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Die Lady mit dem Bogen

Die Lady mit dem Bogen

Titel: Die Lady mit dem Bogen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelyn Kelley
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gehen.«
    »Saxon, es tut mir ja so leid.« Wieder traten dem Mädchen helle Tränen in die Augen.
    »Auch mir tut es leid, weil ich weiß, dass es auch Euch schwer trifft. Sicher kann Mallory Euch ein Empfehlungsschreiben mitgeben. Ihr solltet Euch unverzüglich auf den Weg machen.«
    Mallory biss sich auf die Unterlippe, als Lady Fleurette ihn ungläubig anstarrte. Sein Mitgefühl war zu viel für Fleurette, und sie fing zu weinen an. Als Mallory die Arme um sie legte, las sie Anspannung in Saxons Zügen. Er wollte mit ihr reden, aber nicht, wenn das Mädchen zugegen war. Sie deutete mit einer Kopfbewegung auf Ruby.
    Auf einen Ruf Saxons kam die Zofe und führte Lady Fleurette, die sich schwer auf sie stützte, zurück zum Stadttor. Mallory scheuchte Chance hinterher. Das drollige Hündchen würde das Mädchen ein wenig aufheitern.
    »Lady Fleurette kann von Glück reden, dass sie bei dir Unterricht nahm.« Saxon ging mit Mallory zum Heuhaufen, um den Pfeil zu holen. »Die Abtei könnte für sie der ideale Ort sein.«
    »Wie geht es deinem Bruder?«
    »Er lebt noch, doch bestand der Wundarzt darauf, dass ich ging, nachdem ich ein paar Vorschläge hinsichtlich Godards Behandlung machte. Er tut gerade so, als würde ich es darauf anlegen, dass mein Bruder schlecht gepflegt wird, damit ich rascher zum Erben aufrücke.« Sein Mund wurde schmal, seine Augen blitzten vor Zorn.
    »Aber du hast Sir Godard in seiner Obhut gelassen?«
    »Nur, weil er den Priester wieder einließ und ich kurz mit Vater Hilaire sprechen konnte. Er wird dafür sorgen, dass der Arzt in seinem Eifer, meinen Bruder zu retten, diesen nicht umbringt.« Er nahm ihre Hand und führte sie an seine Lippen. »Du schmeckst nach Sonnenschein und Leben.«
    Sie legte ihre Hände in seinen Nacken und zog seinen Mund zu sich. Dann aber erstarrte sie jäh, als sie hinter sich im Heu ein Rascheln hörte. Ihre Augen wurden groß, als sie rüde von Saxon weggezerrt und umgedreht wurde und einen Mann vor sich sah, den sie nur einmal gesehen hatte – am Abend ihrer Ankunft, als sie am Pier überfallen wurden.
    »Mylady, endlich fand ich Euch«, krächzte Jacques Malcoeur.
    Etwas traf ihren Kopf, und die Welt versank in Dunkelheit, während Saxons Aufschrei in ihren Ohren nachhallte.

kapitel 16
    S axon unterdrückte einen Fluch, als er brutal zu Boden gestoßen wurde, weil er versuchte, zu der ausgestreckt im Gras liegenden Mallory zu gelangen. Wie hatte er nur so dumm sein können? Er hatte sie gewarnt, auf der Hut zu sein, und kaum war er allein mit ihr, hatte er nur an die Liebe denken können. Sein Verlangen nach ihr hätte ihren Tod bedeuten können.
    »Rührt Euch nicht vom Fleck, Troubadour«, knurrte Malcoeur.
    Saxon setzte sich mühsam auf. »Ich möchte mich überzeugen, ob sie noch atmet«, forderte er.
    Seine Beherztheit angesichts von fünf Bewaffneten schien den Dieb zu verblüffen. Eine rasche Bewegung, und einer von Malcoeurs Leuten beugte sich über Mallory. Er hielt seine Hand vor ihre Lippen und nickte.
    »Sie lebt«, verkündete Malcoeur.
    »Nehmt es mir nicht übel, doch glaube ich Euch nicht«, antwortete Saxon.
    »Sorgt Euch weniger um die Frau als vielmehr darum, ob Ihr vor Eurem Bruder aus dem Leben scheidet. Wollt Ihr nicht wissen, was ich möchte?«
    »Diese Frage beantworte ich erst, wenn ich selbst gesehen habe, dass sie lebt.«
    »Und wenn nicht?«
    Gleichmütig gab Saxon zurück: »Malcoeur, dann reiße ich Euch das schlagende Herz aus der Brust.«
    Der Dieb lachte. »Ihr? Ein Troubadour, der von einer Frau gerettet werden musste?«
    »Auch darauf werde ich erst antworten, wenn ich mich selbst überzeugen konnte, dass sie noch am Leben ist.«
    »Nun gut.« Malcoeur deutete großmütig auf Mallory.
    Ohne sich sein Erstaunen darüber anmerken zu lassen, dass Malcoeur nachgegeben hatte, kroch Saxon auf Händen und Füßen zu ihr. Behutsam drehte er sie so, dass ihr Kopf in seinem Schoß zu liegen kam. Wie der Kumpan des Diebes führte er die Finger ganz nahe an ihre Lippen. Der leichte stetige Luftzug ließ ihn erleichtert aufatmen.
    Sie lebte, und er musste alles tun, um sie am Leben zu erhalten. Als sie aufstöhnte, hoffte er, niemand hätte es gehört. Diese Hoffnung war zunichte, da sie die Augen aufschlug und die Finger hob. Er glaubte, sie wolle sich an den Kopf fassen, der sicher schmerzte, doch strich sie über sein Gesicht.
    »Mallory …« Umgeben von Malcoeurs Leuten konnte er seiner Freude nicht Ausdruck verleihen, dass er

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