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Die Hudson Saga 03 - Dunkle Träume

Die Hudson Saga 03 - Dunkle Träume

Titel: Die Hudson Saga 03 - Dunkle Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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Glaubte sie nicht, dass ich dieses falsche neue Verantwortungsgefühl durchschauen würde? Glaubte sie, ich wüsste nicht genau, was sie wollte und was sie tat?

    Welche Chance blieb mir jedoch? Nutz es aus, dachte ich. Nutz sie alle aus.
    »In Ordnung«, sagte ich. »Zumindest für eine Weile.«
    »Es wird länger als eine Weile dauern, Rain«, sagte sie. »Es hat doch keinen Zweck, wie deine Mutter zu sein und in einer Welt der Träume und Illusionen zu leben. Wenn du den Tatsachen und der Realität ins Gesicht schaust, wirst du stärker und am Ende auch glücklicher sein.«
    »Bist du glücklich, Tante Victoria?«, entgegnete ich.
    Ihr Lächeln brach hervor, als wäre es eine hervorsprießende Blüte, die zu lange unter der harten Schale dieses Gesichtes aufbewahrt worden war.
    »Ich werde es schaffen«, sagte sie. »Am Ende.«
    Sie sah aus, als schwebten ihr allerlei angenehme Bilder vor Augen. Dann blinzelte sie, schaute zu mir herunter und straffte sich wieder.
    »Ich werde dafür sorgen, dass du übermorgen nach Hause transportiert wirst. Wie ich höre, besucht Jake dich regelmäßig. Übermittle mir deine Wünsche durch ihn, und ich werde dafür sorgen, dass alles, was im vernünftigen Rahmen ist, erledigt wird.
    Gibt es irgendetwas, das du im Augenblick möchtest oder benötigst?«
    »Nur meine Beine«, sagte ich.
    »Ja, jeder von uns hat seine Bürde zu tragen.«
    »Was ist deine denn, Tante Victoria?«, fragte ich.

    »Diese Familie«, sagte sie, ohne eine Sekunde zu zögern. »Das war sie schon immer.«
    Sie verabschiedete sich und marschierte hinaus. Ihre Absätze klapperten davon und verklangen, als sie den Gang entlangging.
     
    An jenem Abend schrieb ich meine beiden schwersten Briefe, einen an Roy und einen an meinen leiblichen Vater, in denen ich ihnen mitteilte, was mir passiert war und was ich infolgedessen tat. Ich folgte Dr. Snyders Rat; mein Brief war erfüllt von Optimismus, so dass mein tragischer Unfall sich wie ein kleiner Sturz anhörte.
    »Eine Weile«, schloss ich beide Briefe, »möchte ich zu Hause bleiben und meine Therapie beenden. In der nahen Zukunft werde ich meine Pläne, nach England zurückzukehren, überdenken.«
    Ich bat beide, sich keine Sorgen um mich zu machen, und versprach, mit ihnen in Verbindung zu bleiben.
    An jenem Abend fiel es mir besonders schwer einzuschlafen. Als ich die Briefe schrieb, waren glückliche Erinnerungen geweckt worden. Mein Vater hatte mich mit solcher Hoffnung erfüllt, ich hatte mich mehr darauf gefreut, ihn wiederzusehen und Teil seiner Familie zu werden, als auf irgendetwas in meinem Leben. Jetzt erschien das unmöglich.
    Ich dachte daran, wie schrecklich Roy sich fühlen würde und dass er sich selbst die Schuld daran
geben würde, weil er nicht hier war, um mich zu beschützen. Ich hatte Angst, er könnte wieder etwas tun, das ihn in Schwierigkeiten brachte, und hatte ihn in meinem Brief davor gewarnt, etwas zu tun, wonach ich mich noch schlechter fühlen würde. Ich hoffte, er würde auf mich hören, aber ich wusste, wie halsstarrig er sein konnte.
    Alle tauchten in jener Nacht wieder auf. Ich ging mit Beneatha tanzen, ich lief neben Mama her und hörte ihrem glücklichen Geplapper zu. Ich erinnerte mich an die langen Spaziergänge mit Randall Glenn in London, vorbei an den Sehenswürdigkeiten der Innenstadt, entlang am Themseufer. Meine Erinnerungen waren alles Erinnerungen an mich, wie ich mich bewegte. Wie schrecklich ist es, etwas zu verlieren, das wir alle als selbstverständlich betrachten.
    Es dauerte nicht lange, bis mein Kissen von Tränen durchnässt war und ich es umdrehen musste, um darauf schlafen zu können. Erst gegen Morgen schlief ich ein, und bei den Therapiesitzungen war ich nicht besonders gut. Dr. Snyder kam zu mir, um mit mir darüber zu sprechen.
    »Ich bin froh, dass Sie schmollen und über sich selbst weinen«, sagte sie, was mich überraschte. »Hassen Sie sich für das, was und wer Sie Ihrer Meinung nach sind. Das vergrößert Ihre Motivation, Ihren Zustand zu verbessern, sich zu verändern und die Frau zu werden, die ich erwarte.«
    Sie streckte die Hand aus, packte die Räder meines
Rollstuhls und drehte sie so herum, dass ich mich im Spiegel betrachten musste.
    »Na los, starren Sie das Mädchen an. Sind Sie das etwa, Rain?«
    »Ich weiß nicht, wer das ist«, sagte ich.
    »Genau. Vertreiben Sie diese Fremde, die Ihren Körper übernommen hat.Vertreiben Sie sie durch Therapie und Ihre Entschlossenheit, Ihr

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