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Die Farben der Finsternis (German Edition)

Die Farben der Finsternis (German Edition)

Titel: Die Farben der Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Pinborough
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Gesellschaft von Zigarettenrauch und Schnaps. »Allerdings würden gewisse Leute sicher behaupten, das wäre gar nicht möglich«, fuhrder Geiger fort, ohne einen Ton auszulassen. »Es ist, was es ist, nur die Perspektive ändert sich.«
    »Wer ist sie?«, fragte Cass. Die Hirnwichserei ging ihm auf die Nerven.
    »Hab ich doch schon gesagt – was Besonderes.« Er grinste und zwinkerte ihm zu.
    »Und Sie brauchen eine Zahnbürste«, murmelte Cass, drehte sich um und ging zu seinem Auto. Was Besonderes . Was für eine Scheißantwort war das denn? Das hätte er sich denken können, dachte er, als er sich eine Zigarette anzündete und ins Auto stieg. Auf jede Antwort folgte eine neue Frage. So war es bei ihm schon immer gewesen.

    Kaum hatte Cass sein Büro betreten, stand Armstrong schon an der Tür.
    »Die Krankenakten der Studenten kommen gerade aus dem Drucker und unten warten die Leute von der ATD mit David Fletcher.«
    Das hätte er Cass nicht sagen müssen. Vor dem Revier parkten drei schlanke schwarze Wagen und ein Mercedes-Van, und das, obwohl alle, die auf der Paddington-Green-Wache arbeiteten, ihren Wagen nach dem »Boni-gegen-Kokain-Skandal« verkauft hatten, wenn er denn noch was wert gewesen war – sogar wenn sie ihn ganz legal erworben hatten. Niemand wollte auffallen und Verdacht erregen, dabei waren sie alle mehr oder minder schuldig, selbst wenn sie Bowmans Drogenring nicht angehört hatten. Cass dagegen hatte seinen Audi behalten. Die konnten ihn mal, er hatte keine Lust, den Paria zu spielen und in einer Schrottkiste durch die Gegend zu fahren.
    »Die zehn Minuten, bis ich mir einen Kaffee geholt habe, können sie auch noch warten.«
    Armstrong kam ins Büro. »Der Sergeant am Empfanghat gesagt, dass sie schon um halb sieben gekommen sind. Die müssen ganz schön früh aufstehen beim Zentrum für Nationale Sicherheit. Angeblich haben sie sogar ihr eigenes Equipment mitgebracht.« Endlich rückte er mit der Frage heraus, mit der Cass schon die ganze Zeit rechnete. »Was haben die mit Ihnen vor? Hat das was mit dem Fall zu tun? Wenn ja, sollte ich vielleicht mitkommen …«
    Cass schaltete den Computer an, bevor er den Blick hob. Draußen im Flur liefen Leute hin und her und spähten im Vorbeigehen in sein Büro. Nicht nur Armstrong sah ihn komisch an, er konnte sich das sorgenvolle Gerede gut vorstellen. Was hat er jetzt wieder vor? Was hat er gegen uns in der Hand? Was führt er im Schilde, wovon wir keine Ahnung haben?
    »Anscheinend betrifft es die Nationale Sicherheit. Fletcher, das arme Schwein, erschießt mich wahrscheinlich, wenn ich nur den Mund aufmache. Und bei Ihrer Reputation mit Zeitungen ist es wahrscheinlich nicht das Klügste, wenn ich ausgerechnet bei Ihnen auspacke.«
    »Sie sind ein Buch mit sieben Siegeln.«
    »Aber hallo, das wollen Sie gar nicht wissen. Aber Sie können denen da draußen sagen, dass die Scheiße mit der ATD nichts mit ihnen zu tun hat – ich bin auch nicht scharf drauf, das können Sie mir glauben.« Er griff nach dem kleinen Papierstapel. »Sehen Sie sich die Akten daraufhin an, ob einer von den anderen irgendwas Ähnliches hatte wie Jasmine Greens Klaustrophobie. Oder ob sie die gleichen Medikamente genommen haben. Wenn Sie in den Akten nicht fündig werden, reden Sie mit den Ärzten. Sie wissen ja, wie die sind, sie schreiben nicht immer alles auf.«
    Armstrong verließ das Büro mit einem fragenden Blick, aber Cass hatte nicht vor, ihm Antworten zu liefern. Kaum war er allein, klickte er sich in den Großrechner und besorgtesich die Information über Andrew Gibbs: derzeitiger Arbeitgeber, Privatadresse und Telefonnummer. Er notierte die Infos, loggte sich aus und überlegte, ob es zu weit ging, noch schnell eine zu rauchen, bevor er runterging. Er tat es einfach.

    Fletcher hatte drei Männer an der Tür zu dem Raum im Kellergeschoss postiert und den gesamten Flur abriegeln lassen, damit sich auch ja kein Unbefugter Zutritt verschaffte. Oben konnten sie Jack the Ripper verhaften, aber niemand kam auch nur in die Nähe der gesicherten Verhörräume, die früher einmal der ATD gehört hatten. Cass überlegte, sie darauf hinzuweisen, dass eine unauffälligere Handhabung die Neugier im Revier nicht so angestachelt hätte, dachte dann aber, dass es Fletcher wahrscheinlich egal war. Er wollte sich in Sicherheit und Abgeschiedenheit unterhalten und dafür hatte er gesorgt. Cass bezweifelte, dass Fletcher Unaufdringlichkeit überhaupt im Repertoire hatte.
    »Dieser

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