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Die dreizehnte Gabe: Der Dunkle Wald (Die 13. Gabe) (German Edition)

Die dreizehnte Gabe: Der Dunkle Wald (Die 13. Gabe) (German Edition)

Titel: Die dreizehnte Gabe: Der Dunkle Wald (Die 13. Gabe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuel Scherzinger
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liegst schon hier?«
    »Ich
hab nichts gemacht! Ich … ich glaube, es sind schon drei
Tage«, antwortete Lavinia schwach.
    »Beeilt
euch! Roxy verblutet «,
schrie Oliver.
    »Du
willst mir sagen, du liegst schon seit drei Tagen mit dieser Wunde
hier, lebst noch und hast nichts gemacht?«
    »Leg
deine Hände auf die Verletzung. Genau so, ja …« Er
führte ihre Hände zur Wunde.
    »Konzentrier
dich auf den Schmerz und … und …«
    »Beeil
dich, Roxy hat keine Zeit mehr«, rief Oliver und Frederic
blickte hektisch auf die sterbende Lavinia, während Motzig mit
seinen Händen Druck auf Roxys Hals ausübte. Auf Lavinias
Stirn glitzerten Schweißperlen und ihr Gesicht war weiß
angelaufen. »Ich sterbe! Dieses Geschöpf holt mich. Es
kommt mit seinen roten Augen, es wollte mich schon damals holen«,
flüsterte Lavinia und musste husten. Einzelne Bluttropfen
spritzten aus ihrem Mund. Ein Tropfen fiel auf Frederics Schwert.
    »Du
… du musst durchhalten! Welches Geschöpf mit roten
Augen?«
    Es
konnte nicht sein, dachte Oliver, während er auf Lavinia
blickte. All die Arbeit die Frederic, er, Sofie und Jericho auf sich
genommen hatten, all die Arbeit konnte doch nicht umsonst gewesen
sein? Lavinia würde sterben. Mit ihr Roxy und alle Hoffnung. »Du
musst gegen den Schmerz ankämpfen! Vertrau mir …«
Frederic blieb der Mund offen stehen.
    Lavinias
Blick wurde starr, alles Leben schwand aus ihrem Körper.

Der
schnupfende Regenbogen

    M axim
stand regungslos im Raum. Eine skurrile Szene spielte sich vor ihm
ab. Zwei Frauen, die er nicht sonderlich gut kannte, verbluteten vor
seinen Augen. Nein es war nur noch eine, die Erste war schon
gestorben, und ein Kater namens Oliver Felin versuchte sie zu
reanimieren.
    Neben
ihm weinte Nadia und Motzig kniete bei Roxy, die leicht zitterte. Die
beiden Wolpertinger kümmerten sich immer noch um Lavinia. Er
verstand das nicht. Wieso riefen sie nicht einen Notarzt? Warum
kümmerten sie sich um Lavinia, die bereits tot war? Wieso ließen
sie Roxy ohne jede Hilfe sterben?

    L avinias
furchtbare Schmerzen hatten nach der tagelangen Qual endlich
aufgehört. Ihr Manager hatte versucht, sie umbringen und
mehrmals auf sie eingestochen. Sie hatte jedoch nicht stark geblutet.
Auch am letzten Tag ihrer Qualen konnten zwei weitere Messerstiche
nichts an dieser Tatsache ändern. Schmerzen … Schmerzen …
sie waren gewaltig gewesen. Sie erinnerte sich an die Genugtuung, die
sie empfand, als ihr Ex-Manager nicht mehr weiter wusste. Am letzten
Tag war er besonders nervös geworden. War er überhaupt ihr
Ex-Manager? Sie hatte ihn nicht gefeuert. Aber sie nahm an, es war
automatisch so, sobald einer den anderen umbringen wollte.
    »Lavinia
meine Liebe! Worüber denkst du nach?« Eine sanfte Stimme
ließ Lavinia aus ihren Gedanken aufschrecken. Zum ersten Mal
sah sie sich um. Sie erschauderte, denn der Anblick war
überwältigend. Sie befand sich inmitten einer Wiese, die
von einem Wald umgeben war. Ihr gegenüber öffnete sich ein
Abgrund, sie konnte einen Wasserfall darin tosen hören. Doch sie
sah kein Wasser darauf zufliesen. Es war, als entspringe das Wasser
direkt aus der Wiese, auf der sie stand. Sie wollte sehen, wohin der
Wasserfall führte, doch die sanfte Stimme warnte sie. »Nein
Lavinia! Geh nicht dorthin. Du bist noch nicht so weit. Du musst
kämpfen!«
    »Wer
ist da?«, fragte sie, obwohl sie es ahnte.
    Vor
Lavinia tauchte eine Gestalt auf. Es war, als würde sie in einen
Spiegel blicken. Das gleiche Gesicht, mit den gleichen Haaren und der
gleichen Körperhaltung stand vor ihr. Lippen, die aussahen wie
ihre eigenen, lächelten sie an.
    Die
Gestalt war seltsam durchsichtig, als wäre sie ein Gespenst.
    »Livia?«
    Ihre
Schwester Livia nickte und nahm Lavinias Hand.
    »Aber
bin ich denn nicht tot? Was
suchst du hier? Ich weiß, du lebst noch.«
    »Man
mag es nennen, wie man möchte, aber ein Leben ist das nicht«,
sagte Livia traurig.
    »Es
tut mir leid!« Tränen kullerten über
Lavinias Wangen.
    »Dich
trifft keine Schuld! Du wolltest nur das Beste für mich. Und ich
will dasselbe für dich. Du musst kämpfen!«, sagte
Livia und führte Lavinias Hände an ihre Wunde.
    »Ich
bin doch schon tot.«
    »Solange
du dem Strom des Lebens nicht nachgibst, hast du eine Chance«,
flüsterte Livia und nickte hinter sich auf den Wasserfall.
    »Aber
vielleicht will ich gar keine zweite Chance. Die hatte ich schon.«
    »Jeder
macht Fehler, auch du, aber jetzt musst du dich heilen! Das

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