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Die Schattenkämpfer 3 - Der Fluch der Assassinen

Die Schattenkämpfer 3 - Der Fluch der Assassinen

Titel: Die Schattenkämpfer 3 - Der Fluch der Assassinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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vom Schein einer Fackel erhellte Gestalt anzuschauen.
    Blass und verwundet mit dem eiskalten Blick eines Raubtieres lag der Gefangene da, und San spürte, dass er ihn aus tiefstem Herzen hasste, nicht anders, als habe der Mann persönlich seine Eltern umgebracht. Zu schade, dass die Flammen verloschen waren, bevor sie ihn verzehren konnten.
    Nein, es ist Schicksal, sagte er sich. Dieser Mann wird dir jetzt von Nutzen sein.  »Steh auf!«
    Der junge Assassine blickte ihn höhnisch an. »Du glaubst doch nicht, dass ich mir befehlen lasse von einem, dessen Bestimmung es ist, bloßes Gefäß zu sein!« San umklammerte die Gitterstäbe. »Wie heißt du?«
    »Ein Verlorener hat nicht das Recht, den Namen eines Siegreichen zu erfahren.«
    Der Junge hob die Hand und zeigte ihm das Schlüsselbund. »Sag es mir, und ich lasse dich frei.«
    »Die Freiheit interessiert mich nicht. Die einzige Freiheit liegt in Thenaar.« »Ich will, dass du mich zur Gilde bringst.«
    Einen Augenblick lang verschwand der Hohn aus der Miene des Assassinen. Damit hatte er nicht gerechnet.
    »Wie heißt du?«, fragte San noch einmal.
    »Demar.«
    San steckte den Schlüssel ins Schloss, atmete tief durch und zog dann, mit einiger Mühe, die Tür auf. Sich den Arm haltend, wankte der Assassine hinaus. »Bringst du mich zur Gilde?«
    Der Mann nickte langsam. San trat auf ihn zu, nahm seinen Arm und hielt eine Hand über die Wunde. Kaum hatte er die magischen Worte gesprochen, schien sich das breite rote Mal bereits zu verkleinern.
    »Bring mich dorthin, wo du herkommst, Demar.«

Die Verschwörung
    Die Stille war vollkommen. Der Mond hatte bereits ein Stück seines nächtlichen Bogens am Himmel zurückgelegt und war durch die niedrigen Fenster nicht mehr zu sehen. Dubhe hörte den ruhigen, friedlichen Herzschlag Learcos unter ihrem Ohr und fragte sich, wann sie zum letzten Mal einen so tiefen inneren Frieden erlebt hatte.
    Sie musste in ihre Kindheit zurückgehen, um sich an etwas Vergleichbares zu erinnern, an die Zeit, als Gornar noch nicht tot war und sie mit ihren Eltern in Selva gelebt hatte, in eine Zeit, in der das Wort Zukunft für sie noch einen Sinn gehabt hatte.
    »Ich weiß noch, dass ich dich einmal im Land des Feuers gesehen habe.« Dubhe hob nur ein wenig den Kopf und blickte ihn an. Seine Augen waren starr zur Decke gerichtet.
    »Wir waren eigentlich noch Kinder, und alle beide konnten wir den Blick nicht von Forra abwenden, während er die überlebenden Rebellen umbringen ließ. Wir waren die Einzigen in unserem Alter, die am Leben bleiben durften, und ich erinnere mich, dass ich in diesem Albtraum, aus dem es kein Erwachen gab, von meinem Pferd auf dich herabsah, weil du mir wie das Einzige noch Heile in diesem Gemetzel vorkamst.«
    Dubhe legte das Kinn auf seine Brust. »Damals war ich anders als heute«, sagte sie, ohne selbst genau zu wissen, ob sie damit ihre äußere Erscheinung oder etwas Tieferliegendes meinte. »Aber deine Augen sind noch dieselben.«
    Es versetzte ihr einen Stich. Denn diese Worte machten ihr klar, dass sie nun zum ersten Mal einen anderen Weg eingeschlagen hatte: Etwas in ihr hatte sie dazu gebracht, zu lieben, anstatt zu töten, und dieser Gedanke überwältigte sie. »Seltsam, dass ich erst jetzt erkenne, dass du das warst.«
    »Ach, eigentlich nicht. Ich habe mich doch die ganze Zeit getarnt, nicht nur mein Aussehen, auch meine Bewegungen, meinen Gesichtsausdruck ...« »Aber wie bist du dann wirklich?«
    Dubhe wurde verlegen. Es stimmte, er hatte sie nie in ihren üblichen Kleidern gesehen. »Ich bin vielleicht gar nicht so anders als das Mädchen, das du an jenem Tag gesehen hast«, wich sie aus.
    Sie setzte sich auf. Der Himmel draußen begann sich zu verfärben. Sie musste gehen, ein harter Arbeitstag wartete auf sie, und dann wieder eine Nacht, in der sie weitere Nachforschungen anstellen musste.
    Und nun? Sie hatte diesen Augenblick so lange wie möglich hinausgeschoben. Letztendlich war es nur eine Nacht, eine wahnsinnig schöne Nacht, dachte sie. Sie begann, sich wieder anzuziehen, während Learco seinen Blick über jeden Zoll ihres Körpers wandern ließ.
    »Ich möchte dich wiedersehen«, sagte er plötzlich, und Dubhe musste sich zwingen, ihm nicht ins Gesicht zu sehen.
    »Ich glaube nicht, dass das so klug ist.«
    »Und warum?« Seine Stimme klang ehrlich überrascht.
    »Zwischen uns kann nichts entstehen. Und das weißt du genau.«
    »Nein. Natürlich kann es das.« In seinen Worten lag eine

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