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Die Geisterseherin (German Edition)

Die Geisterseherin (German Edition)

Titel: Die Geisterseherin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Schwarzenstein
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hin gehen.“
Bevor Mikoto auch nur ein Wort sagen konnte, hatte Yuki sie schon am Ärmel gepackt und die Tür hinter sich zugezogen.
„Ich kenne da ein echt tolles Café. Hast du Lust auf Eis?“ „Äh, ja.“, antwortete Mikoto.
Kurze Zeit später saßen beide in dem genanntem Café, ein modernes, wenn auch nicht sehr großes Gebäude, gleich um die Ecke, das eine Menge Besucher in dieser Jahreszeit verzeichnen konnte. Ihre Karte reichte vom klassischen Schokoladeneis, bis hin zu exotischen Sorten und seltsam anmutenden Mischungen, verziert mit den Namen bekannter Marken. Mikoto hatte sich trotz der Vielfalt nur ein normales Fruchteis gekauft, Yuki aß einen Schokobecher mit Sahne und Schokoladensoße.
Erst schwieg Yuki, während sie sein Eis verspeiste, doch dann sah sie plötzlich von seinem Eisbecher auf und sagte: „Mensch, hab ich mich erschrocken, als du vor der Tür standest, Mikoto. Woher hast du denn überhaupt meine Adresse?“
„Von meiner Seelenklempnerin.“
„Ah, hat sie dir erzählt, dass du möglichst oft mit Freundinnen zusammen sein sollst?“, fragte Yuki etwas zweifelnd.
„Nein, ich bin heute eigentlich nur wegen dir hier.“
„So?“
Yuki nahm einen großen Bissen von ihrem Eis.
„Es gibt da einiges, was ich von dir gerne bestätigt hätte... vorher muss ich dir aber etwas sagen, was dir vermutlich etwas komisch vorkommen mag. Aber leider wird es wohl notwendig sein, um dein Problem zu lösen.“
„Mein Problem? Hä, was meinst du? Hatte das echt keine Zeit bis morgen in der Schule? Muss ja wirklich wichtig sein... ich hoffe nur, dass es keine Liebeserklärung ist, davon hatte ich diese Woche nämlich echt schon genug.“
Yuki lachte laut auf und Mikoto nahm einen Bissen von ihrem Eis, bevor sie einmal tief durchatmete.
„Weißt du... am vierten Juli 2006 starb meine Mutter.“
„Oh...?“
„Ich weiß nicht genau, was damals passiert ist, jedoch hat es mein Leben grundlegend verändert. Man könnte also sagen, dass wir uns in dieser Hinsicht ähnlich sind.“
Yuki verschluckte sich an ihrem Eis und musste ein paar Mal husten. „Wie kommst du darauf, Mikoto?“, fragte sie, noch immer hustend. „Nun, seit diesem Tag sehe ich Geister – und damit auch deine Schwester neben dir.“
Yuki's Gesicht machte eine ganze Welle von Emotionen durch, von einem ehrlichen Lachen, über eine schockierte Blässe, bis hin zur Furcht. Am Ende war ein gequältes Lächeln zu sehen.
„Ahahaha. Du kannst also Geister sehen? Sehr lustig. Jetzt weiß ich wenigstens, warum du zum Psychiater gehen musst.“, versuchte Yuki das Thema herunter zu spielen.
„Ich muss zugeben, dass mich der Geist anfangs auch sehr verwirrt hat. Ich habe noch nie einen Menschen gesehen, dessen Geist eine exakte Kopie des noch lebenden Menschen war, wobei dies bei gleichgeschlechtlichen Zwillingen natürlich der Fall sein könnte. Darum fragte ich dich auch, ob du einen Zwilling hattest. Und das wart ihr ja auch, aber in deinem Fall eben mit verschiedenen Geschlechtern. Als ich davon erfuhr, dachte ich noch, dass es seltsam war, dass der gestorbene Junge den Namen Megumi trug.“ „Ah... haha... du redest irgendwie wirres Zeug, Mikoto.“ Yuki spielte nervös mit seinem Essen herum.
„Tue ich das? Oder ist es nicht viel mehr so, dass damals gar nicht der Junge starb... sondern das Mädchen? Yuki...“
Mikoto verschränkte die Arme und lächelte zufrieden.
„... kann es sein, dass du die Rolle deiner Schwester nur spielst?“ Ah, endlich war es raus. Jetzt konnte sie sich auch auf den Geist konzen...
„Du hast ganz schön lange gebraucht, um das zu kapieren... eigentlich dachte ich schon fast, dass du den Anstand hättest, diesen Fakt zu ignorieren. Ich habe keine Ahnung, warum du in meiner Vergangenheit wühlst, wenn absolut jeder in unserer Klasse weiß, wer und... was ich bin...“, unterbrach sie Yuki kühl und Mikoto's Siegeslächeln gefror.
„Was?“
„Jeder bei uns in der Klasse weiß das, Mikoto... da brauchst du dir nicht so eine dämliche Geschichte ausdenken. Der einzige Grund, warum ich nicht auf deine Zwillingsfrage antworten wollte, war der, dass ich das Thema nicht gerne breit trete.“
„Warte, warte, warte! Mir hat niemand etwas gesagt.“, warf Mikoto überrascht ein.
„Ja, glücklicherweise bin ich nicht mehr das Hauptthema der Schule.“ „Jedenfalls brauche ich deine Hilfe, Yuki.“
„... bei was?“, fragte Yuki, noch immer mit ziemlich kühler Stimme. „Was willst du noch von mir?“
„Die

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