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Der Purpurkaiser

Titel: Der Purpurkaiser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Herbie Brennan
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Nahkampf, sondern blieben auf Distanz und deckten ihre Gegner mit Pfeilen und Elfenbolzen ein. Es gab einen Moment der Verwirrung, dann fielen die ersten Dämonen.
    Einen Moment lang nahm Fogarty schon an, dass die Schlacht komplett aus der Distanz ausgetragen werden konnte, aber die Dämonen stellten sich rasch auf ihre neuen Angreifer ein. Die Truppen aus Hael waren wie Insekten: ohne jede Angst um sich selbst. Sie warfen sich den Elfen entgegen, ohne sich um den tödlichen Regen aus Pfeilen und Bolzen zu scheren. Gleichzeitig sonderte sich eine kleine Gruppe Waldelfen ab und stieß zum offenen Portal vor.
    »Überzeugende Strategie«, sagte Madame Cardui. »Schalte das Portal aus und du schneidest ihnen den Nachschub ab.«
    Das wachsende Heer der Dämonen kam eindeutig zu demselben Schluss, denn ein großes Kontingent der Haeltruppen sonderte sich ab, um den Vorstoß der Waldelfen zu stoppen. Die Elfenkrieger wurden zurückgedrängt, bekamen dann aber ihrerseits Verstärkung und gewannen wieder Terrain. Inzwischen strömten reihenweise größere, schwerer bewaffnete Dämonen aus dem Portal. Einer hob einen monströsen Feuerstab. Als er abdrückte, fuhr ihm ein Elfenbolzen ins Auge. Der Flammenstoß ging über die Köpfe hinweg und setzte einen Baum in Brand.
    »Das wird der Königin nicht gefallen«, sagte Fogarty. Sein Herz schlug höher. Am liebsten hätte er sich ebenfalls in die Schlacht gestürzt. Was merkwürdig war, denn als er Soldat gewesen war – vor beinahe sechzig Jahren, war das zu fassen? –, da war er dem Kampf aus dem Weg gegangen, soweit es menschenmöglich war. Alt sein war schrecklich. Man platzte vor neuen, kühnen Ideen und konnte sie gar nicht mehr umsetzen.
    Er hatte die Königin offensichtlich richtig eingeschätzt. Der Strom der Waldelfen, die aus den Bäumen auftauchten, verwandelte sich abrupt in eine reißende Flut. Fußsoldaten warfen sich auf die Dämonenhorde, während Schützen sie mit Pfeilen und Bolzen eindeckten. Ein Trupp kümmerte sich um den brennenden Baum und löschte das Feuer mit Erstickungszaubern. Der Trupp, der zum Portal vorstieß, erhielt auf einmal großzügige Verstärkung. Fogarty konnte darunter ein drei Mann starkes Team von Zauberern ausmachen.
    Dann überschlugen sich die Ereignisse. Es begann mit einer gewaltigen, flammenlosen Detonation des Portals. Das Gerät zerbarst in Bruchstücke, die herunterprasselten wie blutiger Hagel, durchsetzt mit den zerfetzten Überresten derjenigen Dämonen, die sich zu nahe am Explosionsherd befanden. Die übrig gebliebenen, von ihrer Verstärkung abgeschnittenen Dämonen wurden unter dem Ansturm der Waldelfen niedergemäht wie Grashalme. Binnen Minuten war alles vorbei.
    Als die Arbeitstrupps der Waldelfen anrückten, um Hairstreaks Herrenhaus abzureißen, betraten Fogarty und Madame Cardui das Schlachtfeld. Überall lagen Tote und Sterbende, aber die Aufräumteams der Elfen waren bereits unterwegs und beseitigten jeden Hinweis auf das, was hier vorgefallen war.
    »Mein Lieber, ist das nicht Prinz Pyrgus dort drüben?«
    Fogarty folgte ihrem Blick und hatte das Gefühl, dass sich eine eiskalte Hand um seinen Magen schloss. Dort lag Pyrgus im Gras. Sein Wams war voller Blut. Blue und ein ängstlich blickender Junge knieten neben ihm – Fogarty bekam einen Schreck, als er erkannte, dass es Henry war. Hinter den beiden stand Nymph mit dem Bogen in der Hand wie eine Wache. Aus irgendeinem Grunde lag ein Endolg zu Henrys Füßen.
    »Pyrgus!«, schrie Fogarty, als er auf die Gruppe zulief.
    Pyrgus öffnete langsam die Augen und gab ein schwaches Lächeln von sich. »Ist nur eine Fleischwunde, Torhüter. Ich komm wieder auf die Beine.«
    »Können Sie uns einen Heiler besorgen, Torhüter?«, fragte Blue. »Und jemandem sagen, dass er Comma aus dem Haus holen soll, bevor er unter den Trümmern begraben wird?« Sie zögerte, aber nur kurz. »Die Leiche unseres Vaters befindet sich ebenfalls dort drinnen. Ich würde sie gern zurück in den Palast bringen lassen, damit er bestattet werden kann.«
     

Fünfundneunzig
     
    M it einem Mal war Blue hellwach.
    Da war jemand in ihrem Zimmer! Sie konnte ihn atmen hören. Wie hatte er an den Wachen vorbeikommen können?
    Sie tastete nach einer Waffe und fand nur einen Mondkegel. Sie brach ihn. Bleiches Licht durchflutete ihr Schlafgemach.
    Am Fußende ihres Bettes stand Comma.
    »Was soll das denn?«, fuhr sie ihn wütend an. Sie war es gewohnt, dass er dort herumschlich, wo er nichts zu

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