Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition)
hingegen wieder seiner Drogensucht erlegen - er rutschte immer tiefer in Schulden und Depressionen.
Als für die Herzogin das dritte Trimester begann, ließ ich mich am Rücken operieren, aber der Erfolg blieb aus - ich war schlechter dran als zuvor. Vielleicht hatte ich es nicht anders verdient, denn gegen den Rat von Dr. Green hatte ich bei einem Arzt vor Ort (von zweifelhaftem Ruf) einen kleinen Eingriff namens perkutane Bandscheibenoperation vornehmen lassen. Die Schmerzen, die in mein linkes Bein hinunterzogen, waren unerträglich und unaufhörlich. Natürlich waren die Quaaludes mein einziger Trost und das sagte ich der Herzogin immer wieder gern; mein zunehmendes Lallen und die häufigen Aussetzer störten sie immer mehr. Trotzdem war sie so tief in die Rolle der abhängigen Ehefrau hineingeraten, dass sie nicht mehr wusste, wo oben und unten war. Und mit dem vielen Geld und dem Personal und den Villen und der Jacht und dem Konsum in Kaufhäusern und Restaurants und wo wir sonst noch hingingen, war es leicht, so zu tun, als wäre alles in Ordnung.
Da, plötzlich ein brennendes Gefühl in der Nase - Riechsalz! Mein Kopf schnellte sofort nach oben und ich sah die gebärende Herzogin; ihre gigantische Muschi starrte mich voller Verachtung an. „Sind Sie in Ordnung?", fragte Dr. Bruno. Ich holte tief Atem und sagte: „Ja, mir deht's dut, Dr. Bruno. Mich hat nur das Blut etwas schwindelig gemacht. Ich brauche ein bisschen Wasser ins Gesicht." Ich entschuldigte mich, rannte in die Toilette, zog mir zweimal Koks rein und rannte wieder in den Kreißsaal; ich fühlte mich wie neu geboren. „Okay", sagte ich und lallte jetzt nicht mehr. „Also los dann, Nae! Jetzt nicht aufgeben!" „Zu dir komme ich später noch", stieß sie hervor. Und dann begann sie zu pressen, dann schrie sie und dann presste sie noch mehr und dann biss sie die Zähne zusammen und dann ganz plötzlich, wie durch Zauberei, öffnete sich ihre Vagina so groß wie ein VW und - plopp - der Kopf meines Sohnes kam heraus, mit dünnen schwarzen Haaren. Dann kam ein Schwall Fruchtwasser und kurz danach eine winzige Schulter. Dr. Bruno fasste den Oberkörper meines Sohnes, drehte ihn sanft und schon war er draußen. Dann hörte ich: „Waaaaaahhhhh..."
„Zehn Finger und zehn Zehen! ", sagte ein glücklicher Dr. Bruno und legte das Baby auf den dicken Bauch der Herzogin. „Haben Sie schon einen Namen?" „Ja", sagte die dicke, strahlende Herzogin. „Carter. Carter James Belfort." „Das ist ein sehr schöner Name", sagte Dr. Bruno. Dr. Bruno war trotz meines kleinen Ausfalls so freundlich, mich die Nabelschnur abschneiden zu lassen und das schaffte ich auch. Da ich nun sein Vertrauen gewonnen hatte, sagte er: „Okay, dann kann jetzt Daddy seinen Sohn halten, während ich mich um die Mama kümmere." Dr. Bruno gab mir meinen Sohn.
Ich spürte, wie mir die Tränen aufstiegen. Ich hatte einen Sohn. Einen Jungen! Einen Baby-Wolf der Wall Street! Chandler war so ein schönes Baby gewesen und jetzt sollte ich zum ersten Mal meinen Sohn sehen. Ich schaute nach unten und - was zur Hölle? Er sah fürchterlich aus! Er war winzig und verschrumpelt und seine Augen waren verklebt. Er sah aus wie ein unterernährtes Hähnchen.
Die Herzogin hatte meinen Gesichtsausdruck wohl bemerkt und sagte: „Keine Angst, Schatz. Die wenigsten Babys sehen bei der Geburt so aus wie Chandler. Er ist eben ein bisschen früh dran. Er wird so hübsch wie sein Daddy." „Naja, ich hoffe eher, dass er aussehen wird wie seine Mami", sagte ich und meinte es genau so. „Aber es ist mir egal, wie er aussieht. Ich liebe ihn jetzt schon so sehr, dass es mir nichts ausmachen würde, wenn seine Nase so groß wie eine Banane wäre." Als ich das perfekte, zerknitterte Gesicht meines Sohnes anschaute, wurde mir klar, dass es einen Gott geben musste, denn das konnte kein Zufall sein. Es war ein Wunder, dass dieses vollkommene kleine Geschöpf aus einem Akt der Liebe entstanden war.
Ich starrte ihn eine Ewigkeit an, bis Dr. Bruno sagte: „Oh Gott, sie hat Blutungen. Machen Sie sofort den OP fertig! Und holen Sie einen Anästhesisten her! " Die Schwester zischte ab wie von der Tarantel gestochen. Dr. Bruno fasste sich wieder und sagte ruhig: „Okay, Nadine, es gibt eine kleine Komplikation. Sie haben eine Placenta accreta. Und das heißt, meine Liebe, dass die Plazenta zu tief mit der Gebärmutterwand verwachsen ist. Wenn wir sie nicht von Hand herausbekommen, verlieren Sie vielleicht
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