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Die Arena

Titel: Die Arena Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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amateurhafter Meth-Kocherei in einem Wohnwagen - eher über den Marktführer der Meth-Produktion.«
    »Perkins' Computer wird noch heute verschrottet«, sagte Rennie. »Brendas natürlich auch. Vielleicht liegen in Dukes Safe Kopien bestimmter Papiere - natürlich bedeutungsloses Zeug; üble, politisch motivierte Erfindungen eines Mannes, der mich schon immer gehasst hat -, und falls das zutrifft, wird der Safe geöffnet und sein Inhalt verbrannt. Zum Wohl der Stadt, nicht zu meinem. Dies hier ist eine Krisensituation. Wir müssen alle an einem Strang ziehen.«
    »Brenda hat vor ihrem Tod eine Kopie des Dossiers weitergegeben.«
    Big Jim grinste und ließ dabei eine Doppelreihe kleiner spitzer Zähne sehen. »Jede erfundene Geschichte ist eine andere wert, Mr. Barbara. Soll ich auch eine erfinden?«
    Barbie breitete die Hände aus. Bitte sehr.
    »In meiner erfundenen Geschichte sucht Brenda mich auf und erzählt mir genau das. Sie behauptet, sie hätte die von Ihnen erwähnte Kopie Julia Shumway übergeben. Ich weiß jedoch, dass das gelogen ist. Sie wollte es vielleicht tun, aber sie hat's nicht getan. Und selbst wenn sie's getan hätte ... « Er zuckte mit den Schultern. »Ihre Komplizen haben gestern Abend die Redaktion von Shumways Zeitung niedergebrannt. Das war keine kluge Entscheidung von denen. Oder war das etwa Ihre eigene Idee?«
    Barbara wiederholte: »Es gibt eine weitere Kopie. Ich weiß, wo sie ist. Lassen Sie mich waterboarden, gestehe ich, wo sie liegt. Laut und deutlich.«
    Rennie lachte. »Guter Versuch, Mr. Barbara, aber ich habe mein Leben lang gefeilscht und erkenne einen Bluff, wenn ich einen höre. Vielleicht sollte ich Sie einfach standrechtlich erschießen lassen. Das würde die Stadt bejubeln.«
    »Wie laut, wenn Sie das täten, ohne erst meine Mitverschwörer zu enttarnen? Sogar Peter Randolph könnte diese Entscheidung anzweifeln, auch wenn er nur ein dämlicher, ängstlicher Speichellecker ist.«
    Big Jim erhob sich. Seine Hängebacken hatten die Farbe alter Ziegel angenommen. »Sie wissen nicht, mit wem Sie sich hier anlegen.«
    »Und ob ich das weiß. Mit Leuten Ihres Schlages habe ich im Irak oft genug zu tun gehabt. Sie tragen Turbane statt Krawatten, aber darüber hinaus sind sie genauso. Bis hin zu ihrem Gottesgeschwafel.«
    »Nun, Sie haben mir das Waterboarding ausgeredet«, sagte Big Jim. »Eigentlich schade, denn ich wollte schon immer mal selbst dabei sein.«
    »Das glaube ich sofort.«
    »Vorläufig lassen wir Sie in dieser behaglichen Zelle, einverstanden? Ich glaube nicht, dass Sie viel essen wollen, denn ein voller Bauch denkt nicht gern. Wer weiß? Vielleicht können Sie mir durch konstruktives Denken bessere Gründe dafür liefern, Sie am Leben zu lassen. Beispielsweise durch die Namen derer, die in The Mill gegen mich sind. Eine vollständige Liste. Ich gebe Ihnen achtundvierzig Stunden Zeit, Mr. Barbara. Können Sie mich bis dahin nicht vom Gegenteil überzeugen, werden Sie vor versammelter Bürgerschaft auf dem Platz vor dem Kriegerdenkmal erschossen - um ein Exempel zu statuieren.«
    »Sie sehen wirklich nicht gut aus, Stadtverordneter.«
    Rennie studierte ihn ernst. »Leute Ihrer Art sind an den meisten Problemen dieser Welt schuld. Wäre ich nicht der Auffassung, dass Ihre Hinrichtung dieser Stadt als einigendes Prinzip und dringend benötigte Katharsis dienen könnte, würde ich Sie gleich jetzt von Mr. Thibodeau erschießen lassen.«
    »Wenn Sie das tun, kommt alles heraus«, sagte Barbie. »Dann erfährt die ganze Stadt von Ihrem illegalen Unternehmen. Versuchen Sie dann mal, auf Ihrer beschissenen Bürgerversammlung eine Mehrheit zu finden, Sie Kleinstadt-Tyrann.«
    Auf beiden Seiten von Big Jims Hals schwollen die Adern an; eine weitere Ader pochte mitten auf seiner Stirn. Einen Augenblick lang schien er kurz davor zu sein, zu explodieren. Dann lächelte er. »Eine Eins für das Bemühen, Mr. Barbara. Aber Sie lügen.«
    Er ging. Alle drei gingen. Barbara sank schwitzend auf die Koje. Er wusste, wie haarscharf am Rand des Abgrunds er balancierte. Rennie hatte seine Gründe, ihn am Leben zu lassen, aber keine sehr starken. Und dazu kam die von Jackie Wettington und Linda Everett hereingeschmuggelte Botschaft. Mrs. Everetts Gesichtsausdruck hatte verraten, dass sie genug wusste, um schreckliche Angst zu haben - und das nicht allein um sich selbst. Der Versuch, mit Hilfe seines Messers selbst auszubrechen, wäre ungefährlicher. Angesichts des gegenwärtigen

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