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Der goldene Buddha

Der goldene Buddha

Titel: Der goldene Buddha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ihn unter dem Namen Gol.
    Sein Kontaktmann. Und er war tot.
    Die Mörder hatten ihm die Augen ausgestochen!
    Sekundenlang wurde Ghaliwa wieder vom Gefühl einer heißen Angst überfallen. Die Bräune wich aus seinem Gesicht und ließ es blass und grau werden. Er fing die Leiche auf und ließ sie vorsichtig zu Boden gleiten. Danach zog er sie ein Stück von der Tür weg und öffnete.
    Er schaute in den langen Hotelgang. Dabei brauchte er nur nach links zu sehen, weil sein Zimmer am Ende lag.
    Nichts, der Gang war leer, aber beleuchtet. Gegenüber hing zwischen zwei Türen ein Bild. Das Gesicht darauf schien ihn höhnisch anzustarren.
    Ghaliwa zog sich wieder zurück. Leise drückte er die Tür ins Schloss.
    Er schaute dabei auf den Toten, sah dessen Gesicht und wandte den Blick ab.
    Danach drehte er die Leiche auf den Bauch.
    Als seine Finger nach einer Zigarette griffen, zitterten sie. Was sollte er jetzt machen? Aber er hatte es gewusst. Die anderen waren ihm auf der Spur. Die gaben nicht auf. Die Mönche aus dem Kloster hatte er wirklich unterschätzt. Er dachte nicht darüber nach, wie sie seine Spur gefunden hatten, für ihn zählte nur, dass sie sich in Nepal befanden und ihn im Visier hatten.
    Nur - warum hatten sie ihn nicht getötet und stattdessen den Kontaktmann? Auf diese Frage fand er erst nach reiflicher Überlegung eine Antwort. Die anderen schienen zu wissen, dass er nur im zweiten Glied stand. Sie wollten bestimmt an seinen Auftraggeber herankommen. Und jetzt war der Kontakt durch diesen Mord abgebrochen worden.
    Was tun?
    Zuerst musste die Leiche verschwinden. Aber wohin? Ghaliwa dachte nach. Das Zimmermädchen war schon durch. Es würde erst morgen früh wieder erscheinen, denn die Betten waren schon zur Nacht gerichtet. Und morgen früh wollte Ghaliwa weg sein. Da konnte das Zimmermädchen ruhig die Leiche finden. Allerdings ließ Ghaliwa sie nicht mitten im Raum liegen, sondern schob sie in die Dusche. Dort legte er sie in das Becken, in dem das Wasser noch nicht abgelaufen war und die Kleidung des Toten nässte. Der Dieb zog den Plastikvorhang zu und verließ die Dusche.
    Wohler war ihm jetzt nicht. Im Gegenteil, seine Angst steigerte sich. Er hatte es immer gehasst, wenn er die Gegner in der Nähe wusste, sie aber nicht sah.
    Sie lauerten auf ihn, hatten ihn umzingelt. Diese verdammten Mönche, die so scheinheilig taten, in Wirklichkeit aber die schlimmsten Teufel waren.
    Sie wollten seinen Tod.
    Hatte es Zweck, wenn er jetzt noch im Zimmer blieb? Nein, hier war er allein. Ghaliwa entschloss sich, in die Hotelbar zu gehen. Dort waren Menschen, da würde es den anderen schwerfallen, ihn umzubringen, ohne Aufsehen zu erregen. Sein Revolver war geladen, damit konnte er sich verteidigen, und wenn alle Stricke rissen, wollte er den Kerlen die verdammten Steine zurückgeben. Mit diesem Vorsatz verließ er sein Hotelzimmer. Er war aber noch immer auf der Hut und hielt die rechte Hand stets in der Nähe seines Revolvers.
    Drei Türen weiter verließ ein Pärchen das Zimmer. Sie schwarzhaarig, er klein, gedrungen und mit einer Glatze. Für Sekundenbruchteile trafen sich seine und Ghaliwas Blicke. Der Afghane stellte fest, dass der Mann eine Drahtgestellbrille trug, hinter deren Gläser eiskalte Augen blitzten.
    Nein, der Mann bedeutete keine Gefahr. Außerdem war er ein Europäer mit sehr heller Haut.
    Am Lift traf Ghaliwa die beiden wieder. Er fuhr nicht mit demselben Aufzug nach unten, sondern allein.
    Der Lift hielt in der Bar. Die Tür schwang auf, und zwei Inder, deren Turbane hell leuchteten, schauten den Afghanen an, bevor sie höflich Platz machten.
    Das Stimmengemurmel empfand Ghaliwa als wohltuend. Rechts lag die große Rezeption. Links ging es zur Bar. Er musste dabei durch kleine Ladenstraßen gehen, wo große Geschäfte aus Katmandu ihre Filialen eröffnet hatten.
    Meist Souvenirläden.
    Die Bar war nett, gemütlich und der große Raum so eingeteilt, dass sich keiner durch den Nachbarn gestört fühlte. Man saß entweder in Nischen oder etwas erhoben, konnte aber auch an der Bar selbst Platz nehmen, deren Mahagonitheke so glänzte wie ein Spiegel. Die beiden Mixer, die hier bedienten, kannten den Afghanen schon.
    »Wie immer?« fragten sie.
    »Nein, heute einen Doppelten.«
    »Sehr wohl.«
    Der Afghane erhielt seinen doppelten Whisky. Seit er diesen Alkohol zum ersten Mal zu sich genommen hatte, konnte er kaum von ihm lassen, obwohl ihm sein Glaube den Genuss von Alkohol verbot. Aber darauf

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