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Die fantastische Reise ins Koenigreich der sieben Tuerme

Titel: Die fantastische Reise ins Koenigreich der sieben Tuerme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Ténor
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Sohn zu seiner Mutter zurückzubringen.«

    Mir fiel auf, dass Ergonthe nichts davon gesagt hatte, dem jungen Mann zu helfen - wahrscheinlich weil der Ärmste ohnehin nicht mehr unter uns weilte.
    »Ich rate euch dringend davon ab, euch mit diesen Plünderern anzulegen«, antwortete er ruhig. »Tut, was ich euch sage, und alles geht gut.«
    Der Bürgermeister verzog mürrisch das Gesicht und das ganze Dorf hinter ihm ebenfalls. Er brummte missbilligend und fragte dann: »Und warum dürfen wir uns nicht um unsere eigenen Angelegenheiten kümmern, litithischer Herr?«
    Die Antwort war niederschmetternd.
    »Weil eure Herumtreiber aus den Schwarzen Welten kommen.«
    Hätte er ihnen eröffnet, der Schändliche werde höchstpersönlich bei ihnen aufkreuzen, wären die Dorfbewohner auch nicht entsetzter gewesen. Der Bürgermeister musste die Stimme erheben, um die Menge wenn schon nicht zur Ruhe, so wenigstens zum Schweigen zu bringen. Dann erkundigte er sich: »Wir haben tatsächlich von Vorfällen entlang der Grenze gehört. Aber die Orks können sich doch nicht so weit von ihren Höhlen entfernen, oder?«
    »Das würde stimmen, wenn es Vollorks wären«, erwiderte Ergonthe. »Aber es ist wahrscheinlicher, dass es sich bei diesen Landstreichern um Halborks handelt.«
    Ich hatte schon von dieser besonderen Art gehört, die zwischen den Unterorks (gegen die ich mit Ergonthe gekämpft hatte) und den reinrassigen Orks angesiedelt war. Die Unter- und Halborks waren ursprünglich menschlich, während die Vollorks genetisch mit ihnen ebenso wenig verwandt waren wie die Gorillas mit uns. Ich wusste außerdem, dass die Halborks nicht so gefährlich waren wie die Vollorks, die bis zu zwei Meter zwanzig groß und hundertfünfzig Kilo schwer waren und nur aus Knochen und Muskeln bestanden.
In ihrer Welt war es nämlich unmöglich, Fett anzusetzen. Wie weit ihr Gehirn entwickelt war, wusste ich nicht, aber ich konnte mir vorstellen, dass man es nicht unterschätzen sollte.

    Da wir nun mit einer Mission betraut waren, bei der vielleicht jede Sekunde zählte, verließen wir das Dorf im Galopp und ließen uns vom jungen Fliby, der hinter Fregainthe auf dessen Equined saß, den Weg weisen. Sobald er uns von Weitem die waldbedeckte Kuppe gezeigt hatte, auf der die unheilvolle Begegnung stattgefunden hatte, baten wir den Jungen, so schnell wie möglich nach Hause zurückzukehren. Die Herumtreiber aufzuspüren, war dann ein Kinderspiel, selbst für mich, denn sie hinterließen tiefe Fußspuren und schlugen offensichtlich mit dem Buschmesser um sich. Sie anzugreifen würde ungleich schwerer werden.
    Erstens stellte sich heraus, dass es mindestens dreißig waren. Zweitens konnten wir zu dieser Nachmittagsstunde nicht darauf hoffen, sie aus dem Hinterhalt zu überfallen - zum Beispiel während sie eine Talsohle überquerten -, da sie das Tageslicht verabscheuten. Andererseits konnten wir auch nicht darauf warten, bis sie bei Nacht weiterzogen, denn durch ihre außergewöhnlich hohe Sehkraft im Dunkeln waren sie noch gefährlicher als am Tag. Ergonthe erklärte mir, dass sie sich wahrscheinlich in einen finsteren Winkel des Waldes oder vorzugsweise in eine Höhle verkrochen hatten und dort auf die Dämmerung warteten. Fliby hatte uns versichert, dass es in dieser Gegend keine Höhlen gab. Nichtsdestotrotz mussten wir damit rechnen, dass sie ihr Lager an einer Stelle aufgeschlagen hatten, an der das Risiko eines Überraschungsangriffs ziemlich gering war.
    »Na schön«, seufzte ich nach diesen Ausführungen, »kurz
gesagt haben wir also gute Chancen, uns niedermetzeln zu lassen, wenn wir ihnen am Schnurrbart zupfen.«
    »Sie haben keine Bärte«, versetzte Ergonthe in eisigem Tonfall.
    Sollte heißen: Halt den Mund! Wir ritten schweigend weiter. Unsere Equineds waren instinktiv in einen lautlosen, geschmeidigen Gang verfallen. Die Jagd hatte begonnen, doch außer mir schien sich niemand um ihren Ausgang zu sorgen. Fregainthe war so freundlich, mir das Positive an der Situation zu verraten.
    »Die Halborks haben eine Schwäche: ihren Kriegssinn.«
    »Ach ja? Das ist mal eine gute Nachricht«, witzelte ich.
    »Wenn wir sie frontal angreifen, können sie schnell, wirkungsvoll und aufeinander abgestimmt reagieren. Sie gehen in Verteidigungsstellung und warten auf den richtigen Augenblick für einen Gegenangriff. Eine zahlenmäßig so unterlegene Gruppe wie unsere würde dabei keine Viertelstunde überleben.«
    »Welche Taktik wollt ihr also

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