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Der Verrat

Der Verrat

Titel: Der Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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entfernt. »Ich bin in der Stadt.«
    »Ich habe gehört, dass sie dich suchen.«
    »Ja … was gibt es Neues?«
    »Manche meinen, dass du Mist gebaut hast, Mitch.«
    »Das ist doch nichts Neues.«
    »Ist es wirklich der Kerl?«
    »Ja.«
    »Du bist dir hundertprozentig sicher?«
    »Hundertprozentig.«
    »Sagt dir das dein Gefühl oder dein Verstand?«
    »Beides.«
    »Mein Kollege, der in der Sache mit dem Justizministerium zusammenarbeitet, sagt, dass sie deine Überzeugung dort nicht teilen.«
    Rapp lächelte. Das war genau das, was er hören wollte. »Sie wären mit meinen Methoden wahrscheinlich nicht einverstanden, aber eines kann ich dir sagen, Jack. Dieser Kerl ist mit hundertprozentiger Sicherheit der, der die Bombe gezündet hat.«
    »Beweise?«
    »Mehr als genug, um ihn in die Gaskammer zu schicken.«
    »Die sind nicht mehr in Verwendung.«
    »Also, für diesen Kerl wäre das angemessen. Vielleicht kannst du sie dazu bringen, dass sie Old Sparky wieder in Betrieb nehmen.«
    »Den elektrischen Stuhl … wenn man bedenkt, dass er die Frau des zukünftigen Präsidenten ermordet hat, kann ich mir das sogar vorstellen. Wirst du dem Justizministerium die Beweise vorlegen, oder ist das wieder so eine Sache, die du nicht vor Gericht austragen willst?«
    »Sie bekommen alles in ein, zwei Tagen, aber erzähl niemandem, dass ich dir das gesagt habe. Ich will sie noch ein Weilchen schwitzen lassen.«
    »Ist es wahr?«
    »Was?«
    »Du hast dem Kerl vier Kugeln verpasst?«
    »Ich habe keine Ahnung, wovon du redest. Ich habe dem Mann seine Rechte vorgelesen, ihm Handschellen angelegt und ihn dem FBI übergeben. Als ich ihn zum letzten Mal gesehen habe, war er bei bester Gesundheit.«
    »Wenn er also ein paar Kugeln abbekommen hat, dann muss es das FBI gewesen sein.«
    »Auf jeden Fall.«
    Warch lachte. »Das muss ich dem Präsidenten erzählen. Es wird ihm gefallen.«
    »Hör zu«, sagte Rapp in plötzlichem Ernst, »ich muss mit jemandem aus deiner Truppe sprechen.«
    »Mit wem?«
    »Agent Rivera.«
    Warch schwieg einige Augenblicke. »Warum?«
    »Keine Sorge, Jack. Ich bringe sie nicht in Schwierigkeiten. Ich habe nur ein paar Fragen darüber, wie es damals im Oktober gelaufen ist.«
    »Ich weiß nicht, ob sie sehr gesprächig sein wird.«
    »Warum?«
    »Der interne Rohbericht wurde gestern an die Spitzen weitergegeben.«
    »Und?«
    »Sie ist ziemlich schlecht weggekommen.«
    »Jetzt sag mir nicht, ihr Drecksäcke habt ihr das Ganze in die Schuhe geschoben.«
    »Ich habe nichts damit zu tun, aber du weißt ja, wie so etwas läuft. Wir sind wie die Navy … Wenn in deinem Kommando irgendwas schiefgeht, dann spielt es keine Rolle, ob du etwas dafür kannst oder nicht. Du gehst auf jeden Fall mit deinem Schiff unter.«
    Rapp hätte gern mit ihm über die Vorgehensweise des Secret Service diskutiert – aber er hatte den Bericht nicht gelesen, und das war auch nicht der Grund für seinen Anruf. »Hast du eine Nummer, unter der ich sie erreichen kann?«
    »Ja … Moment.«
    »Heißt das, sie wird ihren Job verlieren?«
    »Ich glaube nicht, dass sie sie feuern. Sie werden ihr wahrscheinlich irgendeinen langweiligen Job geben, bis die offiziellen Ermittlungen abgeschlossen sind, und dann werden sie ihr einen noch langweiligeren Job geben.« Warch fand schließlich die Nummer und gab sie Rapp durch.
    »Wann fängt sie normalerweise an?«
    »Um neun. Sie trainiert vorher meistens in irgendeinem Karatestudio an der Ecke 13 th und L. Ich glaube, die Frau ist knallhart.«
    »Ja, und wie.«
    »Im Ernst, Mitch. Es gibt keinen Kerl im Secret Service, der mit ihr trainieren will. Darum geht sie auch in dieses Studio. Es heißt, dass sie ihre Frustration an den Leuten dort auslässt.«
    »Ecke 13 th und L.«
    »Ja.«
    »Danke. Und – Jack … tu mir einen Gefallen.«
    »Du hast mich nie angerufen.«
    »Genau.« Rapp lächelte. Warch war ein verlässlicher Bursche.
    »Mitch, eins noch … Danke.«
    »Wofür?«
    »Dass du den Kerl geschnappt hast. Der Service weiß das wirklich zu schätzen, und das meine ich so, wie ich es sage. Wenn du irgendwann etwas brauchst … ein Wort genügt.«
    »Jack, es war mir ein Vergnügen.« Rapp beendete das Gespräch und überlegte, ob er Rivera auf ihrem Handy anrufen sollte. Er entschied sich dagegen und nahm SIM-Karte und Akku aus dem Telefon. Dann nahm er seinen ersten Schluck von dem heißen Kaffee und ging zur Tür hinaus. Er schätzte, dass er zu Fuß fünf Minuten zu dem Karatestudio brauchen

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