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Der Steinwandler pyramiden2

Der Steinwandler pyramiden2

Titel: Der Steinwandler pyramiden2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: douglass
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in fünf Tagen zur Abreise bereit sind. Ich wage es nicht, länger zu warten. Azam und Zeldon können vielleicht Gruppen zusammenstellen, die während der nächsten drei Tage fischen gehen. Und andere, die den Fisch trocknen?«
    Sie nickten.
    »Und Schilf, das getrocknet und zu Körben geflochten werden muß«, fuhr Zabrze fort, »und…«
    »Das alles kann morgen früh angeordnet werden«, sagte Isphet. »Da ist noch etwas anderes, das getan werden muß, solange wir hier sind, und am besten sage ich jetzt, was es ist.«
    Sie drehte sich ein Stück auf ihrem Stuhl. »Boaz, ich habe gehört, daß du ein Elementist sein sollst. Daß dich die Soulenai zum Elementenmeister ausbilden wollen, damit du die Pyramide zerstörst. Nun, ich habe noch keinen Beweis deiner Fähigkeiten erlebt, und du mußt noch den Soulenai vorgestellt werden. Bevor ich mich für eine solch schwere Reise entscheide, und bevor ich meine Heimat einer möglichen Gefahr aussetze, will ich genau wissen, wer und was du wirklich bist.«
    Isphet hatte recht. In den Augen vieler Leute war Boaz noch immer der Magier, und es würde das Beste sein, wenn seine wahren Fähigkeiten offenbart würden.
    »In zwei Tagen will ich Boaz in die Kunst der Elementenmagie einführen… falls die Soulenai zustimmen. Yaqob, sprichst du mit den Elementisten unter uns? In der Morgendämmerung, in drei Tagen.«
    Yaqob nickte, und nachdem wir uns noch ein wenig unterhalten hatten, erhoben wir uns und nahmen eine Mahlzeit zu uns, die man für uns zubereitet hatte, dann gingen wir schlafen. Die nächsten paar Tage würden für uns alle sehr anstrengend werden.
    Yaqob hielt uns an, als wir zu dem uns zugeteilten Schlafgemach gingen. Er war ängstlich und unsicher, und uns ging es ähnlich. Mir entging nicht, daß Boaz’ Blick zu Yaqobs Händen glitt, als würde er einen weiteren Angriff erwarten.
    »Ich sollte mich für das entschuldigen, was ich…«
    »Nein«, unterbrach Boaz ihn. »Nein, das solltest du nicht. Ich habe dich und Tirzah viele Monate lang durch meine Worte und Handlungen beschämt. Als ich ständig das Bewußtsein verlor, als du und Zabrze versucht habt, etwas von dem Unrecht wieder gutzumachen, das ich verursacht habe, da habe ich gehört, daß Isphet zu Tirzah sagte, daß ich mit meiner Macht ihr Inneres zerrissen hätte und darum das gleiche erlitt.
    Sie hielt das nicht für einen Zufall, und ich jetzt auch nicht mehr. Vielleicht haben andere Hände als die deinen das Schwert in meinen Leib geführt. Es gibt nichts, wofür du dich entschuldigen solltest. Nichts.«
    Boaz verstummte, suchte nach Worten. »Wenn jemand um Verzeihung bitten muß, dann bin ich es. Aber ich kann nicht darum bitten, ich kann sie mir nur verdienen. Ich hoffe, daß ich am Ende wenigstens etwas von dem Bösen und dem Unglück wieder gutmachen kann, das ich mit in die Welt gesetzt habe.«
    »Boaz«, murmelte ich und nahm seinen Arm; ich wünschte mir, er hätte mir das unter vier Augen gesagt, aber ich wußte, daß er es vor Yaqob hatte aussprechen müssen.
    Yaqob starrte Boaz an, dann mich. »Zerstöre die Pyramide«, sagte er, »und behandle Tirzah wie einen kostbaren Schatz.«
    Er zögerte verlegen, dann verschwand er in einem dunklen langen Gang.
    Wir sahen ihm nach, und ich hoffte, daß an diesem Abend eine Wendung zum Guten eingetreten war.

    Unter den Tausenden, die vor der Pyramide geflohen waren, befanden sich nur drei Dutzend Elementisten. Mir wurde klar, daß diese Zahl ziemlich genau der Gesamtzahl aller Elementisten entsprechen mußte, die es auf der Baustelle gegeben hatte. Im Lauf der Jahre hatte Isphet es geschafft, die Mehrzahl in ihrer Werkstatt zu versammeln. Sie war eine außergewöhnliche Frau, und die meisten Elementisten waren von ihr angezogen worden.
    An diesem Morgen sollte ich wie alle anderen herausfinden, wie außergewöhnlich sie war.
    Ich fragte mich, was Isphet nehmen würde, um die wirbelnden Farben zu beschwören und den Ritus einzuleiten, wo sie doch kein geschmolzenes Glas mehr hatte.
    In der Nacht vor dem Dämmerungsritus sprach Isphet mit einigen Ruderern des Anwesens, und als wir in der kühlen Dunkelheit kurz vor der Morgendämmerung aufstanden, warteten an der Anlegestelle achtzehn kleine Stechkähne auf uns. Wir stiegen wortlos ein, zwei in jeden Kahn, und Boaz nahm die Stange und stieß den Kahn, in dem wir beide saßen, von der Anlegestelle ab. Ich beobachtete ihn aufmerksam, da ich glaubte, es könne zu anstrengend für ihn sein, aber er kam

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