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Der Prinz mit den sanften Haenden

Der Prinz mit den sanften Haenden

Titel: Der Prinz mit den sanften Haenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Sellers
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gehen konnte es nicht, und es würde auch zu nichts führen - außer zu einem einmaligen und sicher wunderschönen Lusterlebnis.
    Davon war sie überzeugt.
    Zum ersten Mal seit ihrem sechzehnten Geburtstag hatte sie die Chance, echte sexuelle Leidenschaft zu erfahren. Was, wenn es das letzte Mal sein sollte, dass sie eine solche Ge legenheit be kam? Was, wenn es ihr Schicksal war, nie wieder ein solches Verlangen zu empfinden? Was, wenn sie wieder in dieses triste Einerlei zurücksank, sobald er gegangen war?
    „ Sie wird von sich aus zu mir kommen müssen ..."
    Der Sturm tobte um das kleine Haus, aber er war nicht stärker als der Sturm in Clios Herzen.

10. KAPITEL
    Blicklos starrte Clio aus dem großen Fenster in das Unwetter hinaus und hing ihren verworrenen Gedanken nach. Da sah sie plötzlich in der Fensterscheibe ein Licht hinter sich im halbdunklen Raum aufblitzen.
    Verwundert wirbelte sie zu der Lampe auf dem kleinen Tisch herum. Vorhin hatte sie ein paar Mal versucht, sie anzumachen. Wie hypnotisiert blickte Clio in das Licht. Es flackerte noch zweimal, ehe es seine normale Stärke beibehielt.
    Der Generator war repariert.
    Jalal würde jeden Moment hereinkommen.
    So widerstreitende Gefühle wie Unentschlossenheit und Verlangen überkamen Clio. Sie konnte Jalal nicht gegenübertreten, nicht so, wie sie sich im Augenblick fühlte. Sie wollte auch nicht mit ihm hier bleiben, kilometerweit entfernt vom Haus.
    Hätte sie sich selbst besser gekannt, wäre sie darauf gefasst gewesen, welche heftigen Gefühle sie Jalal entgegenbrachte und dass sie nicht die Willenskraft hätte, ihm zu widerstehen.
    Hätte sie nur die leiseste Ahnung gehabt, wie es um sie stand, wäre sie nicht mit ihm hierher gekommen. Für nichts auf der Welt! Zu spät begriff sie, dass sie es ihrer Mutter hätte sagen müssen, sich ihr anvertrauen sollen, anstatt in diese Situation zu geraten.
    Sie hastete in die Küche, schaltete das Licht dort an und füllte den Wasserkessel. Clio holte gerade Tassen aus dem Schrank und stellte den löslichen Kaffee auf die Anrichte, als Jalal hereinkam.
    Gleichzeitig flackerte ein Blitz auf, und ein tiefes Donnergrollen ertönte, als hätte das Unwetter ihn hervorgebracht.
    Einen endlosen Augenblick sahen sie sich an, während der Donner in der Ferne verhallte.
    Dann meinte Jalal: „Ich habe in meinem ganzen Leben noch nicht so viel Regen gesehen, wie er in diesem Land in fünf Minuten fällt."
    Damit war der Bann gebrochen, und Clio bemerkte nun, dass er bis auf die Haut durchnässt war.
    „Bleib da stehen!" rief sie. „Beweg dich nicht, sonst tropft alles voll." Sie öffnete die Tasche mit der schmutzigen Wäsche und zog ein Handtuch heraus, das sie auf den Boden warf. „Stell dich da drauf.
    Ich hole dir ein frisches Handtuch."
    Clio verschwand ins Bad und kam mit einem der frischen Handtücher zurück. Jalal zog gerade seine Jacke aus.
    „Wie willst du die frischen Handtücher ersetzen, wenn ich das jetzt benutze?" fragte er und zögerte, als sie ihm das Handtuch hinhielt.
    „Wir können ihnen ein paar frische mitgeben, wenn sie sich die Schlüssel holen", erwiderte sie und zuckte mit den Achseln.
    „Das ist nicht nötig. Ich komme hiermit zurecht." Er rieb sich das Haar mit einer trockenen Ecke seiner Jacke. Sein Polohemd war auf den Schultern und vorn auch ziemlich nass.
    „Du solltest das besser ausziehen. Ich kann es in den Trockner werfen", bot sie ihm an.
    Er begegnete ihrem Blick. „Es ist in Ordnung so."
    „Jalal, du bist klitschnass!" Jetzt redete sie schon wie ihre Mutter. „Du holst dir den Tod, wenn du so herumläufst."
    Er lächelte. „Nein, so schnell passiert das nicht."
    „Ich meine auch nur, du erkältest dich."
    „Nein", wehrte er gelassen ab.
    Sie schaute ihn wie gebannt an. Die Luft zwischen ihnen schien zu knistern, und unwillkürlich dachte Clio erneut an seine Worte.
    „Die Katze muss zu mir kommen ..."
    In dem Moment pfiff der Wasserkessel, und sie nutzte die Gelegenheit, um sich dem Tablett mit den Tassen zuzuwenden.
    Ein riesiger Blitz zuckte über den Himmel, und das Krachen des Donners hörte sich an, als wäre über dem Dach eine Bombe explodiert.
    „Nun, wir werden hier nicht so schnell wegkommen!" stellte Clio munter fest und tat so, als würde das keine Rolle spielen.
    Jalal straffte sich. „Wir können mit dem Boot doch auch bei Regen fahren, oder nicht?" Da er an der Tür ein paar Haken entdeckte, hängte er seine Jacke auf. „Das habe ich mit deinem

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