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Die Brueder des Kreuzes

Die Brueder des Kreuzes

Titel: Die Brueder des Kreuzes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Whyte
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Comnenus umherscharwenzelte.
    Es dauerte keine Stunde, bis sie an Land waren. Isaacs Männer stellten sich ihnen zwar todesmutig entgegen, doch etwas so Grauenvolles – und Wirksames – wie die Salven der Pfeile und Bolzen aus den Bogen und Armbrüsten hatten sie noch nicht erlebt, und so zerstreuten sie sich rasch und überließen Richards Truppen das Feld.
    Den ganzen Abend und die Nacht hindurch widmete sich Richard dem Entladen seiner Kavalleriepferde, von denen die meisten nun über einen Monat auf See verbracht hatten und sich in einem Zustand befanden, in dem an Reiten nicht zu denken war. Dennoch ging noch vor dem Morgengrauen die Nachricht um, dass Richard auf der Suche nach zwanzig Freiwilligen war, die mit ihm die fünf Meilen nach Kolossi reiten würden, wohin sich Isaac und seine Männer vermutlich am Abend zuvor geflüchtet hatten.
    André hatte eine schlaflose Nacht an Deck verbracht. Sobald er hörte, wie die Wachen am Pier dem Mann am Bug seines Schiffes diese Nachricht zuriefen, machte er sich auf die Suche nach dem Kapitän seines Schiffes und bestand darauf, dem Ruf als Vasall des Königs Folge zu leisten. Doch Tournedos, der gerade erst aufgestanden war, schüttelte den Kopf, da es ihm als Marinekommandeur nicht zustehe, einem Ritter eine solche Bitte zu erfüllen. Stattdessen schickte er ihn zum ranghöchsten Templeroffizier an Bord.
    Mit diesem Mann – einem allgemein beliebten Ritter namens Don Antonio del’ Aquila – hatte André zwar noch nie gesprochen, doch er kannte ihn vom Sehen. Jetzt traf er ihn auf dem langen Achterdeck an, wo er mit dem Steuermann an der Reling stand und sich leise mit einem weiteren Ritter unterhielt. Del’ Aquila runzelte die Stirn, als er unterbrochen wurde, lauschte dann aber der Bitte St. Clairs, wenn auch ungeduldig und ohne den Blick von seinem Gesprächspartner abzuwenden. Dann verweigerte er André mit knappen Worten seine Erlaubnis.
    Erstaunt über die endgültige Antwort des Templers, fragte ihn André, mit welchem Recht er ihm die Bitte verweigere. Hartnäckig beharrte er darauf, dass er sein Gehorsamsgelübde noch nicht abgelegt habe und daher nicht gezwungen sei, Anweisungen der Templer zu befolgen, solange es keine ausd rücklichen Befehle seien.
    Del’ Aquila, der unter den Templern schlicht Aquila gen annt wurde, war bereits im Begriff gewesen, sein unterbrochenes Gespräch fortzusetzen, und hatte die Hand ausgestreckt, um sie seinem Begleiter vertraulich auf die Schulter zu legen. Jetzt hielt er inne, richtete sich auf und hob entschuldigend den Finger, bevor er sich dem Mann zuwandte, der ihm so offen widersprach. Das Flackern einer Lampe an der Spritzwand tauchte sein Gesicht in Licht und Schatten, und André rechnete fest damit, dort Wut zu sehen. Stattdessen betrachtete ihn Aquila einige Sekunden lang ruhig und mit unergründlicher Miene. Er war noch ein jüngerer Mann im besten Kampfesalter; André schätzte sein Alter auf zweiunddreißig oder dreiunddreißig. Er hatte einen dichten rötlich-braunen Bart, der allerdings im Dämmerlicht fast schwarz aussah und den er kurz rasiert unter der Kapuze seiner Rüstung trug. Sein weißer Überwurf trug vorn und hinten das langschenklige rote Kreuz der Tempelritter Outremers, doch im oberen linken Viertel dieses Kreuzes war zusätzlich das gleichschenklige schwarze Kreuz mit den auslaufenden Enden zu sehen, das das ursprüngliche Ordensemblem gewesen war, bevor ihm das leuchtend rote Kreuz als Symbol für das Blut Christi folgte. Die wenigen Männer, die beide Insignien trugen, hatten sich im Kampf hervorgetan.
    Aquila blickte St. Clair mit zusammengekniffenen Augen an und nagte an seiner Oberlippe. Dann holte er tief Luft und wandte sich dem anderen Mann zu.
    »Verzeiht mir, Signor Loranzo, aber ich muss mich mit … dieser Angelegenheit befassen. Wenn Ihr in meinem Quartier auf mich warten würdet, folge ich Euch so schnell wie möglich.«
    Sein Gegenüber verneigte sich tief und entfernte sich, und Aquila winkte André mit gekrümmtem Zeigefinger.
    »Kommt mit mir; wir gehen ein Stück.«
    André schloss sich ihm an, und der andere Mann fragte: »Warum wollt Ihr denn mit Richard reiten?«
    »Der Herzog ist mein Lehnshe–«
    »Das weiß ich, Master St. Clair, aber warum möchtet Ihr mit ihm reiten?«
    André blinzelte überrascht, weil Aquila seinen Namen kannte, doch er erwiderte: »Es ist meine Vasallenpflicht.«
    »Nein, es ist Eure Vasallenpflicht, seinen Befehlen Folge zu leisten. In

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