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Die Augen

Die Augen

Titel: Die Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hooper
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von mir, dass ich ihm Zugang zum Opfer verschaffe?«
    Sogleich schüttelte John den Kopf. »In diese Lage möchte ich Sie nicht bringen. Ebenso wenig möchte ich diese Frauen bitten, mit einem weiteren Fremden zu sprechen, geschweige denn mit einem fremden Mann. Nein, ich habe Ihnen das erzählt, weil ich nach allem, was Andy über Sie gesagt hat, so ein Gefühl habe, dass Sie einstweilen im Mittelpunkt der Ermittlungen stehen werden – und ich meine damit nicht, dass Sie in einem Vernehmungszimmer in der Innenstadt sitzen.«
    »Was meinen Sie dann?«
    »Andy sagt, Sie haben da, wo man die ersten drei Opfer gefunden hat, jeweils eine Ortsbegehung gemacht. Stimmt das?«
    Sie nickte langsam.
    »Warum?«
    Maggie fiel keine schlichte Antwort ein, also zuckte sie schließlich mit den Achseln. »Um Eindrücke zu sammeln, schätze ich. Ich habe Ihnen ja gesagt, ein Großteil dessen, was ich tue, ist Intuition.«
    »Andy zufolge vertiefen Sie sich immer völlig in die laufenden Ermittlungen. Sie befragen nicht nur die Opfer und Zeugen und untersuchen die Tatorte. Sie lesen sämtliche Berichte, reden mit den Polizisten, arbeiten die Akten gründlichst durch, gehen sogar auf die Straße, um Ihren Eingebungen zu folgen. Sie sprechen mit Angehörigen und Freunden der Opfer und erstellen eigene Schaubilder vom Tatort. Andy schwört, Sie hätten bei sich zu Hause irgendwo einen Aktenschrank stehen, in dem Sie Ihre eigenen Akten zu den Ermittlungen aufbewahren, an denen Sie beteiligt waren.«
    Beinahe wäre Maggie zusammengezuckt. »Andy schwatzt zu viel.«
    »Vielleicht – aber hat er gelogen?«
    Sie verschränkte die Finger um ihre Tasse und starrte sie einen Moment an, ehe sie ihm schließlich wieder in die Augen sah. »Okay, ich engagiere mich also. Was hat das mit Ihnen und Ihrem Freund zu tun? Ich werde keine vertraulichen Einzelheiten aus den Ermittlungen weitergeben.«
    »Das erwarte ich auch nicht von Ihnen. Sehen Sie, an den Großteil der Informationen aus den offiziellen Ermittlungen komme ich selbst heran, jedenfalls an das, was Andy mir geben kann. Ich möchte Sie vielmehr bitten, unabhängig davon – unabhängig von den offiziellen Ermittlungen – mit Quentin und mir zusammenzuarbeiten.«
    Maggie verzog das Gesicht. »Sie wollen eigene Ermittlungen anstellen?«
    »Warum nicht? Mir stehen Mittel zu Verfügungen, mit denen die der Polizei nicht mithalten können. Ich kann hingehen, wo die Polizei nicht hin kann, Fragen stellen, die man der Polizei ankreiden würde.«
    Ruhig sagte sie: »Als Bruder eines Opfers?«
    John presste die Lippen zusammen, doch dann nickte er und erwiderte ruhig: »Als Bruder eines Opfers. Es wird kaum jemanden überraschen, wenn ich versuche, selbst Antworten zu finden. Die meisten Leute werden Verständnis dafür haben. Das können wir ausnutzen, wenn wir müssen.«
    »Skrupellos.«
    »Praktisch«, widersprach er. »Daran ist nichts Kaltblütiges, merken Sie sich das. Dieser Perverse hat Christina zerstört. Er hat sie genauso ermordet, wie wenn er es mit seinen eigenen Händen getan hätte. Ich habe vor, dafür zu sorgen, dass er dafür bezahlt.«
    »Ich halte nicht viel von Selbstjustiz.«
    »Das habe ich auch nicht vor. Wenn wir auch nur die Spur eines tragfähigen Verdachts haben, übergeben wir diese Information sofort an die Polizei. Ich will nicht die Arbeit der Polizei machen, Maggie, das verspreche ich Ihnen. Aber ich glaube, dass die Ermittlungen einen Neuanfang brauchen, einen frischen Blickwinkel. Es ist beinahe sechs Monate her, dass das erste Opfer überfallen wurde. Glauben Sie, die Polizei weiß heute viel mehr als damals?«
    Widerwillig entgegnete sie: »Nein, nicht viel mehr.«
    »So sehe ich das auch.«
    »Okay, aber wieso glauben Sie, dass Sie – wir – mehr erreichen können, wenn wir unabhängig von der Polizei arbeiten?«, fragte sie zweifelnd.
    »Nennen Sie es eine Eingebung.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Für einen Mann, der das Übersinnliche leugnet, haben Sie ziemlich viel Vertrauen in eine bloße Eingebung.«
    Er lächelte. »Nein, ich bringe Quentin ziemlich viel Vertrauen entgegen. Und Ihnen. Und … ich kann nicht einfach herumsitzen und Däumchen drehen, Maggie. Ich muss wenigstens versuchen , diesen Kerl hinter Gitter zu bringen, ehe er wieder zuschlägt.«
    Diesen Drang konnte sie nur allzu gut nachvollziehen, doch sein Vorhaben bereitete ihr immer noch Unbehagen. Um Zeit zu gewinnen, sagte sie: »Müssen Sie sich nicht um ein Geschäftsimperium

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