Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Arena

Titel: Die Arena Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
Vom Netzwerk:
nur das Baby nicht aufwacht, dachte sie. Und solange sie nicht mehr tun. Nichts Schlimmeres.
    »Los, weiter«, sagte Georgia. »Zeig ihr, was sie versäumt hat, seit Phil abgehauen ist.«
    Frankie wies mit seiner Stablampe in den Wohnraum. »Leg dich auf die Couch. Und mach sie breit.«
    »Willst du sie nicht erst über ihre Rechte belehren?«, fragte Mel und lachte: Njuck-njuck-njuck. Sammy fürchtete, dass ihr der Kopf platzen würde, wenn sie dieses Wiehern noch einmal hören musste. Aber sie setzte sich mit gesenktem Kopf und hängenden Schultern in Richtung Couch in Bewegung.
    Carter hielt sie im Vorbeigehen fest, drehte sie zu sich herum und richtete den Strahl seiner Lampe von unten aufs eigene Gesicht, so dass es sich in eine Koboldmaske verwandelte. »Hast du vor, mit jemandem über diese Sache zu reden, Sammy?«
    »N-n-nein.«
    Die Koboldmaske nickte. »Halt dich lieber daran. Weil dir ohnehin niemand glauben würde. Außer uns, versteht sich, und dann müssten wir zurückkommen und dich wirklich in die Mangel nehmen.«
    Frankie stieß sie auf die Couch.
    »Mach's mit ihr«, sagte Georgia aufgeregt und richtete ihre Stablampe auf Sammy. »Mach's mit dieser Nutte!«
    Alle drei jungen Männer machten es mit ihr. Frankie als Erster, wobei er flüsterte: »Du musst lernen, den Mund zu halten, außer wenn du auf den Knien liegst«, als er in sie eindrang.
    Carter war der Nächste. Während er sie bumste, wachte Little Walter auf und begann zu weinen.
    »Schnauze, Kleiner, sonst muss ich dich über deine Rechte belehren!«, brüllte Mel Searles, und dann lachte er.
    Njuck-njuck-njuck
     
    11
     
    Es war fast Mitternacht.
    Linda Everett lag fest schlafend in ihrer Hälfte des Ehebetts; sie hatte einen anstrengenden Tag hinter sich, sie musste morgen früh zum Dienst (Eee-vack-u-ierungs-Kommando), und nicht einmal ihre Sorgen wegen Janelle konnten sie wach halten. Sie schnarchte nicht richtig, aber von ihrer Betthälfte drang ein sanftes Kwiep -kwiep- kwiep-Geräusch herüber.
    Rusty hatte einen ebenso anstrengenden Tag hinter sich, aber er konnte nicht schlafen, und es war nicht Jannie, die ihm Sorgen machte. Er glaubte, dass mit ihr so weit alles in Ordnung war, zumindest vorläufig. Wenn ihre Anfälle nicht schlimmer wurden, ließen sie sich unter Kontrolle halten. Selbst wenn ihm das Zarontin aus der Krankenhausapotheke ausgehen sollte, konnte er bei Sanders Hometown Drug mehr besorgen.
    Es war Dr. Haskell, an den er ständig denken musste. Und natürlich Rory Dinsmore. Rusty sah immer wieder die zerfetzte, blutige Augenhöhle vor sich, in der das Auge des Jungen gesessen hatte. Und er glaubte zu hören, wie Ron Haskell zu Ginny sagte:
    Ich bin nicht tot. Taub, meine ich.
    Da war er schon fast tot gewesen.
    Er wälzte sich auf die Seite, versuchte diese Erinnerungen zu verdrängen und hörte stattdessen Rory murmeln: Es ist Halloween. Überlagert wurde das von der Stimme seiner eigenen Tochter: Der Große Kürbis ist an allem schuld! Du musst den Großen Kürbis stoppen!
    Seine Tochter hatte einen epileptischen Anfall gehabt. Der kleine Dinsmore hatte durch einen Querschläger ein Auge verloren und einen Metallsplitter im Gehirn gehabt. Was sagte ihm das?
    Es sagt mir gar nichts. was hat dieser Schotte in Lost gesagt? »Ihr dürft Zufall nicht mit Schicksal verwechseln. «
    Vielleichtwar's das gewesen. Durchaus möglich. 
    Aber Lost war schon vor langer Zeit ausgestrahlt worden. Vielleicht hatte der Schotte ja auch gesagt: Ihr dürft Schicksal nicht mit Zufall verwechseln.
    Rusty wälzte sich auf die andere Seite. Diesmal erschien vor seinem inneren Auge die schwarze Schlagzeile des heutigen Extrablatts:
    AUF BARRIERE WIRD LENKWAFFE
    ABGEFEUERT!
    Aussichtslos. An Schlaf war im Augenblick nicht zu denken, und unter solchen Umständen gab es nichts Schlimmeres als zu versuchen, mit Gewalt ins Traumland zu gelangen.
    Unten in der Küche lag ein halber Laib von Lindas berühmtem Preiselbeer-Orangen-Brot; er hatte ihn beim Hereinkommen auf der Arbeitsfläche liegen sehen. Rusty beschloss, eine Scheibe davon am Küchentisch zu essen, während er das letzte Heft von American Family Physician durchblätterte. Wenn ihn nicht mal ein Artikel über Keuchhusten einschlafen ließ, war nichts dazu imstande.
    Er stand auf, ein großer Mann in einem blauen OP-Kittel, den er gewöhnlich als Nachthemd trug, und schlich hinaus, um Linda nicht zu wecken.
    Auf halber Treppe blieb er stehen und horchte mit schief gelegtem

Weitere Kostenlose Bücher