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Die Schlucht

Titel: Die Schlucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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zwölftausend Pfund abkaufen wolle. Ein Freund hätte ihm ein Auto zum Verkauf angeboten, und dafür brauche er dringend Geld.«
    »Und Guile ist natürlich auf den Handel eingegangen …«
    »Er hat mir alles haarklein erzählt. Zunächst hat er den Empörten gespielt und gesagt, die Summe sei völlig überzogen für die bloßen Nutzungsrechte für ein Stück wertloses Land, aber weil er nun mal Verständnis für junge Leute habe, wäre er bereit, Barton zehntausend Pfund zu bezahlen, das sei aber sein letztes Angebot.«
    »Und dann hat Barton zugesagt.«
    »Ja, leider. Wie gesagt, er ist nicht gerade eine Intelligenzbestie.«
    »Und nun braucht Neville Guile also nur noch Ihre Unterschrift, um in den vollständigen Besitz des Moors zu gelangen«, resümierte Tweed.
    »Genau so ist es. Aber auf die kann er lange warten.«
    »So, jetzt möchten wir uns verabschieden«, sagte Tweed und stand auf. »Wenn wir mit Archie MacBlade im Hotel zu Abend essen wollen, müssen wir uns beeilen.«
    Minuten später fuhren Tweed und Paula, die den grünen Schrubberstiel noch rasch heimlich aus der Besenkammer in der Küche geholt und sicher im Kofferraum verstaut hatte, langsam den von Hecken gesäumten Weg entlang, bis sie auf Harry Butler trafen, der in seinem Auto saß und wartete.
    »Neville Guile ist nicht nach links in Richtung London abgebogen, sondern nach rechts in Richtung Gunners Gorge«, berichtete Butler.
    »Bleiben Sie hier, und sorgen Sie dafür, dass Lord Bullerton nichts geschieht«, sagte Tweed.
    »Sieht ganz so aus, als würden wir Mr Guile bald wiedersehen«, sagte Paula.
    »Damit könnten Sie Recht haben. Aber es wird auch höchste Zeit, dass wir das Geheimnis um das Black Gorse Moor lüften, und Neville Guile scheint mir der Schlüssel dazu zu sein.«

23
    Als sie ins Hotel kamen, wartete am Empfang bereits Marler auf sie.
    »Ich dachte, es interessiert Sie vielleicht, was die anderen Hotelgäste so treiben«, sagte er mit einer gewissen Lässigkeit. »Falkirk, unser Ex-Inspector und Privatdetektiv, ist auf seinem Zimmer. Im selben Stock wie Sie, Tweed, und Archie MacBlade nimmt im Silver Room gerade einen Aperitif zu sich …«
    »Im Silver Room?«, fragte Tweed. »Wahrscheinlich will er dort mit mir zu Abend essen. Ich muss aber vorher nochmal auf mein Zimmer und mir ein paar Notizen zu den Vorgängen in Hobart House machen …«
    Er wollte gerade die Treppe hinaufgehen, als ihm Falkirk entgegenkam.
    »Sie kommen mir gerade recht, Falkirk. Ich muss unbedingt mit Ihnen reden.«
    »Das passt mir aber überhaupt nicht, alter Junge. Ich wollte gerade …«
    »Egal, was Sie gerade wollten, Sie kommen mit in meine Suite. Sofort!«
    »Aber …!«
    Tweed packte ihn mit einer Hand am Arm, während er mit der anderen Paula seinen Zimmerschlüssel gab. Paula eilte voraus, um die Tür aufzuschließen, während Tweed den laut protestierenden Falkirk die Treppe hinaufbugsierte.
    »Was erlauben Sie sich, Tweed?«, rief Falkirk auf dem Gang zu Tweeds Suite aufgebracht aus. »Das ist ja Freiheitsberaubung.«
    Ohne ein Wort zu antworten, schob Tweed seinen ehemaligen Kollegen in die Suite, deren Tür Paula bereits aufgeschlossen hatte. Als sie drinnen waren, warf sich Falkirk auf Tweed, um mit Gewalt aus der Suite zu flüchten, aber Tweed machte einen Schritt beiseite, packte Falkirks rechten Arm und wirbelte ihn so heftig herum, dass Falkirk mit dem Kopf gegen die Wand schlug. Er verdrehte die Augen und sackte zusammen.
    Tweed beugte sich zu dem auf dem Boden liegenden Falkirk und fühlte seinen Puls. »Ich schätze, er wird gleich wieder zu sich kommen«, sagte er. »Holen Sie ihm doch bitte ein Glas Wasser.«
    Tatsächlich öffnete Falkirk kurze Zeit später wieder die Augen, setzte sich auf und nahm dankbar das Glas, das Paula ihm brachte.
    »Trinken Sie es langsam«, wies Tweed ihn an. »Das Wasser wird Ihnen guttun.«
    Falkirk lächelte schwach und sah Tweed in die Augen.
    »Man sagt, Sie seien ein harter Typ. Du meine Güte, das sind Sie wirklich. Und was wollen Sie jetzt von mir?«, fragte er in normalem Tonfall.
    Tweed zog sich einen Stuhl heran, setzte sich verkehrt herum darauf und blickte hinunter zu Falkirk.
    »Ich will wissen, wie Sie hierher nach Hobartshire gekommen sind.«
    »Lizbeth Mandeville, die mich engagiert hatte, um ihre Schwestern zu finden, hatte mir erzählt, wo sie aufgewachsen war. Sie selbst wollte jetzt nach dem Tod ihrer Schwestern auf keinen Fall mit mir nach Hobartshire fahren. Schon bei dem

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