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Der schwarze Engel: Horror-Thriller

Der schwarze Engel: Horror-Thriller

Titel: Der schwarze Engel: Horror-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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King schluckte. »Ich ... ich ... verspreche es!« flüsterte sie. »Ich schwöre, nur für die Sache des Guten zu kämpfen. Du – ihr könnt euch auf mich verlassen. Ich werde nie zu meinen Schwestern zurückkehren und sie bekämpfen, wenn sie der Sache des Guten entgegenarbeiten. Ich weiß, Ma, welches Erbe ich übernommen habe. Dad und du – ihr könnt euch auf mich verlassen.«
    Vanessas Gesicht blieb unbewegt, als sie den Stein von dem Samtkissen herunternahm.
    Das Kleinod hing an einer silbernen Kette. Vanessa streifte sie ihrer Tochter über den Kopf, und zum erstenmal spürte Damona den Stein auf ihrer nackten Haut.
    Ein seltsames Gefühl überkam sie.
    Dieser Stein, der in seiner grünen Grundfarbe doch etwas kalt wirkte, verbreitete eine Wärme, die durch ihren gesamten Körper floß. Von den Haaren bis zu den Zehenspitzen. Und sie fühlte die Kraft, die sie plötzlich erfüllte.
    Damona schluckte.
    Sie schaute in die ernsten Augen ihrer Mutter, sah auch das Gesicht ihres Vaters und die schmalen Lippen, die sich zu einem Lächeln verzogen.
    »Danke«, hauchte Damona, »danke, daß ihr mir soviel Vertrauen entgegenbringt. Nur eins verstehe ich nicht.«
    »Frag«, forderte Vanessa ihre Tochter auf.
    »Warum behältst du den Stein nicht, Ma? Warum gibst du ihn mir? Ein Erbe tritt man doch immer nach dem Tod an.«
    »Das ist richtig«, erwiderte die ehemalige Hexe. »Nur muß ich dir sagen ...« Vanessa schluckte.
    »Ma!« rief Damona.
    »Um es kurz zu machen, Darling, dein Vater und ich werden wohl nicht mehr lange leben!«
    Jetzt war es heraus.
    Damona erstarrte. Schrecken, Entsetzen und Unglaube malten sich auf ihrem Gesicht ab. »Das kann doch nicht wahr sein«, flüsterte sie. »Das ist unmöglich. Du darfst so etwas nicht sagen. Bitte, sag, daß es nicht stimmt.«
    »Das kann ich nicht.«
    Damona wandte sich an ihren Vater. »Sie lügt doch oder?«
    James King schüttelte den Kopf. »Deine Mutter hat recht, Damona.«
    Das junge Mädchen war verzweifelt. »Aber woher weißt du das? Ich meine, man kann doch seine Todesstunde nicht einfach vorhersagen.«
    »Vergiß nicht, daß ich eine Hexe bin«, gab Vanessa zu bedenken.
    Damona schlug sich gegen die Stirn. »Ich begreife das alles nicht. Es war wohl etwas viel in den letzten Stunden.«
    Vanessa warf ihrem Mann einen langen Blick zu. Dann sagte sie: »Er will es dir erklären, Kind.«
    »Ja, bitte ...«
    James King holte noch einmal tief Atem, bevor er begann. »Wie du ja inzwischen weißt, ist deine Mutter eine Hexe. Sie hat zwar einige ihrer ursprünglichen Fähigkeiten verloren, doch viele sind geblieben. Die meisten waren verschüttet, erst im Laufe der Zeit haben wir sie gemeinsam erweckt. So besaß deine Mutter plötzlich wieder die Gabe der Hellseherei. An bestimmten Tagen – und wenn die Gestirne günstig standen – konnte sie in die Zukunft blicken. Und sie sah ihren und meinen Tod voraus.«
    »Wie werdet ihr sterben?« rief Damona und bereute es im gleichen Augenblick, die Frage gestellt zu haben. Sie sprach bereits so, als wären ihre Eltern tot.
    James King lächelte etwas verloren. »Wir sterben nicht eines normalen Todes, sondern durch die Hand eines Mörders.« »Und wißt ihr, wer dieser Mann ist?«
    »Ja. Brodkin!«
    Damona King erschrak bis ins Mark. »Dann hat er nicht aufgegeben, euch zu hassen«, murmelte sie. »Mein Gott, wie schrecklich.« Damona schüttelte den Kopf. »Aber ist das, was du bisher gesehen hast, alles eingetroffen, Ma?«
    »Leider.«
    Damona schluckte. Nervös knetete sie ihre Hände. Eine Frage blitzte in ihrem Hirn auf. »Hast ... hast du ... auch mein Schicksal gesehen?« erkundigte sie sich mit belegter Stimme.
    »Du wirst leben«, lautete die Antwort des Vaters.
    »Aber was soll ich denn allein auf der Welt?« schrie das Mädchen verzweifelt. »Ohne euch. In diesem Schloß ...«
    »Denk an dein Erbe«, sagte ihre Mutter. »Du hast ein schweres Los übernommen. Setze all deine Kräfte für die Sache des Guten ein. Der Stein wird dir helfen.«
    Damona senkte den Blick. Das Erbstück schimmerte in dem Tal zwischen ihren Brüsten. Sie sagte: »Ich weiß ja gar nicht, welche Kräfte in diesem Stein konzentriert sind. Es ist alles so rätselhaft, so eigenartig. Ich verstehe vieles nicht.«
    »Du wirst es noch lernen«, erwiderte Vanessa King. »Vor allen Dingen ist dieser Stein ein Bindeglied zwischen dir und mir.«
    »Jetzt begreife ich gar nichts mehr.«
    Vanessa King lächelte schwach. »Wenn ich gestorben

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