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Die Legenden der Albae: Dunkle Pfade (German Edition)

Die Legenden der Albae: Dunkle Pfade (German Edition)

Titel: Die Legenden der Albae: Dunkle Pfade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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durchaus gelingen, an einer Stelle oder an mehreren auf die Mauer zu gelangen.
    Shucto war von Aufregung gepackt. »Der Zhadar ist ungeduldig geworden! Oh, beeilt euch!«, drängte er und wäre aufgestanden, aber Balodil packte ihn und zwang ihn auf den Fels zurück. »Geht hinunter und tötet die Hauptleute! Geht oder alles ist verloren.« Der Barbar wickelte die Schärpe, die sich als Banner entpuppte, von seiner Hüfte. »Das ist das Wappen meiner Familie. Legt es zu den Toten, damit alle wissen, dass die Aufständischen mächtiger sind als der Zhadar.«
    »Ich weiß, wo ihr die Anführer findet.« Der Unterirdische nickte den Drillingen nacheinander zu.
    Beginnen wir mit unserem Vorhaben. Tirîgon freute sich und spürte Unruhe. Ein Fehler, ein winziger Misserfolg konnte eine Kette von Ereignissen auslösen, die zum Ende des Albaevolkes führte.
    Während Shucto auf der Felszunge zurückblieb und abwartete, krochen die Geschwister und Balodil zurück, gingen zu den Nachtmahren. Der Unterirdische sowie das Banner wurden in einen Sack verfrachtet und hinter Firûshas Sattel gelegt, bevor sie in die Höhle vorstießen. Durch ein Loch im Stoff konnte er hinausschauen.
    Tirîgon hatte auf diesem Kniff bestanden. Es gab für sie keinerlei Grund, sich vor den Blicken der Barbaren zu verbergen, die dem Zhadar dienten. Ihr Kommen wurde erwartet. Aber da sie nicht wussten, was über Balodils Verschwinden bekannt gegeben worden war, verheimlichten sie ihren Begleiter. Vorerst.
    Als sie auf den Nachmahren vor den Wachen am Eingang erschienen, wichen die Soldaten zunächst vor ihnen zurück. Die Rappen mit den glutroten Augen und den messerklingenhaften Zähnen flößten ihnen Furcht ein.
    »Ich grüße euch«, sagte einer der Wächter und blieb auf ehrfürchtigem Abstand. »Wir haben euer Kommen früher erwartet.«
    »Es ging nicht eher«, erwiderte Sisaroth herablassend. »Wo finden wir die Hauptleute? Der Zhadar sagte uns, wir sollen euren Anführer Korhnoj aufsuchen.«
    »Die Anweisung änderte sich«, sagte der Soldat. »Ihr sollt euch in gerader Linie durch das Lager bis zum vordersten Zelt begeben, wo ein Vertrauter des Zhadar euch erwartet. Von ihm, so wurde mir mitgeteilt, werdet ihr eure genauen Anweisungen erhalten anstatt von Korhnoj. Unser Hauptmann bespricht sich gerade und hat keine Zeit.«
    Innerlich fluchte Tirîgon. Es war vorgesehen, dass wir zu den Befehlshabern der Streitmacht vorstoßen.
    Die Geschwister sprachen sich stumm mit Blicken ab, preschten an den Posten vorbei.
    »Wir reiten dennoch zu Korhnoj«, entschied Tirîgon. Rausreden können wir uns immer noch, indem wir den Soldaten bezichtigen, uns falsche Nachricht gegeben zu haben. »Balodil, führe uns.«
    Sie schwenkten nach den Anweisungen des Unterirdischen jäh herum, der sie durch die Zeltgassen leitete, bis sie vor einem großen Gebilde aus dunkelgelben Stoffbahnen und Gestänge herauskamen. Anhand der unauffälligen Wimpel hätten sie nicht erahnt, dass sich die Befehlshaber darin versammelten.
    Die Wachen wichen vor den zähnefletschenden Nachtmahren zurück und hoben ihre Schilde zur Abwehr.
    »Meinen Gruß«, sagte Tirîgon und schwang sich aus dem Sattel. Er wusste, welchen Eindruck sie in ihren schwarzen Rüstungen machten. »Der Zhadar sendet uns.« Er ging zu Firûshas Nachtmahr und lud sich den Sack mit Balodil auf die Schulterpanzerung. Damit werden sie uns nicht ablehnen können. »Wir bringen sein Geschenk, ehe wir uns in der Festung der Aufständischen an die Arbeit machen.«
    Die Soldaten waren verunsichert. »Ihr Herren und Herrin, sie besprechen in diesem Moment den anstehenden Angriff«, erwiderte eine Wache. »Ihr solltet …«
    »… einfach hineingehen und die gute Stimmung wegen des bevorstehenden sicheren Sieges steigern.« Sisaroth ging voraus; ihm folgte Tirîgon, während Firûsha den Schluss bildete.
    Eine der Wachen fühlte sich verpflichtet, zumindest ansatzweise seinem Auftrag nachzukommen. Er langte nach dem Oberarm der Albin. »Halt! Ihr werdet nicht …«
    Firûsha vollführte eine halbe Drehung, riss den Arm hoch und ließ den gepanzerten Ellbogen ins Gesicht des Barbaren krachen. Leise knackend brachen Nase und Wangenknochen, das Blut spritzte aus der Platzwunde. Besinnungslos stürzte er seinem Kumpan vor die Stiefel.
    »Sollte es noch einer wagen«, sprach sie kalt, »mich zu berühren, gebrauche ich mein Schwert. Der Zhadar sandte uns, und nur er wird uns aufhalten.« Firûsha sah sich um und erhob

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