Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Kreuzritter - Verbannung - Tempelriddaren

Titel: Der Kreuzritter - Verbannung - Tempelriddaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
Arbeit, da es nur darum ging, so viel Tuch wie möglich herzustellen, das dann vom Kloster entweder gestiftet oder verkauft wurde.
    Für die weltlichen Jungfrauen ging es vor allem darum, etwas zu lernen und eine Beschäftigung zu haben. Ora et labora, bete und arbeite, war nach dem Gehorsam die wichtigste Regel - sowohl in Gudhem als auch in anderen Klöstern. Deswegen sollte es zumindest so aussehen, als würden die Jungfrauen selbst in der Zeit arbeiten, in der man wegen der Kälte das Haus nicht verlassen konnte.
    Falls eine der Jüngeren unter den Familiaren diese Arbeit überhaupt nicht kannte, musste sie so lange zuschauen, bis sie, so gut es ging, einen Webstuhl oder eine Spindel bedienen konnte.
    Cecilia Blanka hatte sich, was diese Arbeit anging, als vollkommen ahnungslos erwiesen, während Cecilia Rosa sie fast ebenso gut beherrschte wie eine Laienschwester. Dieses Problem ließ sich nur auf eine Weise lösen: Da keine der sechs jungen Frauen, die zur Sverkerfraktion gehörten, mit der Person zusammensitzen konnte, die in Gudhem am meisten gehasst und verachtet wurde, der Verlobten des Königsmörders Knut Eriksson, setzte man die beiden Cecilien an denselben Webstuhl.
    Cecilia Rosa kam schnell dahinter, dass ihre Freundin Blanka sehr wohl mit dem Webstuhl umgehen konnte. Sich unwissend zu stellen war nur eine List gewesen, um
neben der Freundin sitzen zu können. Jetzt konnte sie kein Redeverbot mehr daran hindern, sich auszutauschen. Während der Arbeit mussten sie sich ständig der Zeichensprache bedienen, und kein noch so wachsames Auge konnte verfolgen, worüber sie sprachen. Und wenn die aufsichtführende Schwester ihnen den Rücken zukehrte, konnten sie sogar flüstern, ohne ertappt zu werden.
    Bald hatte Cecilia Blanka alles erzählt, was sie über den Hass der anderen wusste und sie sich von der Zukunft erhoffte.
    Draußen in der Welt der Männer war es nicht mehr so einfach wie früher, als man einem König einfach den Kopf hatte abschlagen müssen, um selbst König zu werden. Ihr Verlobter Knut Eriksson würde es wohl zu gegebener Zeit mit Gottes Hilfe und der seines verstorbenen Vaters, Erik des Heiligen, vermutlich so weit bringen. Aber im Handumdrehen war das nicht zu bewerkstelligen.
    Deshalb hatte Knut sofort nach seiner Verlobung dafür gesorgt, dass seine Verlobte Cecilia Blanka ins Kloster kam, wo man ihr Asyl gewähren würde, während die Männer die Sache unter sich ausmachten. Nicht einmal in einem feindlichen Kloster wäre ihr Leben bedroht, auch wenn es dort vielleicht nicht allzu angenehm werden würde.
    Ein Stein des Anstoßes war, dass die wenigen Nonnenklöster im Lande alle dem sverker’schen Geschlecht verbunden waren. Schwere Zeiten standen Cecilia Blanka und Knut Eriksson bevor, sollte die sverker’sche Seite siegen. Vielleicht würde sie das Kloster dann nie verlassen können, nie Kinder bekommen und nie ein eigenes Anwesen mit Gesinde, um das sie sich kümmern konnte. Sie würde weder frei über die eigenen Ländereien reiten noch weltliche Lieder singen können.

    Umso größer wäre deshalb die Freude, wenn ihre Seite siegen, ihr Verlobter auch wirklich zum König ausgerufen und im Reich Frieden herrschen würde. Dann würde sich all das, was jetzt so schwarz war, in strahlendes Weiß verwandeln. Dann würde Cecilia Blanka ihrem Verlobten Knut rechtmäßig angetraut und damit Königin werden. Diese Bedrohung versuchten Mutter Rikissa, ihre Schwestern und die dummen Gänse unter den Familiaren, von denen Helena Sverkersdotter die schlimmste war, nicht weiter zu beachten, obwohl sie Tag und Nacht im Schatten dieser Bedrohung lebten.
    Cecilia Blanka meinte, dass die beiden Freundinnen jeden Tag um den Sieg der Folkunger und Eriker beten müssten. Ihr Leben und ihr Glück hing mehr von diesem Sieg als von irgendetwas anderem ab.
    Obwohl sich da niemand ganz sicher sein konnte. Wenn Frieden geschlossen wurde, geschahen viele merkwürdige Dinge, und die Männer waren oft der Meinung, dass der Frieden besser durch eine Heirat als mit dem Schwert zu sichern sei. Wenn die sverker’schen Leute siegten, konnte es ihnen durchaus einfallen, die eine oder andere Frau der Feinde zu heiraten. Möglicherweise würden die Cecilien eines elenden Tages geholt und mit je einem alten Mann in Linköping verheiratet werden. Ein unschönes Schicksal, aber nicht annähernd so schlimm, wie unter der Fuchtel von Mutter Rikissa zu vertrocknen.
    Cecilia Rosa, die einige Jahre jünger war als ihre

Weitere Kostenlose Bücher