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Der Katalysator

Der Katalysator

Titel: Der Katalysator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles L. Harness
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öff­ne­ten sich bei­de Ka­nis­ter auf ein Si­gnal hin. In­ner­halb von drei Mi­nu­ten hat­ten sie den ge­sam­ten Sau­er­stoff im Zim­mer ab­sor­biert. Da­durch ent­stand im Raum ein leich­tes Va­ku­um. Er hat­te ein Hand­tuch un­ter die Tür ge­stopft, aber durch meh­re­re Spal­ten drang Luft her­ein, um das Va­ku­um aus­zu­glei­chen. Na­tür­lich wur­de auch der Sau­er­stoff der Fri­schluft rasch ab­sor­biert. Sein Tod war schnell und fried­lich.“
    „Du sagst, die Ka­nis­ter öff­ne­ten sich auf ein Si­gnal hin?“ frag­te Paul.
    „Sag­te ich das? Ja, ver­mut­lich. Die Elek­tro­ni­ker vom Bom­ben­de­zer­nat ha­ben mir ge­hol­fen, den Schalt­kreis auf­zu­spü­ren. Das Si­gnal geht von hier, von der Woh­nung, aus … na ja, ei­gent­lich könn­te man wohl sa­gen, es geht vom Schlaf­zim­mer aus.“
    Paul starr­te sie an. Er ver­stand kein Wort.
    „Be­greifst du nicht?“ sag­te sie. „Ein Freund und ich, wir wa­ren im Schlaf­zim­mer. Wir hat­ten … na, du weißt schon. Auf dem Hö­he­punkt rief ich – den Na­men die­ses Freun­des. Mei­ne Stim­me – und die­ser Na­me – gin­gen durch einen Stim­men­de­co­der, den Uriah hier in die­sem Schrank ver­bor­gen hat­te. Und die­ser spe­zi­el­le Na­me ak­ti­vier­te einen spe­zi­el­len Schalt­kreis in sei­nem Ama­teur­sen­der. Der Sen­der strahl­te dar­auf­hin ein Si­gnal aus, wel­ches von ei­nem Funk­sa­tel­li­ten im Or­bit re­flek­tiert, ent­spre­chend ver­stärkt und dann von sei­nem Emp­fän­ger in sei­nem Zim­mer in Broo­klyn auf­ge­fan­gen wur­de. Die­ses Si­gnal öff­ne­te die Ven­ti­le der Ser­vo­mo­to­ren. Ein rich­ti­ger Ru­be Gold­berg, fin­dest du nicht auch? Und ty­pisch für Uriah. Aber du glaubst mir im­mer noch nicht …“ Sie wand­te sich den bei­den Ka­nis­tern zu und rief mit lau­ter Stim­me: „Fred! Jetzt … Jetzt …! “
    Vol­ler Grau­en hör­te Paul das lei­se Kli­cken, das Sir­ren der klei­nen Mo­to­ren, und dann sa­hen sei­ne weit auf­ge­ris­se­nen Au­gen, wie die Ka­nis­ter­ven­ti­le sich zu dre­hen be­gan­nen.
    „Sie sind be­reits mit Sau­er­stoff ge­sät­tigt“, sag­te Shei­la sach­lich. „Wir sind nicht in Ge­fahr.“
    Plötz­lich be­griff er. Er sah die Frau an, ver­blüfft und mit weißem Ge­sicht. „Fred …? Kuss­man?“
    Sie ver­stand ge­nau, was er mein­te. „Uriah und Fred wa­ren gu­te Freun­de.“ Als ob da­mit al­les er­klärt ge­we­sen wä­re.
    Paul zog sei­ne Ja­cke aus, kroch un­ter das Bett und riß das Mi­kro­phon und die da­mit ver­bun­de­ne Schal­tung her­aus. Er trug al­les in die Kü­che, such­te den Müll­sack und schob es seit­lich in den Sack. Dann warf er den Sack in den Müll­schlu­cker.
    Als er zu­rück­kam, war das Schlaf­zim­mer leer. Im Bad rausch­te die Du­sche. Die Ba­de­zim­mer­tür stand halb of­fen. Er nahm sei­ne Kra­wat­te ab, öff­ne­te den Kra­gen­knopf und die Man­schet­ten, setz­te sich auf das Bett (wes­sen Bett?) und lös­te sei­ne Schnür­sen­kel.
    Im Bad war es jetzt still. Viel­leicht brauch­te sie Hil­fe mit den Hand­tü­chern und dem Eau de Co­lo­gne. Er zog sich aus und ging durch die Die­le.
    Sie hat­te die Pe­rücke ab­ge­nom­men. Ihr Kör­per war wun­der­schön in dem sanf­ten Licht. Ih­re Brust­war­zen wa­ren hart und ihr Bauch leicht ge­run­det. Ih­re Schen­kel öff­ne­ten sich un­ter sei­nen su­chen­den Hän­den.
    Ih­re Au­gen wa­ren hell und weit of­fen; sie schau­ten ihn an, wie er sie an­schau­te.
    Da­nach er­hob er sich vom Bett und be­gann sich an­zu­zie­hen. „Was willst du jetzt ma­chen?“ frag­te er. „Wirst du beim Lie­big Club blei­ben?“
    „Ich weiß es ei­gent­lich noch nicht. Viel­leicht ge­he ich zu­rück nach Wa­shing­ton. Ich glau­be nicht, daß ich hier in New York blei­ben könn­te.“ Sie schwang die Bei­ne über die Bett­kan­te und streif­te ih­re Strümp­fe über.
    „Wa­shing­ton wä­re ei­ne gu­te Al­ter­na­ti­ve“, stimm­te Paul zu. „Re­gie­rung?“
    „Pa­tent­amt. Als Pa­tent­prü­fer.“
    „Du machst Wit­ze.“
    „Und du bist ein Ma­choschwein. Ver­giß nicht, daß die Vor­sit­zen­de des Pa­ten­taus­schus­ses ei­ne Da­me ist.“
    „Touché, Ma­da­me Vor­sit­zen­de.“
    „Ich bin ei­ne

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