füßen zu werfen«, wandte Amber vorsichtig ein.
    »Sie hätte mich geheiratet, wenn Lionel sie nicht gegen mich aufgehetzt hätte«, fuhr Greg fort, ohne auf ihre Bemerkung einzugehen. »Ich habe ihr von Großmutters Plänen für mich erzählt und dass ich wahrscheinlich noch einen Titel bekomme. Also, wenn sie Lionel heiratet, diesen hundserbärmlichen Lumpen, wird sie sich nie Lady irgendwas nennen können.«
    Amber hörte Gregs Tirade mit wachsender Traurigkeit zu. »Jetzt beschwert Großmutter sich darüber, dass ich ein Kind gezeugt habe. Ja, was zum Teufel hat sie denn erwartet? Dass ich lebe wie ein Mönch?« Er hatte heftig zu schwitzen angefangen, seine Bewegungen und seine Worte waren fahrig und unkoordiniert.
    »Ich glaube, Großmutter war sehr betroffen über deine Schulden, Greg«, sagte Amber leise.
    » Sie war betroffen!« Er lachte schrill. »Das ist wirklich köstlich. Sie war aber nicht so betroffen, dass sie mir Geld geschickt hätte, um sie zu begleichen, oder? Die Chinesen lieben das Glücksspiel, aber sie hassen Verlierer. Weißt du, was sie da drüben machen, wenn man seine Spielschulden nicht bezahlen kann? Als Erstes schneiden sie einem die Hand ab, Finger für Finger, und dann …«
    Greg hatte eine volle Flasche Gin mit ins Billardzimmer genommen, doch jetzt war sie leer, und in einem plötzlichen Anflug von Gewalt nahm er sie und warf sie gegen die Wand. Scherben spritzten über das Parkett, während er sich in einen Sessel fallen ließ, den Kopf in den Händen verbarg und anfing, unbeherrscht zu schluchzen.
    »Wenn Lucy mich geheiratet hätte, wäre alles gut geworden«, weinte er. »Lionel hat Chung Hai so lange aufgehetzt, bis der verlangt hat, dass ich alle meine Schulden begleiche. Lionel wusste, dass ich das nicht konnte. Ich musste diese Schecks ausstellen, Amber … ich hatte keine Wahl … und als Chung Hai mir dann gedroht hat, weil ich Henry Jardines Unterschrift gefälscht hatte, und von mir verlangt hat, dass ich noch weitere Schecks unterschreibe – da wusste ich, dass ich so nicht weitermachen konnte und fliehen musste. Die Überfahrt hat mich den letzten Penny gekostet. Der verdammte Kapitän hat genau gewusst, dass ich am Ende war und er mir abknöpfen konnte, was er wollte. Ich wusste nicht, dass diese blöde Schlampe mir zum Hafen gefolgt war und sich mit dem Balg auf dem Schiff versteckt hatte.«
    »Sie wollte sicher unbedingt mit dir zusammen sein, Greg.«
    »Wollte wohl eher dafür sorgen, dass sich ihr Goldesel nicht verdrückt«, fuhr Greg heftig auf.
    »Also, wenigstens hast du die kleine Rose sicher nach Hause gebracht.«
    »Glaubst du wirklich, ich wollte das? Das habe ich doch nur ein paar verdammten Missionaren zu verdanken, die ihre Nase in Dinge gesteckt haben, die sie nichts angingen, und sich eingemischt haben. Das Balg wäre besser mit seiner Mutter gestorben.«
    »Du meinst, wie Carolines Kind?«, fragte Amber leise.
    Eine Minute lang dachte sie, er würde gar nichts sagen. Sein Gesicht wurde dunkelrot, und er starrte sie wütend an, dann stand er auf und schob sich an ihr vorbei.
    »Das war nicht meine Schuld. Ich habe ihr gesagt, wir müssten vorsichtiger sein, wir hätten Glück gehabt, dass wir mit dem ersten durchgekommen sind«, lachte Greg trunken. »Das würde Großmutter gefallen, was, dass Fitton Leghs kostbarer Sohn in Wahrheit von einem Pickford gezeugt wurde?«
    Amber konnte sich nicht rühren. Greg war so betrunken, dass er vermutlich gar nicht recht wusste, was er da redete.
    »Was meinst du?«, fragte er Amber. »Soll ich es der Alten sagen?«
    »Greg, ich glaube nicht

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