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Die Schattenkämpfer 3 - Der Fluch der Assassinen

Die Schattenkämpfer 3 - Der Fluch der Assassinen

Titel: Die Schattenkämpfer 3 - Der Fluch der Assassinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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zurückliegenden Wochen im Palast erlebt hatte, hatte er ihn zur Schau getragen. Der strenge, aber gerechte Regent, der Mann, auf dessen Schultern die Verantwortung für ein ganzes Volk ruhte, zu dessen Wohl er zu allem bereit war, selbst zu Grausamkeiten. Dies war die Maske, die Dohor am liebsten zeigte.
    Als er den Thron erreicht hatte, ließ der Herold neben ihm neun Trompetenstöße erklingen und hob an:
    »Heute hat unser friedliebender Herrscher sein Volk zusammengerufen, um es teilhaben zu lassen an einem Beweis seiner großen Gnade. Entsetzlich im Zorn, doch großherzig in der Vergebung, nimmt unser König einen Untertanen, der schwer gefehlt hat, wieder auf. Seine Majestät will ihm seine Fehler verzeihen und wieder Einlass gewähren in diesen Palast, wo er fortan an seinem Hof leben darf.«
    Wie bestellt wirkender Jubel begrüßte diese Ankündigung. Erst als sich die Menge beruhigt hatte, trat Neor vor. Er trug heute nicht seine üblichen Prunkgewänder, sondern ein Wams aus einfachem Stoff, wie man es von den Akademieschülern des ersten Jahres kannte, und sein Haar war kurz geschnitten. Alles an ihm strahlte Reue und Ergebenheit aus.
    Dubhe lächelte höhnisch. Dohor mochte sich großmütig zeigen mit seinem Akt der Vergebung, aber das Vergnügen, den Wiederaufgenommenen gehörig zu demütigen, wollte er sich doch nicht entgehen lassen.
    Da erregte plötzlich das unverkennbare Aufblitzen einer Klinge ihre Aufmerksamkeit. Was geschah da? Instinktiv blickte sie zu Learco hinüber. Auf dem Podium war alles ruhig. Neor war jetzt bis vor den Thron gelangt und ließ sich langsam niedersinken. Als er flach auf dem Boden lag, stellten ihm zwei Soldaten die Lanzenspitzen ins Kreuz.
    Ein kaum wahrnehmbares Raunen ging durch die Menge.
    Dohor erhob sich. »Heute, mein lieber Vetter, bist du vor mich getreten, um eine Kluft zu überbrücken, die sich vor vielen Jahren zwischen uns aufgetan hat. Vor mir am Boden liegend, bittest du mich, dich wieder in meinem Gefolge aufzunehmen und bei Hof in deine alten Ämter einzusetzen. Darüber freue ich mich. Bevor du dich entschlössest, dich gegen mich zu erheben, warst du ein wertvoller Mitstreiter für mich.« Er lächelte gekünstelt. »Nun gewinne ich einen treuen Verbündeten zurück, dessen soldatische und strategische Tugenden mir nun wieder zugutekommen sollen.«
    Dubhe beobachtete, dass Learco nervös am Heft seines Schwertes herumspielte. Da steckte auch sie langsam eine Hand unter ihren Rock und legte die Finger auf den Stahl ihres Dolches. Enorme Spannung lag in der Luft.
    »Leider ist nun jedoch ein Hindernis aufgetreten. Gestern geschah etwas, was nicht hätte geschehen dürfen«, fuhr der König fort.
    Neor versuchte, nur ein wenig den Kopf zu heben, doch sogleich zwang ihn einer der Soldaten, ihn wieder zu senken.
    »Und es ist nur recht, dass auch mein Volk davon erfährt. «
    Der König gab ein Zeichen, und zwei Wachen führten einen Mann auf das Podest. Ihn an den Armen festhaltend, hatten sie ihn in die Mitte genommen, sodass seine Füße über den Boden schleiften. Sein Wams war zerrissen und an einigen Stellen blutbesudelt, sein zugeschwollenes Gesicht kaum noch zu erkennen. Jetzt zwangen ihn die Wachen auf die Knie, während die Menge ihn fast mit Blicken auffraß.
    Dubhe trat vor. »Du bleibst hier«, sagte sie an Theana gewandt.
    »Was ...?«, versuchte die Magierin sie noch zu fragen, doch Dubhe war bereits unterwegs zum Podium.
    Unterdessen war Forra aufgestanden und hatte seinen Männern befohlen, die Hand ans Schwert zu legen. »Los, Karno, jetzt erzähle mal allen, was du uns heute Nacht anvertraut hast.«
    Dubhe erstarrte und suchte dann sofort Deckung an der Mauer, um zuzuhören. Die Menge war unruhig geworden, denn Karno war ein hoher Würdenträger. Dubhe aber spürte hinter sich einen verdächtigen Schatten, der jetzt, da sie sich umschaute, mit dem Publikum verschmolz. Jemand folgte ihr, da war sie sich sicher.
    Karno zögerte, und so versetzte ihm Forra einen heftigen Tritt in die Rippen. »Sprich!«
    »Seit einiger Zeit...«, begann der Gefangene zu flüstern, doch Forra packte seine Haare und zog seinen Kopf zurück.
    »Lauter, damit wir dich alle verstehen!«
    Karno schluckte und setzte dann, diesmal deutlicher, noch einmal an. »Seit fast einem Monat treffen sich Neor und zehn andere Würdenträger im Spielhaus des Prinzen im Palastgarten. Dort haben sie ein Komplott geschmiedet, um den König abzusetzen, und auch der Prinz ist in die

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