Die Gerechten
christlichen Kirche von Henry Bettenson, Die frühe Kirche von Henry Chadwick, Von Christus bis Konstantin von Eusebius, Die frühe christliche Doktrin von JND Kelly. TC fragte sich, ob Wills Vater ein strenggläubiger Christ war.
Will ignorierte die Bücher. Ihn interessierte der Computer auf dem Schreibtisch seines Vaters. Er schaltete ihn ein und suchte nach den neuesten Nachrichten über die Festnahmen in Bangkok. Eine Agenturmeldung von Associated Press scrollte über den Bildschirm; er überflog sie eilig: Er suchte etwas. Er markierte zwei Wörter mit dem Cursor: den Namen des Entführungsopfers in Bangkok, Samak Sangsuk. Er kopierte den Namen, wanderte mit dem Cursor nach oben rechts zum Google-Fenster und fügte ihn dort ein.
Es wurden keine mit Ihrer Suchanfrage – samak sangsuk – übereinstitn-?nenden Dokumente gefunden.
Vorschläge:
– Vergewissern Sie sich, dass alle Wörter richtig geschrieben sind.
– Probieren Sie unterschiedliche Stichwörter.
– Probieren Sie allgemeinere Stichwörter.
– Probieren Sie weniger Stichwörter.
Er wollte fluchen, aber etwas brachte ihn zum Schweigen – nicht TC, sondern ein unüberhörbares Knarren im Korridor. Dann knarrte es noch einmal, und noch einmal. Kein Zweifel. Jemand war im Haus.
34
SONNTAG, 0.12 UHR, MANHATTAN
Er hatte lange genug gewartet. Als das Licht in der Wohnung erlosch, wurde er misstrauisch. Man hatte ihm gesagt, dieser Mann sei verzweifelt auf der Suche nach seiner Frau. Da leuchtete es nicht ein, dass er um Mitternacht seelenruhig schlafen ging.
Außerdem befürchtete er, dass er hier allmählich Verdacht erregte, wenn er stundenlang vor einem Wohnhaus auf und ab spazierte. Auch wenn in Manhattan niemand von irgendetwas Notiz zu nehmen schien, war es riskant.
Er rief seine Vorgesetzten an und bat um Erlaubnis zum Handeln.
»Also gut. Aber arbeite sauber. Verstanden?«
»Verstanden.«
»Der Herr sei mit dir.«
Er wartete, bis jemand das Haus betreten wollte. Es war eine Frau, die offensichtlich aus einem 24-Stunden-Supermarkt kam; sie trug eine große Einkaufstüte auf dem Arm. Er brauchte nur eine Sekunde für die paar Schritte bis zur Haustür.
»Gestatten Sie«, sagte er und hielt ihr die Tür auf, als sie aufgeschlossen hatte. Dann folgte er ihr ins Gebäude.
Während sie sich an ihrem Briefkasten zu schaffen machte, lief er die Kellertreppe hinunter. Dabei zog er sich eine Skimaske über das Gesicht.
Hinter einer Tür hörte er einen Fernseher. Er klopfte an und wartete. In seiner Hand spürte er den kalten Stahl der Pistole, die er ziehen würde, sowie die Tür sich öffnete. Es würde nicht lange dauern.
Mr. Pugachov machte erschrocken einen Satz rückwärts und hob sofort die Hände.
»Gut so. Bleiben Sie hübsch ruhig. Wir wollen ganz entspannt sein. Sie müssen mich nur in eine Wohnung im fünften Stock bringen. Die mit Blick auf die Straße. Wo das hübsche Mädchen wohnt. Sie wissen, wen ich meine. Ein mächtig hübsches Mädchen.«
Der Mann sprach mit einem Akzent, den Pugachov noch nie gehört hatte; die New Yorker, die er kannte, hörten sich anders an. Aber er verstand, was er sagte. Er tastete mit einer Hand hinter die Tür.
»Hey! Hände hoch! Was hab ich gerade gesagt, Mister?«
»Entschuldigung«, stammelte Pugachov. »Ich will nur den Schlüssel. Schlüssel!« Er deutete hinter die Für, und der Mann mit der Skimaske sah eine Reihe von nummerierten Haken, an denen die Ersatzschlüssel für jedes Apartment in diesem Gebäude hingen.
Er schob Pugachov zur Tür hinaus und zur Hintertreppe. Den Aufzug zu nehmen was zu riskant, auch wenn es schon spät war. Er hatte die strenge Anweisung, sich nicht sehen zu lassen.
Oben angekommen, schloss der Hausmeister zögernd die Wohnungstür auf und rief ein zaghaftes Hallo. Die Pistole bohrte sich in seinen Rücken.
Der Mann mit der Skimaske knipste eine Taschenlampe an und suchte die Schlafzimmertür. Dann schob er seinen Gefangenen darauf zu.
»Aufmachen.«
Pugachov drehte langsam den Türknauf. Der Mann langte an ihm vorbei und stieß die Tür auf.
»Keine Bewegung!« Er leuchtete mit der Taschenlampe auf das Bett. Es war leer. Er fuhr herum und rechnete mit einem Angriff von hinten, aber da war niemand. Er packte Pugachov beim Kragen und fing an, die Türen der Wandschränke aufzureißen. Er richtete die Pistole in die dunklen Höhlen, aber da war niemand. Er stieß die Badezimmertür mit einem Fußtritt auf, sprang hindurch und drehte
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