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Die Büro-Alltags-Bibel

Die Büro-Alltags-Bibel

Titel: Die Büro-Alltags-Bibel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jochen Mai
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keine Kopulationen am Kopierer! Besser ist, klare Regeln zu vereinbaren und im Büro möglichst Distanz zu halten – auch dann, wenn sich beide als Paar offenbart haben.
    Wenn schon bezirzen, dann richtig
    Egal, wie verschieden Männer und Frauen auch sein mögen – tief im Inneren lieben wir es alle, ein wenig verführt zu werden, weil es unserem Ego schmeichelt, attraktiv gefunden zu werden. Komplimente hört jeder gern – vorausgesetzt, sie werden charmant vorgetragen und sind glaubwürdig. Dann machen sie sogar sympathisch. Außerdem bereitet es den meisten von uns großes Vergnügen, mit dem Feuer zu spielen und durch ein wenig Abenteuer wenigstens etwas Abwechslung in den vielleicht sonst öden Job zu bringen. Suggestion ist bei dieser Art der Verführung jedoch essenziell. Sprücheklopfende Draufgänger mag keiner. Spielerisches Flirten bedeutet, seine wahren Absichten nie zu offenbaren. Stattdessen geht es darum, das Objekt seiner Begierde immer wieder auf falsche Fährten zu locken, es zu verwirren, zu faszinieren und zu unterhalten. Denn erst solche Kapriolen erregen nachhaltig.
    Die Buchhandlungen sind freilich längst voll mit Liebesliteratur und Promiskuitätsprosa. Wenn Sie mich fragen, eignen sich die meisten Ratgeber jedoch ausschließlich für abendliche Aufreißerausflüge und nur selten fürs Büro. Das liegt nicht nur daran, dass sie bei Tageslicht betrachtet allenfalls Abschlepphilfe leisten, sondern überdies ein gewieftes Phantasiespiel in eine törichte Treibjagd verwandeln. Waidmannsheil.
    Nicht selten spielen diese mutmaßlichen Beischlafbeschleunigermit den Nöten schüchterner Menschen. Und das sind, glaubt man einschlägigen Untersuchungen, gar nicht mal so wenige. In Deutschland schätzt etwa der Sozialpsychologe Bernardo Carducci ihre Zahl auf bis zu 50 Prozent der Bevölkerung. Sicher, wir alle erleben immer wieder Situationen, in denen wir gehemmt sind, mit feuchten Händen oder Fluchtgedanken reagieren. Doch erst wenn die Hemmung zur Obsession wird und die Angst, sich lächerlich zu machen, einen völlig blockiert, wird Schüchternheit gefährlich. Dann isoliert sie die Betroffenen und macht es ihnen nahezu unmöglich, auf Fremde zuzugehen. Tatsächlich leiden derart Gehemmte an einer geradezu selbstquälerischen Eigenwahrnehmung: Alles, was sie sagen oder tun möchten, unterziehen sie vorab einer Zensur, wie es auf andere wirken könnte oder wie sie damit im Vergleich zu anderen abschneiden.
    Das bei Männern im Blut vorkommende Sexualhormon Testosteron wirkt sogar auf den beruflichen Erfolg: Das konnte der Psychologe John Coates von der Universität Cambridge in einer Studie unter 17 Händlern der Londoner Börse nachweisen. Zwar trieben erfolgreiche Geschäfte den Testosteronspiegel der Händler in die Höhe, erstaunlicher aber war: Die besten Händler wiesen schon morgens eine hohe Testosteronkonzentration im Blut auf.
    Das aber ist, um es einmal ganz klar zu sagen, letztlich ein antrainiertes Verhalten. Und das lässt sich auch wieder verlernen. Selbstvertrauen gewinnt man zwar nicht im Spurt, aber falls Sie sich gerade angesprochen fühlen, sehen Sie es doch mal positiv: Sich nicht permanent in den Vordergrund zu drängeln, ist auch eine Tugend, die viele schätzen. Genauso wie zuhören zu können. Wenn Sie also anfangs Sorge haben, das Falsche von sich preiszugeben, stellen Sie eben Fragen und gehen auf die Antworten Ihres Gegenübers ein. Schon bald wird der Sie mehr schätzen als jeden Draufgänger und Sprücheklopfer. Und falls ein süßer Kollege oder eine feurige Kollegin gerade Ihren Hormonspiegel in Wallung bringt, dann helfen Ihnen womöglich die folgenden Hinweise für einen unverfänglichen Büroflirt weiter:
Freundschaft. Bevor Sie jemanden anflirten, sollten Sie versuchen, ihn wirklich kennenzulernen. Nichts wirkt so anziehend wie aufrichtiges Interesse an der eigenen Person. Gerade Männer machen den Fehler, beim Flirten viel zu ungeduldigzu sein. Den umgarnten Frauen wird dann schnell klar, dass es den Männern nur darum geht, etwas zu bekommen – Anerkennung oder die Frau ins Bett. Derart hofiert fühlen sich Frauen völlig zu Recht nur wie eine Trophäe in spe. Nicht gerade erstrebenswert. Lernen Sie sich lieber ausgiebig kennen und lassen Sie sich dabei Zeit. Das hat den zusätzlichen Vorteil, dass Sie so womöglich herausfinden, dass Sie den oder die Angebetete(n) zwar unglaublich attraktiv finden, mehr aber auch nicht.
Amüsieren. Lachen verbindet.

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