Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Bestien von Belfast

Die Bestien von Belfast

Titel: Die Bestien von Belfast Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Millar
Vom Netzwerk:
Verbindung gebracht wird. Wie hätten sie das erklären sollen? Also beschließen sie, noch mehr von ihren Kumpels hinzuzubeordern. Das Gelände zu durchsuchen, schön ordentlich und offiziell. Problem Numero zwei: Die Keystone-Bande findet nicht, wonach sie gesucht hat. Panik. Wo zum Teufel ist es? Vielleicht hat es dieser Scheißkerl von Privatdetektiv?«
    »Ich habe keine Ahnung, was du da faselst.«
    »Und dann kam die reizende Einladung von dir, mir die Überreste von Chris Browns Gesicht anzusehen.«
    »Eine einfache Identifizierung, mehr nicht.«
    »Das dachte ich zuerst auch. Aber dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Das war deine Art, mich zu warnen, dass ich mich raushalten sollte, andernfalls könnte ich der Nächste sein. Vielleicht sollte ich mich bei dir bedanken?«
    Wilsons Gesicht nahm eine besorgte Miene an. »Du hast den Überblick verloren, Kane. Muss an den vielen schlechten Romanen liegen, die du geschrieben hast. Die sind dir zu Kopf gestiegen, und jetzt lebst du in deinen eigenen Hirngespinsten.«
    Karl trat ganz nahe an Wilson heran und zischte: »Es war kein Hirngespinst, als du Schleimbeutel Naomi eine Waffe an den Kopf gehalten und gedroht hast abzudrücken, nur für ein Scheißmanuskript. Oder?«
    »Du bist überarbeitet. Leg einfach die Waffe …«
    Karl drückte Wilson die Mündung der Waffe an die Stirn und presste das Metall fest auf die Haut. »Oder?«
    »Nein … nein, natürlich nicht …«, stammelte Wilson.
    »Wenn einem jemand eine Waffe an den Kopf hält, kann man sich prima konzentrieren. Ist es nicht so?« Karl nahm die Waffe weg. Ein Abdruck von der Größe einer Minzpastille blieb auf Wilsons Stirn zurück.
    Wilson sah über die Schulter, als rechnete er damit, dass jemand darauf klopfen würde.
    »Du solltest besser hoffen, dass niemand durch diese Tür kommt, Mark. Falls doch, erschieße ich dich zuerst.« Karls Blick war kalt. »Am nächsten Tag, nachdem diese Einbrecher uns einen Besuch abgestattet hatten, hast du mich als Erstes gefragt, ob ich das Manuskript gelesen hätte. Erinnerst du dich?«
    »Ja. Und?«
    »Du sagtest, du hofftest, ich hätte es gelesen und mir die Namen gemerkt, die darin genannt wurden. Und du wolltest wissen, ob ich mir eine Kopie gemacht habe. Erinnerst du dich?«
    »Ja«, sagte Wilson und nickte. »Na und?«
    »Seither habe ich nachgedacht. Ich frage mich, was passiert wäre, hätte ich gesagt, ich hätte das Manuskript gelesen oder mir eine Kopie gemacht. Vielleicht hättest du das an deine Freunde weitergegeben und ich hätte wieder Besuch bekommen. Scheiße, kannst du dir dein Gesicht vorstellen, wenn ich gesagt hätte, dass ich Sooty und Sweep erkannt habe?«
    »Ich weiß, wie das alles für dich aussehen muss, aber … Es stimmt einfach nicht. Wie kannst du auch nur denken, ich würde zulassen, dass dir oder Naomi ein Leid geschieht?«
    »Ich weiß, wo du doch so ein hochanständiger, moralischer Mensch bist. Und jetzt will ich dir, zwischen zwei Exschwagern, meine neueste Geschichte erzählen. Schleimbeutel brechen ein. Drohen, uns zu töten, wenn sie Manuskript nicht finden. Ahnen nicht, dass gerissener Privatermittler eine Kopie hat, auf der Festplatte; dass er eimerweise Kopien von besagtem Manuskript gemacht hat. Und er hat sie an Anwälte in Dublin und London geschickt mit der Anweisung, Kopien sofort an bekannte Journalisten und Fernsehleute weiterzugeben, sollte gerissenem Privatermittler oder der Liebe seines Lebens etwas passieren.«
    Der Fausthieb warf Wilson vom Stuhl; er landete auf dem Hintern und kauerte sich in eine Ecke.
    »Weißt du, wie lange ich das schon machen wollte?«, fragte Karl, der über Wilson stand.
    Das Blut, das aus Wilsons Mund lief, sah vulgär aus, wie billiger Lippenstift. Er wischte es ab und verschmierte sich dabei das ganze Kinn.
    »Du schlägst wie einer deiner Homofreunde. Mehr hast du nicht drauf?«, fragte Wilson höhnisch und mit wutverzerrter Fratze. »Kein Wunder, dass meine Schwester deinen Anblick nicht mehr ertragen konnte. Ich verrate dir mal was: Sie hat dich als Mann nie für voll genommen. Sie hatte immer dickere Eier als du.«
    »Gut möglich«, gab Karl zu und wich langsam aus dem Zimmer zurück. »Und einen dickeren Schwanz vermutlich auch.«
    Karl nahm ein Taschentuch und wischte sich rasch Wilsons Blut von der Hand, dann knüllte er das blutige Stück Stoff hastig zusammen und steckte es in die Tasche.
    Er lief zwei Stufen auf einmal die Treppe hinunter, ohne aus dem

Weitere Kostenlose Bücher