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Die Katze, die hoch hinaus wollte: Roman

Die Katze, die hoch hinaus wollte: Roman

Titel: Die Katze, die hoch hinaus wollte: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilian Jackson Braun
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Freund.
    »Ich habe mich schon gefragt, wann du dich wieder meldest«, sagte der Zeitungsherausgeber. »Es ist alles noch genauso wie bei deiner Abreise – noch kein Schnee.«
    »Irgendwelche weltbewegenden Neuigkeiten?«
    »Heute gab es hier eine große Aufregung. Ein Naturschützer hat in der Nähe von Wildcat Junction einen Weißkopf-Seeadler gesehen.«
    »Was hast du gemacht? Eine Extraausgabe herausgebracht?«
    »Diese zynische Bemerkung wird gestrichen. Du redest schon wie die Leute aus der Großstadt.«
    »Hast du Polly gesehen?«
    »Ja – heute abend in der Bücherei. Sie hat Dias von ihrer Englandreise gezeigt. Sie erzählte mir, daß du sie schon angerufen hast.«
    »Was gibt’s Neues bei der Zeitung?«
    »Hixie hat dem Sohn von Iris Cobb eine ganzseitige Anzeige verkauft. Er macht hier eine Firma auf.«
    »Paß bloß auf sie auf! Er ist glücklich verheiratet«, sagt e Qwilleran.
    »Und außerdem brachten wir in den Gesellschaftsnachrichten die Meldung, daß der alte Dingleberry zur Beobachtung im Krankenhaus ist.«
    »Zweifellos beobachtet er die Krankenschwestern. Der alte Schwerenöter ist jetzt fünfundneunzig und hält sich für fünfundzwanzig.«
    »Was ist mit dir?« fragte Riker. »Was tust du die ganze Zeit?«
    »Nicht viel. Heute habe ich in der Redaktion des Fluxion vorbeigeschaut... Ich war schon zweimal im Presseclub Mittag essen und habe zufällig Lieutenant Harnes getroffen. Auf dem Zwinger Boulevard gibt es eine ganze Reihe neuer Restaurants, die dir zusagen würden, Arch. Bisher habe ich norditalienisch und japanisch gegessen. Willst du nicht ein paar Tage runterfliegen?«
    »Im Augenblick kann ich nicht. Zur Jagdsaison bringen wir eine Sonderausgabe heraus, und wir sponsern einen Wettbewerb für Jäger. Was hältst du vom Casablanca?«
    »Nicht schlecht für ein altes Haus, und die Sonnenuntergänge vom vierzehnten Stock aus sind spektakulär.«
    »Die sind in der Stadt immer sehr gut«, sagte Riker. »Sonnenuntergänge! Das kommt von dem Schmutz in der Atmosphäre.«
    »Meine Wohnung hat ein Wohnzimmer mit Dachfenster, eine Terrasse, ein Wasserbett, goldene Wasserhähne und eine Bibliothek mit Kunstbänden, bei der dir die Augen übergehen würden.«
    »Wie machst du das nur, Qwill? Du triffst es immer gut. Wie gefällt es den Katzen so hoch oben?«
    »Keine Beschwerden, obwohl ich glaube, Koko ist enttäuscht, weil es so wenig Tauben gibt.«
    »Hast du im Hinblick auf die Restaurierung schon eine Entscheidung getroffen?«
    »Ich habe ein paar Nachforschungen angestellt und ein paar Gespräche geführt. Heute habe ich mich mit dem Architekten getroffen, und als nächstes werde ich die Besitzerin des Hauses kennenlernen, also komme ich ganz gut voran. Weißt du, Arch, wir haben hier sozusagen das Grab von Tut-ench-Amun, das darauf wartet, entdeckt zu werden.«
    »Also dann, mach keine Dummheiten, Kumpel«, sagte Riker, »und vergiß nicht, uns ein paar Beiträge zu schicken.«
    Nachdem er diesen optimistisch gefärbten Bericht geliefert hatte, fühlte sich Qwilleran besser und ging zu Bett. Weil die Katzen so unruhig waren, erlaubte er ihnen, bei ihm auf dem Wasserbett zu schlafen. Besonders Yum Yum mochte dieses neue Gefühl.
    Am Mittwochmorgen rief er Mary Duckworth an. Er sagte:
    »Ich habe das Grinchman-Gutachten gelesen und würde jetzt gerne die Gräfin kennenlernen. Wann kannst du etwas arrangieren?«
    »Wie wäre es heute nachmittag um vier?«
    »Was soll ich anziehen?«
    »Ich würde vorschlagen, Anzug und Krawatte. Und sie gestattet nicht, daß geraucht wird.«
    »Kein Problem. Ich habe meine Pfeife aufgegeben«, sagte Qwilleran. »Ich habe entdeckt, daß der Rauch schlecht für die Katzen ist.«
    »Ich habe das Zigarettenrauchen auch aufgegeben«, sagte sie. »Mein Arzt hat mich letztendlich überzeugt, daß der Rauch schlecht für Antiquitäten ist. Hast du mit Jefferson Lowell gesprochen?«
    »Wir haben zusammen zu Mittag gegessen. Netter Mann.«
    »Bist du überzeugt, Qwill?«
    »Das weiß ich noch nicht. Wo treffen wir uns?«
    »An der Eingangstür, ein paar Minuten vor vier. Wenn man die Gräfin besucht, ist man immer pünktlich.«
    Bevor er sich die Haare schneiden, den Schnurrbart stutzen, seinen guten grauen Anzug aufbügeln und seine Schuhe putzen ließ, hörte sich Qwilleran die Wettervorhersage im Radio an. Er erfuhr, daß eine Frau auf dem Kundenparkplatz eines Supermarktes entführt worden war, daß ein paar Rowdys im Penniman Park einen Jogger

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