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Der weite Himmel: Roman (German Edition)

Der weite Himmel: Roman (German Edition)

Titel: Der weite Himmel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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hatten die restlichen Teilnehmer aus dem Feld geworfen und in der letzten Runde punktgleich Kopf an Kopf gelegen. Dann war es zum Stechen gekommen, das Willa knapp für sich entschieden hatte.
    »Um zwei lausige Punkte.«
    »Es geht nicht darum, mit welchem Vorsprung man gewinnt.« Sie schaute zu ihm auf und grinste. »Es geht darum, daß man gewinnt. Du bist ein ganz guter Schütze.« Schelmisch blinzelte sie ihn an. »Aber ich bin besser.«
    »Heute warst du besser. Außerdem hab’ ich dich zwanzig Dollar gekostet, weil ich Jim besiegt habe. Geschieht dir recht.«
    Lachend wand sie sich in seinen Armen. »Die hab’ ich wieder reingeholt, da ich außerdem fünfzig Dollar auf dich
gesetzt hatte.« Als er die Stirn runzelte, mußte sie wieder lachen. »Sehe ich aus wie ein Idiot?«
    »Nein.« Er gab ihr einen Kuß auf die Nasenspitze. »Du siehst aus wie eine Frau, die auf Nummer Sicher geht.«
    »Apropos Wette.« Ungeachtet der Menge, die jeden Lichterregen jubelnd beklatschte, legte sie ihm die Arme um den Hals und zog ihn an sich. »Laß uns hineingehen und deinen Vorschlag von vorhin in die Tat umsetzen.«
    »Du läßt mich die ganze Nacht bleiben?«
    »Warum nicht? Schließlich ist heute ein Feiertag.«
     
    Später, als das Feuerwerk erloschen, die Menge zerstreut und die Nacht hereingebrochen war, hielten sie einander in den Armen. Diesmal hatten Willa keine Träume von Blut, Tod und Furcht heimgesucht. Als sie die Hand ausstreckte und ihn neben sich spürte, warm und solide, bereit, sie festzuhalten und zu beschützen, da wußte sie, daß sie in dieser Nacht von den qualvollen Alpträumen verschont bleiben würde.
     
    Ein anderer jedoch träumte in dieser Nacht von einer rothaarigen Hure, und die Erinnerung daran jagte ihm wohlige Schauer über den Rücken. Es war so leicht und glatt gegangen, und er konnte sich jedes Detail glasklar ins Gedächtnis rufen.
    Er hatte sie beobachtet, wie sie das Bewußtsein wiedererlangte, hatte ihre glasigen Augen gesehen, das gedämpfte Wimmern gehört. Er hatte sie weit weggebracht, weg von Bozeman, in den Schutz der Berge und der Bäume.
    Nein, nicht auf Mercy-Land. Diesmal nicht und auch in Zukunft nie wieder. Damit war er ein für allemal fertig. Doch vom Morden konnte er nicht lassen.
    Er hatte ihr die Hände auf den Rücken gefesselt und sie geknebelt. Es hätte ihn zwar nicht sonderlich gestört, sie schreien zu hören, aber er wollte verhindern, daß sie ihre Zähne benutzen konnte, um sich zu wehren. Dann hatte er ihr die Kleider vom Leib geschnitten, jedoch sorgfältig darauf geachtet, ihre Haut nicht zu verletzen.
    Er war sehr, sehr geschickt im Umgang mit seinem Messer.
    Während sie schlief, hatte er sein Geld wieder an sich genommen und dazu noch die klägliche Summe aus ihrer Börse. Dann hatte er abgewartet, mit ihrer kleinen Pistole gespielt und ihren roten Lippenstift begutachtet.
    Nun, da sie wieder bei sich war, ihre Augen wach und klar blickten und sie sich in ihren Fesseln wand, wobei sie Laute von sich gab, die an ein gefangenes Tier erinnerten, holte er den Stift erneut aus ihrer billigen Handtasche.
    »Eine Nutte muß grell angemalt sein«, erklärte er ihr belehrend, bevor er sich damit vergnügte, mit dem Lippenstift über ihre Brustwarzen zu streichen, bis sie blutrot leuchteten. »So gefällst du mir schon besser.« Da ihre Wangen aschfahl wirkten, malte er ihr ebenfalls zwei kreisrunde rote Flecken darauf.
    »Wolltest du mich wirklich mit diesem Spielzeug da erschießen, Süße?« Lässig richtete er die Pistole auf ihr Herz und nahm befriedigt zur Kenntnis, daß sie vor Entsetzen die Augen verdrehte. »Vermutlich muß sich eine Frau deines Berufsstandes in mehr als nur einer Hinsicht schützen. Ich hab’ dir doch gesagt, ich würde ein Gummi benutzen.«
    Er legte die Pistole beiseite und riß ein kleines Päckchen auf. »Ich hätte ja beileibe nichts dagegen, wenn du’s mir noch einmal mit dem Mund besorgen würdest, Suzy Q. Du warst dein Geld wirklich wert. Aber diesmal könntest du Lust verspüren, kräftig zuzubeißen, und das wollen wir doch nicht riskieren, oder?« Grob kniff er sie in die rotgefärbte Brustwarze.
    Seine Lenden pochten bereits vor Erregung, dennoch nahm er sich die Zeit, das Kondom überzustreifen. »Ich werde dich jetzt bumsen, Süße. Eine Hure kann man ja eigentlich nicht vergewaltigen, aber da ich nicht zu zahlen gedenke, wollen wir mal so tun, als ob es sich im technischen Sinn um eine Vergewaltigung handelt.« Er

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