Der Pilot
ausspioniert und herausgefunden hat, daß Dad eine Menge Geld besitzt.«
»Oh, nein.« ließ sich Sera vernehmen. »Meinst du, der Junge ist ein gemeiner Dieb?«
»Das ist genau das, was ich sagen will, Mutter«, bestätigte Pavik.
»Ich sollte sofort nachsehen gehen, ob schon irgend etwas fehlt«, keuchte Sera Tharen. »Oh, du lieber Himmel. Oh, du lieber Himmel, wo soll ich ihn heute nacht bloß schlafen lassen?«
»Mutter, er wird heute nacht nicht mehr hier sein«, belehrte sie Pavik. »Ich rufe die Sicherheit. Ich bin überzeugt, dieser Typ wird wegen aller möglichen Vergehen gesucht.«
»Wage es nicht!« schrie Bria jetzt. »Wenn du die Sicherheit verständigst, rede ich mit keinem von euch jemals wieder ein Wort! Ihr irrt euch, was Han angeht. Er hatte nicht die geringste Ahnung davon, daß meine Familie wohlhabend ist, als wir uns trafen. Und ich habe ihm auch nichts davon gesagt, bis wir hierherkamen.«
»Ein Typ wie der hat seine Quellen«, stellte Pavik fest. »Wahrscheinlich hat er das überprüft, nachdem er dich ein paar Tage kannte, und alles herausgefunden, was er wissen mußte.«
»Nein, das hat er nicht!«
»Bria. mir ist nicht daran gelegen, mich wie ein Unmensch aufzuführen!« versicherte Pavik. »Ich versuche lediglich, dich zur Vernunft zu bringen. Ich will nicht, daß du verletzt wirst, und ich will nicht, daß du es mit jemandem zu tun bekommst, der auf der falschen Seite des Gesetzes lebt.«
»Han ist nicht so!« weinte Bria, dann holte sie tief Luft und ergänzte: »Gut, ich gebe ja zu, daß er in der Vergangenheit wahrscheinlich wirklich so war. Doch er hat sich geändert. Er wird auf die Imperiale Akademie gehen und die Offizierslaufbahn einschlagen. Könnt ihr ihm nicht wenigstens eine Chance geben? Er versucht doch, sein Leben zu ändern!«
»Das hat er behauptet, Bria, doch Typen wie er leben vom Lügen«, erklärte Pavik. »Ich verständige die Sicherheit.«
»Oh, du lieber Himmel!«
»Nein!« Bria ging wie rasend auf ihren Bruder los. Einen Moment lang wünschte sie sich, einen Blaster zu haben. Sie konnte unmöglich zulassen, daß er dies tat.
Paviks Hand lag bereits auf der Verbindungstaste des Komlinks, als eine Stimme von der Tür ihn abrupt innehalten ließ. »Laß das, Pavik! Ich verbiete es!«
Alle im Raum wandten sich um und sahen Renn Tharen im Türrahmen stehen.
»Aber, Dad, du weißt ja nicht.« begann Pavik.
»Und ob ich das weiß«, fiel ihm Tharen ins Wort. »Ich war in meinem Arbeitszimmer, und die Tür war offen. Ich habe diese ganze schändliche Szene belauscht, und ich sage dir, Pavik, du wirst die Sicherheit nicht verständigen!«
»Aber, Renn«, setzte Sera an, doch ihr Mann wandte sich ihr mit einem vernichtenden Blick zu.
»Sera, ich bin es müde, daß du versuchst, deine Tochter als Mittel zu benutzen, um deine gesellschaftlichen Ambitionen voranzutreiben. Du bist der Hauptgrund dafür, daß sie letztes Jahr fortgelaufen ist. Also, hör damit auf! Hast du mich verstanden?«
»Renn!« japste Sera Tharen. »Wie kannst du es wagen, so mit mir zu sprechen?«
»Weil ich wütend bin, Sera, ganz einfach wütend«, knurrte Brias Vater. »Wie kannst du nur so blind sein? Du verstehst überhaupt nicht, in welcher Gefahr sich unsere Tochter auf Ylesia befunden hat. Sieh!«
Er ergriff Brias Handgelenk und zog sie vor ihre Mutter, dann packte er ihre beiden Hände und hielt sie seiner Frau unter die Augen. »Sieh, Sera! Sieh dir ihre Hände an! Siehst du die Narben? Diese Leute haben Bria mißhandelt, sie haben eine Sklavin aus ihr gemacht! Sie hätte dort sterben können, Sera, wenn Han nicht gewesen wäre. Ich bin ihm dankbar dafür, auch wenn du nicht über genug Anstand verfügst, das zu kapieren. Er ist ein guter Junge, und ich sage, Bria hätte es weitaus schlechter treffen können.«
»Aber.« hauchte Sera, rang die Hände und begann zu weinen. »Oh, Bria, deine armen Hände, Liebes.«
»Kein Wort mehr, ich verbiete es dir.«
Sera sackte in ihrem Sessel zusammen und schluchzte leise.
Da wirbelte Renn Tharen herum, um sich seinen Sohn vorzunehmen. »Pavik, du bist so selbstgerecht und dünkelhaft geworden wie deine Mutter, und ich habe auch genug von dir.« Renn starrte den jungen Mann an. »Du redest über einen Mann, der sein Leben riskiert hat, um Bria vor der Sklaverei zu bewahren. Bria hat recht, was seine Bewerbung an der Imperialen Akademie angeht. Han Solo ist ein anständiger Kerl. Er erinnert mich an mich selbst, als ich in seinem
Weitere Kostenlose Bücher