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Der Mittelstürmer: Die Geschichte eines schwulen Profi Fussballers

Der Mittelstürmer: Die Geschichte eines schwulen Profi Fussballers

Titel: Der Mittelstürmer: Die Geschichte eines schwulen Profi Fussballers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julian Altmann
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letzten Mal telefoniert. »Wo bist du denn?«
    »Hier in Bangkok. Marc. Ich will dich sehen.«
    Marc überlegte. Li spielte mit der Telefonschnur.
    »Marc, bist du noch dran?«, hörte er es aus dem Hörer.
    »Ja, Rachen. Darf ich dich heute Abend anrufen? Dann können wir uns sehen.« Marc brauchte etwas Zeit. Rachen willigte ein, was blieb ihm auch anderes übrig. Er notierte sich seine Nummer und verabschiedete sich, als lägen nicht die vergangenen Monate zwischen ihnen. Langsam stand er auf und ging wie in Trance wieder zurück, zu diesem sterbenden Mädchen, das ihm diesen kleinen Menschen hinterließ.
    Irgendwann wurde es hektisch. Zuerst waren es nur zwei Schwestern, dann stürmten noch andere Personen ins Zimmer. Ein Fremder bat Marc, den Raum zu verlassen, doch er blieb. Endlich erschien Aisun. Es dauerte nicht lange, dann folgte auf diese Hektik Ruhe. Keiner sagte mehr etwas. Fast alle verließen den Raum. Aisun setzte sich erschöpft zu Marc und Li, sagte aber nichts.
    »Danke Aisun!«, flüsterte Marc jetzt. »Danke, dass du dir solche Mühe machst. Tia hätte das ganz sicher auch gesagt. Darum sage ich es jetzt für sie.«
    Keiner der beiden bewegte sich. Keiner der beiden weinte. Sie saßen nur da. Später stand Marc auf und ging zu Tia. Er küsste sie und versprach ihr im Stillen, ab nun für ihre Li zu sorgen. Er nahm die Kleine auf den Arm und verließ das Zimmer. Aisun folgte ihnen.
    Auf dem Gang sah er in der Ferne ein Gesicht aus seinem vergangenen Leben. Er blieb stehen.

7. WILLMA
    »Ich komme später nach, ich will noch schnell zu Marc.«
    »Wenn du meinst.«
    »Simon, bitte nicht schon wieder.«
    »Willma, ich bitte dich, für dich gibt es nur noch Marc und noch mal Marc. An mich oder an uns denkst du gar nicht mehr.«
    »Mein bester Freund liegt im Krankenhaus, und es geht ihm verdammt schlecht, da ist es doch wohl klar, dass ich für ihn da bin.«
    »Aber in jeder freien Minute?«
    Sie atmete aus, sie hatte keine Lust auf diese Diskussion. »Simon! Er braucht meine Aufmerksamkeit!«, fuhr sie ihn an, woraufhin Simon entgegnete: »Dieser Mann bekommt schon so viel Aufmerksamkeit. Man hat das Gefühl, die Medien haben überhaupt kein anderes Thema mehr als Marc Kliff und sein …«
    »Simon!«, unterbrach ihn Willma. »Du weißt selber ganz genau, dass es nicht um diese Art von Aufmerksamkeit geht!«, sagte sie ruhig, »ich verbringe sehr wohl auch viel Zeit mit dir.«
    »Und wann haben wir das letzte Mal miteinander geschlafen?«
    Jetzt wurde sie wütend: »Es tut mir schrecklich leid, wenn mir im Moment einfach nicht danach ist.«
    Sie bog in die Klinikeinfahrt. »Ich muss jetzt los, ich komme nach, sobald es geht.«
    »Sicher, mach doch, was du glaubst.« Er legte auf.
    Sie saß im Auto und atmete mehrere Male tief durch, bevor sie in der Lage war auszusteigen.
    Marc lag jetzt seit zwei Wochen im Krankenhaus. Sein Zustand besserte sich zwar langsam, aber er sah noch immer schlimm aus. Als sie ihn das erste Mal im Krankenhaus gesehen hatte, war sie sofort in Tränen ausgebrochen. Er war dagelegen wie tot. Sein Kopf war verbunden gewesen, sein Gesicht total zugeschwollen. Angebrochener Kiefer, der rechte Oberschenkel gebrochen, beide Arme in Gips, zwei Rippen angeknackst, die Liste seiner Verletzungen war lang gewesen.
    Er hatte geschlafen. Das kontinuierliche Geräusch des Überwachungsgeräts war das einzig Beruhigende in diesem Raum gewesen. Willma hatte sich zu ihm ans Bett gesetzt, ihm ganz vorsichtig einen Kuss gegeben.
    Wie in Trance hatte sie eine Ewigkeit so dagesessen, die Tränen waren ihr übers Gesicht geronnen. Als sein Arzt zu ihnen ins Zimmer gekommen war, hatten sie sich lange unterhalten. Sie war geschockt gewesen, doch zugleich euch ein wenig erleichtert. Der Neurologe hatte ihr gesagt, dass Marc nur wenige Minuten bewusstlos gewesen war und wohl keine bleibenden Schäden davontragen würde.
    Sie hatte sich zu Marc gebeugt und ihm ins Ohr geflüstert: »Marc, mein Prinz, es wird alles wieder gut, du schaffst das schon, ich bin hier. Ich lasse dich nicht im Stich. Ich liebe dich, mein Kleiner.«
    Sie betrat sein Zimmer und setzte sich neben ihn ans Bett. »Hallo mein Prinz, wie geht es dir heute?« Sie strich über seine mit Blutergüssen übersäten Wangen.
    Marc lächelte sie müde an. Sein Kiefer wurde noch immer von Verbänden gestützt, die Hälfte seines Körpers war unter Gips verborgen. Er sah furchtbar aus. Bei jeder Bewegung verzog er vor Schmerzen das

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