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Die Kinder aus Bullerbü

Die Kinder aus Bullerbü

Titel: Die Kinder aus Bullerbü Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Lindgren
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hatte große
    dunkelblaue Augen, ihr Gesicht war zart und rosig, und der
    Mund, ja, man kann nicht beschreiben, was für einen
    kleinen, süßen Mund sie hatte! Und sie trug ein feines, langes
    weißes Taufkleid.

    Lasse sah genauso verblüfft aus wie damals, als er sie das erste Mal gesehen hatte,
    »Habt ihr eine neue bekommen?«, flüsterte er Ole zu.
    »Eine neue - was meinst du damit?«, fragte Ole erstaunt.
    »Ein neues Kind!«, sagte Lasse.
    »Nun behaupte nur nicht, du hättest vergessen, dass ich eine
    Schwester bekommen habe«, sagte Ole, der nicht begriff, dass
    Lasse glaubte, es sei ein anderes Kind. Da sagte Lasse nichts
    mehr. Der Pfarrer taufte Oles Schwester auf den Namen
    Kerstin.
    Oh, wie habe ich Kerstin gern! Sie ist das süßeste Kind, das es
    gibt. Inga und Britta und ich laufen fast jeden Tag zum Südhof
    hinüber und sehen zu, wenn Tante Lisa sie trockenlegt. Wie sie
    dann mit Armen und Beinen strampelt – natürlich nicht Tante
    Lisa, sondern Kerstin. Es sieht niedlich aus. Manchmal versucht
    Ole nachzumachen, wie sie strampelt, aber da sieht es dann kein
    bisschen niedlich aus. Am meisten strampelt sie, wenn sie in der
    großen Wanne badet. Sie badet so gern. Manchmal, wenn sie in
    ihrem Bett liegt, spricht sie beinahe. Es hört sich an wie »Ruij, ruij«. Ole glaubt, sie kann bald alles sprechen. Aber Tante Lisa
    sagt, es wird noch recht lange dauern. Wenn Ole an ihr Bett
    kommt und Kerstin ansieht, beginnt sie zu lächeln, ganz so,
    als freue sie sich, ihn zu sehen. Zähne hat sie nicht, aber es
    sieht trotzdem süß aus, wenn sie lacht.
    Oles Augen strahlen richtig, wenn er sie anschaut.
    Swipp ist etwas eifersüchtig auf Kerstin. Er möchte natürlich,
    dass Ole nur ihn gern hat. Aber Ole streichelt Swipp sehr,
    sehr oft und sagt, er sei der beste, netteste Hund, und dann
    ist Swipp nicht mehr eifersüchtig.
    Einmal durften Inga und ich Kerstin baden. Tante Lisa hatte
    sehr viel zu tun, sie war beim Backen. Ole war nicht zu
    Hause - zum Glück. Sonst hätte er sie sicher baden wollen. Es
    machte riesigen Spaß! Und es kam so: Kerstin lag in ihrem
    Bett und schrie in den höchsten Tönen, gerade als Tante Lisa
    damit beschäftigt war, Brot zu backen. Sie war nass und
    hungrig und wütend - Kerstin natürlich, nicht Tante Lisa. Und
    da sagte Tante Lisa:
    »Glaubt ihr, dass ihr sie baden könnt?«
    »Und ob!«, schrien wir beide und freuten uns mächtig.
    Inga holte die Wanne hervor und ließ Wasser hineinlaufen.
    Aber dann kam erst noch Tante Lisa und fühlte mit dem
    Ellenbogen, ob das Wasser auch die richtige Wärme hatte. Ich
    hob Kerstin aus dem Bett. Denkt nur, sie hörte sofort auf zu
    schreien und fing stattdessen an zu lachen. Und als ich sie
    auf dem Arm hatte, biss sie mich in die Backe. Es tat nicht
    weh, es war sogar nett. Sie hat ja keine Zähne. Ich wurde
    ganz nass im Gesicht, aber das machte nichts.
    Ich weiß, wie man kleine Kinder halten muss. Man muss sie
    so halten, dass ihr Rücken gestützt wird. Das hat Tante Lisa
    mir beigebracht. Ich weiß auch, wie man sie halten soll, wenn
    man sie badet, damit auf keinen Fall ihr Kopf unter Wasser
    kommt. Ich hielt Kerstin und Inga wusch sie mit dem
    Waschlappen. Und Kerstin strampelte mit Armen und Beinen
    und sagte: »Ruij, ruij.« Und dann versuchte sie, am
    Waschlappen zu saugen, aber das gelang ihr nicht!
    »Sie ist so süß, man könnte sie direkt aufessen«, sagte Inga.
    Inga hatte die Badedecke auf dem Tisch ausgebreitet und
    darüber das Handtuch, um Kerstin darin abzutrocknen. Dort
    legte ich Kerstin vorsichtig hin, als sie fertig gebadet war. Wir wickelten das Handtuch um sie und trockneten sie ab. Wir
    halfen einander dabei, Inga und ich. Dann puderten wir sie am
    ganzen Körper. Plötzlich steckte Kerstin einen großen Zeh in
    den Mund und fing an, daran zu lutschen. Nein, wie sah das
    geschickt aus! Niemand auf der Welt kann so süße große
    Zehen haben wie Kerstin. Wir mussten ihr den großen Zeh
    wegnehmen, als wir ihr das Hemdchen und das Jäckchen
    anziehen wollten. Dann half uns Tante Lisa, die Windeln
    umzulegen, denn das ist ein bisschen schwerer. Aber das
    Höschen, das zogen wir ihr wieder an. Als sie fertig war, gab
    Tante Lisa ihr zu essen.
    Hinterher durften Inga und ich hinausgehen und Kerstin im
    Wagen fahren. Wir spielten, Inga sei der Vater und ich die
    Mutter und Kerstin unser Kind. Es dauerte nicht lange, und
    Kerstin schlief ein. Wir schoben sie trotzdem weiter in ihrem
    Wagen, und das machte

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