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Der Teufel in dir: Thriller (German Edition)

Der Teufel in dir: Thriller (German Edition)

Titel: Der Teufel in dir: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Montanari
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Körper bemalte.«
    Mein Gott, dachte Michelle. Nein.
    Die Frau kniete sich neben die Matratze. »Sie haben ein Versprechen gegeben. Wie die anderen auch.«
    Was für ein Versprechen?
    »Sie haben ein Versprechen gegeben, und nun müssen Sie es einlösen.«
    Die Frau entkleidete Michelle. Sie konnte nichts dagegen tun. Die Frau zog ihr ein Kleidungsstück nach dem anderen aus, langsam und bedächtig, faltete alles ordentlich zusammen und legte es neben die Matratze auf den Boden.
    Als die Frau ihr das letzte Kleidungsstück ausgezogen hatte, nahm sie ein weißes Tuch aus der Tasche und band es Michelle um die Augen.
*
    Michelle hörte Schritte. Wie viel Zeit war vergangen? Sie hatte nicht die geringste Ahnung. Sie konnte nichts sehen, konnte sich nicht bewegen, konnte sich nicht wehren.
    »Thyatira«, flüsterte jemand. »Isebel.«
    Sekunden später spürte Michelle, dass die Matratze nachgab. Zuerst auf einer Seite, dann auf der anderen. Jemand war auf die Matratze gestiegen. Jemand kniete über ihr.
    »Wenn ich meine Tochter behalten darf, werde ich alles tun. Ich werde sogar einen Pakt mit dem Teufel schließen«, flüsterte die Stimme in ihr Ohr.
    Michelle begann zu weinen. Das waren ihre Worte. Der Wunsch war ihr erfüllt worden, und nun musste sie dafür zahlen.
    »Ego te absolvo« , flüsterte die Stimme.
    Michelle Calvin erinnerte sich an Augenblicke ihres Lebens – verschwommene Bilder, längst vergessene Stimmen, dunkle Erinnerungen, die in wahnsinniger Geschwindigkeit aus der Vergangenheit auftauchten.
    »A peccatis tuis.«
    Michelle spürte eine Fingerspitze an der Kehle. Es war eine behutsame, forschende, beinahe sinnliche Berührung. Obwohl Michelle es versuchte, konnte sie der Berührung nicht ausweichen.
    »In nomine Patris.«
    Der Finger verschwand. Etwas anderes trat an seine Stelle.
    Etwas Kaltes.
    »Et Filii.«
    In der letzten Sekunde ihres Lebens, in dieser winzigen Zeitspanne zwischen zwei Atemzügen, begriff Michelle Calvin, was es war.
    »Et Spiritus Sancti.«

37.
    Um kurz vor zehn betrat Byrne das Gebäude, ein umgebautes Reihenhaus in der Dreißigsten Straße. Das Wartezimmer war eingerichtet wie tausend andere Wartezimmer auch – ein durchgesessenes kleines Sofa und zwei Sessel mit einem unauffälligen marineblauen Bezug. An den Wänden hingen zwei billige Drucke aus einem Einkaufszentrum. Hinter der Rezeption stand eine unscheinbare Frau mit glanzlosem braunem Haar und rosiger Haut, die einen tüchtigen Eindruck machte. Sie trug eine zwanzig Jahre alte Timex. Auf ihrem Namensschild stand Antonia.
    Byrne setzte sein schönstes Lächeln auf, mit dem er sich als neuer Patient outete, aber bewies, dass er keineswegs verrückt war. Antonia hob den Blick und lächelte verhalten.
    »Hallo«, sagte Byrne.
    »Hallo.«
    »Ich habe um zehn Uhr einen Termin bei Dr. Goodwin.«
    »Okay.« Sie drehte sich zum Computer um. »Wie ist Ihr Name?«
    Wie viele Patienten hatten um zehn Uhr einen Termin bei Dr. Goodwin?, fragte Byrne sich. »Ich heiße Byrne«, sagte er. »Kevin Byrne.«
    Die Frau tippte zwanzig Sekunden lang etwas in den Computer ein. Byrne konnte sich nicht vorstellen, dass der Terminkalender aus zig Ordnern bestand, doch er wartete geduldig.
    »Da habe ich Sie«, sagte Antonia. »Würden Sie mir bitte Ihre Adresse und Telefonnummer sagen?«
    Byrne atmete tief durch. Immer die Ruhe bewahren, Kevin. Er nannte seine Anschrift und die Nummer seines Festanschlusses mit Vorwahl, der eigentlich nur noch als Anrufbeantworter diente. Er wollte keine Anrufe auf diesem Anschluss bekommen, und Antonia bestärkte ihn in diesem Wunsch.
    »Würden Sie mir bitte Ihre vollständige Adresse sagen?«, bat sie ihn. »Einschließlich der Postleitzahl.«
    Ah, dachte Byrne. Das war ein Test. Sie stellten schon im Vorzimmer seine Geduld auf die Probe, um zu erfahren, wann er ausrastete. Die Sitzung hatte bereits begonnen.
    »Das ist Philadelphia, 19147.«
    »Okay.«
    »Das ist in Pennsylvania.«
    Die Frau warf ihm einen kühlen Blick zu. »Das dachte ich mir.«
    »Natürlich.«
    »Nehmen Sie bitte Platz. Ich sage Dr. Goodwin Bescheid, dass Sie da sind.«
    »Danke, Antonia.«
    Die vertraute Anrede schien die Frau zu verärgern, und genau das hatte Byrne beabsichtigt.
    Er setzte sich in einen der Sessel und schaute sich die Zeitschriften auf dem Ständer an. Harper’s, Real Simple, Web MD. Alles seine Lieblingszeitschriften. Andererseits wäre es wohl nicht besonders klug, hier Exemplare von Waffenzeitschriften

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