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Die Legenden der Albae: Dunkle Pfade (German Edition)

Die Legenden der Albae: Dunkle Pfade (German Edition)

Titel: Die Legenden der Albae: Dunkle Pfade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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mit der gleichen oder einer ähnlichen Klinge wie Ranôria.
    Es fand sich ein Zeuge, der vor dem Absturz in die Kabine hatte einsteigen wollen und der darin schemenhaft vier Albae erkannt hatte.
    Sie sprang vor dem Unglück aus der Kabine, gelangte aufs Dach des Hauses, wohin ihr der Mörder folgte, überlegte Aïsolon und nahm die kalte Hand der Toten. »Ich schwöre, dass ich ihn finde und töte«, sprach er liebevoll. »Und ich werde die Untersuchungen am Mord von Sémaina und ihrer Familie aufnehmen.«
    Aïsolon ahnte, was geschehen war. Ihre Nachforschungen hatten Personen in Dsôn nervös gemacht. Jemand verlor die Nerven und beauftragte eine Klinge, Ranôria zum Schweigen zu bringen, bevor sie Entdeckungen machte. Eine andere Erklärung für den Anschlag auf seine einstige Gefährtin gab es nicht.
    Hätte ich ihr geglaubt, könnte sie noch leben! Die Vorwürfe gegen sich wogen schwer.
    Ohne den Regen, der den vom Mörder gelegten Brand löschte, wäre sie zu einer unkenntlichen Leiche geworden und die wundervolle Sängerin auf rätselhafte Weise verschollen geblieben. Wer immer hinter dem Mord steckte, er hatte bestimmt schon passende Gerüchte parat gehalten, um Ranôrias Verschwinden zu erklären. Gekaufte Zeugen, die sie über den Wall springen sahen oder dergleichen.
    Aïsolon hielt ihre eisigen Finger in seiner Hand, die andere bedeckte seine Augen und versuchte, die Tränen einzudämmen, die über seine Wangen rollten.
    Er wollte nicht zusammenbrechen und trauern. Er wollte die Suche beginnen, mit der ganzen Kraft seiner Wut auf den feigen Meuchler und dessen Anstifter.
    Die Gedanken schafften es trotzdem nicht, ihn aufzurichten. Der Statthalter von Dsôn Sòmran und mächtigste Alb weinte um die Mutter seiner Kinder. Dass der unschuldige Sohn seinen Geschwistern freiwillig in die Verbannung gefolgt war, wog am schwersten. Man nahm mir alles. Er schluchzte und konnte die Tote wegen seiner Schuldgefühle nicht länger ansehen. Samusin, wo ist deine ausgleichende Macht?
    »Aïsolon?«, fragte eine Albin. Ein Gegenstand wurde zur Seite geschoben, Stoff raschelte, die Stiege knarrte leise.
    Dann stellte sich jemand hinter ihn und legte beide Hände auf seinen Rücken. Die Wärme des Körpers drang durch den Stoff und beruhigte ihn. Es war Cèlantra, seine momentane Gefährtin, die nach ihm gesucht hatte.
    »Siehst du ihre Wunden?«, sprach er heiser.
    »Ja«, sagte sie mitfühlend. »Sie muss sehr gelitten haben, bevor man sie umbrachte.« Cèlantra benannte die Wahrheit ohne Scheu.
    Die junge, braunhaarige Albin gehörte der gut situierten Schicht des Reiches an, lebte mit ihrer Familie im achten Ring und versuchte sich in der Kunst des magischen Heilens. Cèlantra hatte ein Auge für Verletzungen. Aïsolon hatte sie umworben, weil er ihren scharfen Verstand sehr schätzte. Sie hatte ihm nachgegeben, weil sie ihn für seine Taten in der Vergangenheit bewunderte, nahm er an.
    »Weißt du, was es für die Stadt bedeutet, wenn es sich herumspricht, was geschah?«
    Cèlantra zögerte. »Es kann vieles bedeuten. Die einen werden den Verfall des Zusammenhalts beklagen, die anderen Ranôrias Neider beschuldigen, und ein kleiner Teil wird munkeln, es hänge mit ihrem Zweifel an der Schuld ihrer Kinder zusammen«, fasste sie nüchtern zusammen. Sie streichelte seinen Nacken. »Nicht mehr als zehn werden glauben, es handele sich dabei um einen Überfall, um an ihren Geldbeutel zu kommen. Und es könnte sein, dass man mich verdächtigt. Aus Eifersucht auf deine alte Gefährtin.«
    Stumm gab Aïsolon ihr recht. »Ich will ihren Mörder finden und überführen. Kannst du mir einen Abguss ihrer Wunden machen?«
    »Sofern die Klinge einen Knochen tief genug verletzte, sicherlich.« Cèlantra zog seinen Kopf leicht nach hinten, sodass er sich an ihren Bauch lehnen konnte. Er wölbte sich bereits durch die Leibesfrucht, die darin wuchs. »Du denkst, ihr Mörder führt die Waffe mit sich?«
    »Kein Alb würde einen anderen leichtfertig umbringen. Nicht in Dsôn Sòmran. Alle wissen, dass wir auf den Zusammenhalt unserer Gemeinschaft angewiesen sind. Neid oder Missgunst sind keine Motive«, teilte er seine Überlegungen mit ihr. »Jemand beauftragte einen ausgebildeten Attentäter, vielleicht einen aus Virssàgons Schule. Ich muss herausfinden, ob einer oder eine von ihnen in der Stadt lebt, und ihn verhören. Bis dahin brauche ich den Abdruck der Klinge.«
    »Das tue ich, Liebster. Und was die Überprüfungen auf mögliche

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