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Die Dämonenfalle

Die Dämonenfalle

Titel: Die Dämonenfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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fünfzehn Jahre im Management des Nationalen Gesundheitsdienstes gearbeitet habe?«
    Sie lachte – ein erfreulicher Anblick. Ganz im Gegensatz zu Steve und Olivia, die ungewöhnlich ernst ausschauten, als wir in den Geländewagen stiegen. Zoe begrüßte sie mit einem Lächeln. »Hallo, ihr beiden.«
    »Wohin fahren wir, Daddy?«, wollte Olivia wissen.
    »Ich möchte euch was zeigen. Etwas, das euch hoffentlich gefällt.«
    »Was?«
    »Kann ich nicht erklären. Das muss man sehen.«
    »Was ist denn in dem Pferdetransporter?«, fragte Steve. »Ich mag keine Pferde.«
    »Ein Zelt«, sagte ich. »Ein großes Zelt. Lebensmittel. Sonnenkollektoren. Vier Widescreen-Laptops und zwei iPods.«
    »Cool! Und welche Apps hast du so?«
    »So viele, wie ich in der letzten Woche downloaden konnte.«
    »Klasse! Kann ich mal eins ausprobieren?«
    »Vielleicht.«
    »Und was noch?«, fragte Olivia aufgeregt.
    »Etwas Spielzeug. Viele neue Kleider. Bücher.«
    »Und wofür das alles?«, fragte Steve.
    »Das wirst du schon sehen.« Ich legte meine Hand an den Zündschlüssel und sah Zoe zögernd an. Das war ein schwerer Schritt, der vor uns lag, und nie hatte es den prägenden Moment gegeben, der uns dazu bewogen hatte. Es war eine lange Kette von Ereignissen gewesen, die uns letztlich bis an diesen Punkt geführt hatten. Ich empfand keine Schuldgefühle, dass ich die Kinder mitnahm: Tatsächlich hätte ich als Vater versagt, wenn ich es nicht täte. Niemals würde eine solche Gelegenheit wiederkommen. Ich bin nicht so naiv zu glauben, dass uns in New Suffolk das Paradies erwartet, doch es besitzt das Potenzial, besser zu sein als diese Welt. Hier konnten wir uns weder weiterentwickeln noch entfalten, nicht mit dem ganzen historischen Ballast und der Trägheit, die uns an die Vergangenheit kettet. Und mit den wohl schlimmsten Politikern und Staatenlenkern aller Zeiten.
    Was Jannette betrifft … Nun, es tut mir leid, sagen zu müssen, dass sie den Kindern schon seit Jahren keine anständige Mutter mehr war.
    »Lasst uns gehen«, sagte Zoe. »Die Entscheidung ist schon vor langer Zeit gefallen.«
    Also drehte ich den Schlüssel und fuhr von der Auffahrt; der überladene Anhänger rumpelte hinter uns her.
    »Was ist das für ein Ring?«, fragte Steve plötzlich.
    Das ist mein Junge; aufmerksam und scharfsinnig.
    »Der?« Zoe hielt ihren Finger in die Höhe.
    »Das ist ein Verlobungsring!«, quietschte Olivia. »Werdet ihr heiraten?«
    »Ja«, erwiderte ich. Es war das Erste, was wir auf der anderen Seite tun würden.
    »Weiß Mum davon?«, fragte Steve.
    »Nein.«
    62) Um in New Suffolk jene Fehler zu vermeiden, die in unserem Herkunftsland gemacht wurden, ist jegliche organisierte Religion verboten. Sämtliche Bürger müssen sich dazu bekennen, dass das Universum ein natürliches Phänomen darstellt.
    63) Um in New Suffolk jene Fehler zu vermeiden, die in unserem Herkunftsland gemacht wurden, ist es Mitgliedern extremer Parteien und unerwünschter Organisationen untersagt, das Wurmloch zu passieren. Dies gilt auch für Kriminelle und andere, die ich als schädlich für das öffentliche Wohl erachte.
    Beispiele für verbotene Vereinigungen und Berufsgruppen umfassen (sind aber nicht auf diese beschränkt) im Folgenden:
    a) die Arbeiterpartei
    b) die Konservative Partei
    c) die Liberaldemokraten
    d) die Kommunistische Partei
    e) die Britische Nationalpartei
    f) die Sozialistische Allianz
    g) Journalisten der Boulevardpresse
    h) Bürokraten der EU
    i) Gewerkschaftsfunktionäre
    j) Firmenanwälte
    k) Lobbyisten
    l) Politessen
Jannette
    Abbey wartete am Bahnhof Liverpool Street auf mich. Ein Wunder, dass ich sie überhaupt fand. Die Wartehalle wurde von Rucksackreisenden geradezu überrannt. Ich schätze, keiner von ihnen war älter als fünfundzwanzig, oder vielleicht kommteinem das auch nur so vor, wenn man junge Leute von jenseits der fünfunddreißig betrachtet. Und ganz gewiss hatte ich nie wieder so viel Jeansstoff auf einem Haufen gesehen, seit ich Anfang der Neunziger das Reading-Festival besucht hatte. Die Rucksäcke waren riesig; ich wusste nicht mal, dass sie in dieser Größe hergestellt wurden.
    Ich keuchte vor Erstaunen, als sich die Jugendlichen an mir vorbeidrängelten. Es waren fast nur Pärchen. Jeder hatte sich einen Union Jack auf die Kleidung oder den Rucksack genäht. Ich glaube, neun von zehn sprachen kein Englisch, und kaum die Hälfte von ihnen war weiß. Na, wie gefällt dir das, Murray?, dachte ich. Eine deiner

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