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Die Lagune des Löwen: Historischer Roman: Historischer Liebesroman

Die Lagune des Löwen: Historischer Roman: Historischer Liebesroman

Titel: Die Lagune des Löwen: Historischer Roman: Historischer Liebesroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte Thomas
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Antonio an Lauras Seite. Er nahm ihren Arm und bedachte Zuane mit einem knappen Kopfnicken.
    Zuane lächelte mit schmalen Lippen. »Seid gegrüßt, Bragadin. So sieht man sich unverhofft in der Ferne wieder. Ich nehme an, diesmal seid Ihr nicht als mein Wachhund hier, sondern in eigenen Belangen. Man hört, Eure Geschäfte gehen vorzüglich.«
    »Jedes einzelne«, sagte Antonio in kühlem Ton.
    »Neuerdings schließt ihr Eure Handelsvereinbarungen ohne Mitwirkung meines Vaters ab, wie ich erfuhr.«
    Antonio verzog keine Miene. »Irgendwann handelt jeder Kaufmann gern auf eigene Rechnung. Beklagte sich Euer Vater darüber?«
    »Nicht doch, Bragadin. Warum auch? Ihr wart nicht sein einziger Handelsgehilfe.«
    Laura spürte Ärger über diese Formulierung aufwallen, und rasch stellte sie sich an Antonios Seite.
    Zuane betrachtete sie mit undeutbarer Miene, bevor er sich wieder Antonio zuwandte. »Zieht Ihr es vor, Euch wieder selbst um Eure Gattin zu kümmern? Lasst mich wissen, wenn Ihr abermals zu einem Eurer Ausflüge aufbrecht. Ich werde zur Stelle sein, um Laura zu beschützen und sie zu unterhalten.«
    Antonio würdigte ihn keines Blickes. Kommentarlos zog er Laura von der Tanzfläche.
    Lauras Verstimmung verflog, so schnell sie gekommen war. Stattdessen kehrte die bedrückende Vorahnung zurück. Ihre Blicke irrten durch den Saal und blieben schließlich an der Tür hängen. Doch da war niemand, obwohl sie hätte schwören können, dass eben noch jemand von dort aus zu ihr herübergeschaut und sie beobachtet hatte.
    »Musste das sein?«, fragte Antonio. Seine Stimme vibrierte vor unterdrückter Wut.
    »Was?«, gab Laura zerstreut zurück.
    »Dass du mit diesem Schönling tanzt!« Als sie keine Antwort gab, insistierte er. »Laura! Er ist hinter dir her, genau wie früher! Wie kannst du ihn dabei auch noch ermutigen!«
    Sie rang sich eine Antwort ab. »Mit wem sollte ich sonst tanzen? Du warst ja nicht da.«
    »Ging es dir nur darum? Um den Tanz?«
    »Natürlich«, meinte sie höflich, aber geistesabwesend. Abermals wandte sie sich zur Tür, doch dort war immer noch niemand zu sehen, der ihr Angst machte. Dennoch war es, als würde ein kalter Luftzug sie streifen.
    »Und los geht’s!«, sagte Antonio. Es klang unternehmungslustig. Er hielt sie bei den Schultern und schwang sie zu sich herum.
    Verdattert blickte sie zu ihm auf. »Was hast du vor?«
    »Du wolltest tanzen! Also tanzen wir.« Er drehte sie zur Seite, eine Hand auf ihrer Schulter, die andere an ihrem Arm. Die Musiker hatten zu einer Pavane angesetzt, einem Schreittanz, der wesentlich langsamer war als die Galliarde, eher würdevoll als ausgelassen. Laura ließ sich von ihrem Mann durch den Saal leiten. Während sie mechanisch einen Schritt nach dem anderen tat, ohne sich Gedanken über die korrekte Reihenfolge oder den Takt zu machen, dachte sie an Cattaneo, der seit vielen Monaten verschwunden war. Warum sollte nicht auch er nach London gereist sein, so wie viele venezianische Kaufleute es in diesen Zeiten taten, um ihre Geschäfte neu zu ordnen? Auf dem Seeweg konnte man trotz des allgegenwärtigen Krieges noch halbwegs gefahrlos zwischen mehreren Handelsstützpunkten verkehren, und London war seit dem Zusammenbruch des Indienhandels wichtiger denn je für Venedig geworden. Die Portugiesen hatten im Hafen von Diu die von den indischen Fürsten unterstützte Ägypterflotte geschlagen, und seither stagnierte der über Kairo geführte Gewürzhandel. Natürlich würde Cattaneo versuchen, geschäftlich in London, Lissabon oder Antwerpen Fuß zu fassen, so wie viele andere venezianische Kaufleute auch. Es war also durchaus möglich, dass er hier war ...
    Bei der Vorstellung geriet sie ins Stolpern, und Antonio trat ihr hart auf den Fuß. Laura schrie leise auf.
    »Oh, du lieber Himmel!« Er schaute erschüttert drein. »Verzeih!«, rief er aus. »Ich dachte, ich hätte den richtigen Schritt gemacht, aber ...«
    »Es war meine Schuld.« Sie war völlig durcheinander. »Lass uns aufhören, ja?«
    »Natürlich.« Sein Groll wegen Zuane schien sich gelegt zu haben, denn sein Griff war sanft, als er sie beim Arm nahm und von der Tanzfläche führte.
    Anscheinend war damit alles wieder halbwegs zwischen ihnen in Ordnung, doch das nagende Gefühl, etwas Schlimmes könne sich anbahnen, wollte nicht weichen.
    »Was ist los mit dir?«, fragte Antonio, während er sie durch den Saal geleitete. Er ließ sich von einem Diener einen Trinkpokal reichen, in dem roter

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