Die CIA und der 11.September
Innern wie vom Ausland nahezu bedingungslose Gefolgschaft. Wer nicht mit uns ist, ist für den Terrorismus.
Es folgt Schlag auf Schlag die Umsetzung des Programms der konservativen Denkfabriken:
Die amerikanische Regierung erklärt einen Jahre andauernden Krieg gegen den Internationalen Terrorismus im allgemeinen und die Basis Al Kaida im besonderen. Im Zuge des Antiterrorkampfs »Enduring Freedom« sollen alle Staaten bekämpft werden, die dem Terrorismus Vorschub leisten oder Hilfe gewähren. Die Definition liegt bei der Regierung der USA . Vizepräsident Cheney geht von einen Weltkrieg gegen bis zu 60 Staaten aus. Die jährlichen Militärausgaben werden von bislang 300 auf fast 400 Milliarden Dollar angehoben. Die Friedensdividende nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion wird gegenstandslos. Der neue Feind wird im Vergleich zur verblichenen Sowjetunion als noch gefährlicher eingeschätzt. Binnen eines Jahrzehnts nach dem Untergang des verhaßten Gegenspielers mit den kaum in Schach zu haltenden konventionellen und nuklearen Waffenarsenalen konnte nun als Ersatzfeind der internationale muslimisch-fundamentalistische Terrorismus auf den Plan treten. Was die Sowjetunion nie hat erreichen können – einen Angriff auf strategische Ziele der Vereinigten Staaten auf deren eigenem Territorium –, war nun der muslimisch-fundamentalistischen Basis Al Kaida, geführt aus den Höhlen eines zerstörten, verkehrsfernen und rückständigen Landes, gelungen. Von dort werden nun, meist per Handy und über Internet, Terrorangriffe auf Industriestaaten mit Methoden und Mitteln geplant, die den Durchgriff auf die geheimsten Einrichtungen einer Weltmacht ermöglichen. Diese Spezialisten können die Luftabwehr einer Supermacht, die Bodenkontrolle des zivilen Luftverkehrs ausschalten oder überlisten, sie steuern Jumbojets als Selbstmordattentäter in die Zentren der westlichen Zivilisation, die Abwehr der Geheimdienste kann mühelos überwunden werden. Die zivilisierte westliche Welt sieht sich in existentieller Gefahr. Aus 60 Staaten heraus kann diese neue Basis Al Kaida jederzeit zum Kampf antreten. Der ständig abgehörte und in Auszügen in den Medien der Industriestaaten veröffentlichte Telefonverkehr der verdächtigten Terrorvereinigung liefert täglich den Beweis für die gigantische Bedrohung, inzwischen sogar mit atomaren, chemischen und biologischen Kampfstoffen. Die Bevölkerung Großbritanniens, der USA und Israels wird in Angst und Schrecken versetzt. Die neue Heimatschutzbehörde empfiehlt den Kauf von Gasmasken, das Anlegen von Notrationen für das Überleben in den ersten Wochen nach dem großen Schlag. Der Kauf von Klebebändern zur Abdichtung gegen Giftgas räumt die Regale der Baumärkte.
Drogen-Warlords der Nordallianz: Kampfpartner gegen die Taliban
Im Zuge des Kampfes gegen den Terror der Al Kaida wird nun der vor dem Terrorereignis des 11. 9. bereits geplante Feldzug gegen das Afghanistan der Taliban in Gang gesetzt. Dabei setzen die USA auf die Führer der sogenannten Nordallianz. Diese waren als die zuvor von den Taliban in Schach gehaltenen früheren Warlords in den Tälern des Nordens bereit, Seite an Seite mit den USA um die Herrschaft in Afghanistan zu kämpfen. Die Partnerschaft ist insofern problematisch, als diese Nordallianz nicht nur keineswegs die ethnische und geographische Vielfalt Afghanistans vertritt, sondern vor allem auch durch den Anbau von Mohn auf den Feldern des Berglandes für die Herstellung von 80 Prozent des in Europa und den Vereinigten Staaten verkauften Rauschgifts Heroin sorgt. Nachdem die Taliban in den letzten Jahren den Mohnanbau drastisch zurückgedrängt hatten, stehen inzwischen wieder Rekordernten an, die nun in den Markt drücken. Die Bauern in den Hochtälern Afghanistans erzielen nach Angabe von UNVertretern mit Opium nun wieder 12 500 Dollar pro Hektar, während sie für Weizen bisher nur 1400 Dollar erlösen konnten. 238 Die den Drogenanbau unterdrückenden Taliban wurden beseitigt, gleichzeitig der internationalen Drogenbekämpfung einmal mehr die Waffe aus der Hand geschlagen. Das Heroin gelangt zu 80 Prozent nach Europa. Die dortigen Suchtkranken sorgen mit ihrer Beschaffungskriminalität für die Finanzierung des Kampfgeschehens. Die amerikanische Stützung der Warlords mit ihren Drogeneinnahmen bringt zwangsläufig die entscheidende Schwächung der Zentralregierung in Kabul mit sich, die deshalb außerhalb der Hauptstadt keine Autorität erlangen wird.
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