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Der Tag ist dein Freund, die Nacht dein Feind (German Edition)

Der Tag ist dein Freund, die Nacht dein Feind (German Edition)

Titel: Der Tag ist dein Freund, die Nacht dein Feind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bettina Münster
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diesem Rahmen. Aber zuerst sag mir: W ie viel weißt du von unserer Familie?“
    Emily gab ihrer Großtante einen groben Abriss davon, dass sie das Grab ihres Urahns Edward Watson gefunden hatte und von dem Brand und seinem Tod erfahren hatte. Auch, dass es ihr merkwürdig vorkam, dass einige Familienmitglieder nicht in der Gruft zu liegen schienen, erwähnte sie.
    Edwina reagierte darauf mit einem erneuten tiefen Seufzer und begann endlich zu erzählen.
    „Also gut. Du hast schon eine ganze Menge herausgefunden, Kompliment. Doch was du jetzt erfahren wirst, wird dein Leben aus den Angeln heben , fürchte ich. Ich kann dir nur versichern: A lles, was ich dir erzähle, entspricht absolut der Wahrheit. Wenn du nachher nur noch hier raus willst und nie wieder zurück blickst, ist das dein gutes Recht. Vielleicht ist es sogar das Beste für dich. Auch wenn es keine Garantie für deine Sicherheit darstellt.“
    „Tante Edwina, du sprichst schon wieder nur in Rätseln! Ich verstehe kein Wort von dem, was du sagst!“
    „Richtig, entschuldige. Fangen wir am Anfang an, bei dem Scheunenbrand 1726. Edward Watson hat die Scheune natürlich nicht vorsätzlich angesteckt, dieser Zeitungsartikel hat sich an die Wahrheit gehalten . Er ist mit seiner Laterne gefallen, als er nach dem Rechten sehen wollte, hat dabei das Stroh entzündet und konnte das Flammenmeer nicht mehr aufhalten. Das wusstest du ja bereits. Und jetzt kommt der erschreckende Teil, den nie jemand herausfand . Bei dem Brand starben eine Frau und ein kleines Mädchen, die in der Scheune übernachten wollten.“
    Emily wurde kreidebleich. „Warum stand darüber…“
    „Weil es nicht im klassischen Sinne Menschen waren. Auch der Vater der Kleinen war dabei, ein Mann namens Roy. Er konnte fliehen, in dem Glauben , dass Edward Watson die Scheune mit Absicht angezündet hatte, um seine kleine Familie zu töten.“
    „War um in Gottes Namen sollte er denn so etwas tun?“
    Edwina zögerte einen Augenblick, bevor sie weiter sprach.
    „Weil Roy, seine Frau und seine kleine Tochter Vampire waren. Und Roy glaubte, dass der Farmer das wusste und sie töten wollte, damit sie seiner Familie nichts tun konnten.“
    „VAMPIRE???“
    Also hatte n der Reverent und Stefan Eckkamp doch Recht gehabt. Auf erschreckende Art und Weise machte es Sinn. Auch was Edwina weiter erzählte, passte so gut ins Bild, dass ihr Verstand allmählich doch anfing, die Tatsachen zu akzeptieren , wenn auch widerwillig .
    „ Edward Watson wurde wenig später Opfer der Rache von Roy. Tötest du meine Familie, töte ich dich . So einfach war das. Man fand ihn beinahe unversehrt…“
    Emily bekam kaum noch Luft von der Schwere der Informationen. „… bis auf eine kleine Wunde. Roy hatte ihn…“
    „Gebissen, ja. Doch das reichte ihm nicht. Er war so blind in seiner Wut, dass er die ganze Familie auszurotten versuchte. Er tötete Edwards Frau, und auch die Kinder holte er sich später, obwohl sie weggebracht worden waren.“
    Edwina Watson ließ ihrer Großnichte einen Augenblick Zeit, um das Gesagte zu verarbeiten.
    Es dauerte nicht lange, bis Emily die erste Frage stellte.
    „Meine Mutter... in ihrem Brief sagte sie etwas von einem Fluch. Was hat sie damit gemeint?“
    Edwina nickte bedächtig und fuhr sich nachdenklich mit der Hand durch die Haare.
    „Der Fluch. Genau er ist es, vor dem du dich in Acht nehmen musst, Emily.“
    „Inwiefern?“
    „Roy hat damals sehr lange gebraucht, um die Kinder von Edward und Catherine zu finden. So lange, dass sie schon eigene Kinder hatten, und diese teilweise schon von zu Hause fort gegangen waren. Er hat also nur einen Teil der Familie gefunden. Er hat versucht, aus Nicolas, Amy und Amber, so hießen Edwards Kinder, unsere Vorfahren, herauszubekommen, wo deren Söhne und Töchter sich aufh iel ten. Er hat sie beschattet, gefoltert und ihnen mit Schlimmerem als dem Tod gedroht. Doch welche Eltern würde n ihre eigenen Kinder schon an den personifizierten Tod verraten! Roy musste sich also vorerst damit zufrieden geben, die drei zu töten. Und schwor in diesem Augenblick, dass er nicht ruhen würde, bis er die gesamte Familie Watson ausgerottet hat.“
    Emily nickte und atmete erleichtert auf, obwohl es weiß Gott keinen Grund gab, in irgendeiner Art und Weise erleichtert zu sein. Doch das Geheimnis gelüftet zu haben, ließ ihr Herz nichts desto trotz weniger schwer werden.
    „Aber… wie hat er die Kinder von Nicolas, Amy und Amber denn ge funden?

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