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Die Brueder des Kreuzes

Die Brueder des Kreuzes

Titel: Die Brueder des Kreuzes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Whyte
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bei unserem großen Unterfangen behilflich sein, während die Insel einen perfekten Stützpunkt für unsere Eroberungszüge nach Outremer bildet.«
    Er wandte sich noch einmal dem Gefangenen zu.
    »Und das ist der Grund für meine Dankbarkeit und meine Gnade, Master Dorville, denn Ihr habt mir diesen Reichtum zugespielt, den ich auf keinem anderen Wege rechtmäßig hätte an mich bringen können. Daran könnt Ihr im Kerker denken. Denkt daran, was Ihr für mich und meine Armeen getan habt, indem Ihr uns in die Lage versetzt habt, die Pläne Eures Herrn sehr viel gründlicher zu durchkreuzen als zuvor.«
    Er schnippte noch einmal mit den Fingern.
    »Bringt ihn fort und seht zu, dass er mir nicht mehr unter die Augen kommt. Und vergesst nicht Hand- und Fußeisen, jeweils doppelt. Geht.«
    Während der Gefangene aus dem Zimmer eskortiert wurde, befahl Richard, seinen Stab zu einem Kriegsrat zusammenrufen zu lassen. André fand die Gelegenheit günstig, sich leise zu entfernen. Er verbeugte sich tief vor dem Monarchen, der in ein Gespräch mit einem der englischen Barone vertieft war, und machte dann auf dem Absatz kehrt, um zu gehen. Er war keine drei Schritte weit gekommen, als Richard seinen Namen rief.
    »Mylord?«
    Richard kam auf ihn zu und legte ihm die Hand auf die Schulter. Dann beugte er sich vor, um ihn im vertraulichen Flüsterton anzusprechen.
    »Einer meiner erfahrensten Jäger sagt, es wird morgen früh heftig regnen. Am besten nehmt Ihr einen Wagen und Zelte mit.«
    »Mylord?«
    André konnte kaum glauben, was er g ehört hatte.
    »Wollt Ihr damit sagen, dass wir auf die Jagd gehen s ollen, obwohl wir uns im Kriegszustand befinden?«
    »Natürlich. Was denn sonst? Ich glaube nicht, dass sich der Wald, in dem Ihr jagen werdet, morgen früh in ein Schlachtfeld verwandeln wird. Isaac besitzt nach wie vor keine Armee, und ich vermute, dass er nach Nicosia oder Famagusta flüchtet. Ich werde ihm morgen einige Galeeren entgegenschicken. So oder so stellt er aber keine Gefahr für Euch oder Eure Schutzbefohlenen dar. Dabei fällt mir ein, dass ich ja auch noch seine Tochter hier festhalte, auf seinen eigenen Vorschlag hin …«
    Mit einer ungeduldigen Geste kam Richard wieder auf sein Thema zurück.
    »Das spielt keine Rolle. Ihr solltet jedenfalls Zelte und einen Wagen mitnehmen sowie einige Dienstboten, falls Ihr länger als erwartet im Wald bleiben müsst. Sollten die Frauen nass werden … sorgt dafür, dass sie wieder trocken werden und es warm haben, dass sie es bequem haben und sie nicht hungern müssen …«
    Es folgte eine Pause, deren Länge André ein wenig ominös erschien, doch dann fuhr Richard fort.
    »Und sorgt dafür, dass sie so lange wie möglich fortbleiben. Ich werde Euch dankbar für jede Stunde sein, die Ihr mir verschafft. Macht Euch keine Gedanken, denn es ist alles mit Eurem Vorgesetzten de Troyes besprochen. Nun könnt Ihr gehen, denn dort kommt Euer Vater, mit dem ich noch viel zu besprechen habe, bevor die anderen eintreffen. Dies könnte ein langer Kriegsrat werden; seid froh, dass Ihr nicht daran teilnehmen müsst. So lebt denn wohl.«
    Er klopfte André auf die Schulter und schickte ihn seiner Wege. Vater und Sohn tauschten im Vorübergehen ein Lächeln aus.
    Dann war André wieder allein und konnte sich ganz seinen dunklen Vorahnungen hingeben.
    Die Aussicht, erneut einen Tag mit den Frauen des Königs zu verbringen, erfüllte ihn mit einer dumpfen Leere … in die sich ein Hauch von Vorfreude und Versuchung mischte. Schuldgefühle jedoch empfand er keine, obwohl er durchaus das Gefühl hatte, Gewissensbisse haben zu sollen , denn beide Frauen faszinierten ihn auf ihre eigene, unterschiedliche Weise, und eine innere Stimme warnte ihn flüsternd davor, das in ihn gesetzte Vertrauen zu missbrauchen.
    Und doch … wessen Vertrauen würde er denn missbrauchen, wenn er tatsächlich dem Drängen nachgab, das sich seit einer Weile in seinem Hinterkopf regte? Wenn er der Anziehung erlag, die Königin Berengaria auf ihn ausübte, wen würde er damit verraten? Richard gewiss nicht. Er bezweifelte, dass sich Richard überhaupt dafür interessieren würde. Und würde seine Bewunderung einen Vertrauensbruch an Berengaria darstellen, die von ihrem widernatürlichen Gemahl nur geduldet und vom Rest der Welt verachtet wurde? Selbst ihm hatte man erzählt, sie sei alles andere als eine Schönheit, und auf den ersten Blick hatte er das auch geglaubt. Doch ohne zu wissen, wie ihm geschah, hatte er

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