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Die Tote im Maar - Eifel Krimi

Die Tote im Maar - Eifel Krimi

Titel: Die Tote im Maar - Eifel Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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würde schnüffeln, und er würde ganz sicher Dinge entdecken. Zwangsläufig. Unerfreuliche Dinge, denn jemand musste Katharina dort im Maar versenkt haben. Und derjenige war sicher kein Fremder gewesen.
    * * *
    Der grauhaarige Rechtsmediziner mit den warmen grauen Augen hatte mir nicht viel mehr gezeigt als Katharinas Gesicht. Und ich war zu befangen, zu verunsichert gewesen, um mehr zu verlangen.
    Hatten meine hypnotischen Bilder etwas mit ihrem Tod zu tun? Was sollte ich damit anfangen, wo sollte ich ansetzen? Es gab nur Szenen, die mir fürchterliche Angst machten, und es gab bislang keine Auflösung. Ich wünschte mir die Bilder nicht zurück, aber wenn sie wiederkämen, mahnte ich mich, besser darauf zu achten, was sie zeigten.
    Ich dachte an meinen Großvater, den ich fragen könnte. Aber wonach? Was sollte er wissen? Vielleicht wollte ich erfahren, was mein Vater ihm damals erzählt hatte, möglich, dass er einen Unterschied gemacht hatte zwischen einem Kind und einem Erwachsenen. Und möglich, dass Rufus es längst nicht mehr sagen konnte.
    Noch ehe ich diesen Gedanken weiterverfolgen konnte, rauschte eine schwarze Kutte zur Tür des Instituts herein. Pfarrer Wagner mit den abgeklebten Pusteln. Wenn er den Leuten Rätsel aufgeben und Aufmerksamkeit erregen wollte, dann hatte er das geschafft.
    »Meine liebe Isabel, ich möchte Sie meiner Hilfe versichern und Ihnen mein Beileid aussprechen – ein beklagenswertes Schicksal, das Ihrer Mutter da zuteilwurde.«
    War der Tod an sich schon ein beklagenswertes Schicksal, oder wusste der Pfarrer davon, dass es sich um Mord handelte?
    Ich bedankte mich, wie sich das gehörte, vielleicht meinte er ja, was er sagte, wobei ich ihm eher Neugier unterstellte als ehrliches Mitgefühl.
    »Ja, und dann wäre da auch noch diese unangebrachte Sache«, fuhr er fort. »Sie haben mich ausgetrickst. Das nehme ich Ihnen übel. Zelda Krieger ist ins Grab gefahren ohne den Segen der Kirche.«
    Was er für unangebracht hielt, war für mich eine der schönsten Beerdigungen gewesen, denen ich jemals beigewohnt hatte.
    »Zelda ist hoffentlich in den Himmel aufgefahren«, sagte ich lächelnd. Es wäre unerträglich, wenn ich glauben müsste, ihr Leichnam wäre mitsamt ihrer Seele dort unter die Erde geraten. Ihre Seele wollte ich mir frei schwebend und leicht vorstellen und nicht von Erdschichten bedeckt.
    Mit Pfarrer Wagner konnte man sich nicht streiten, denn er hatte immer recht, und weil ich keine Lust verspürte, mir Blasphemie vorwerfen zu lassen, versuchte ich den schwarzen Mann schleunigst loszuwerden. Ich konnte ihn nicht hinausschieben, darum ging ich einige Schritte in Richtung Tür; er würde mir folgen müssen, oder er bliebe allein zurück.
    »Bestimmt übernimmt ein anderes Bestattungsinstitut die Überführung Ihrer Mutter und … was immer sonst nötig ist«, rief er mir hinterher. Dann hörte ich seine Schritte und ein Räuspern. »Das Begräbnis werden Sie nicht selbst organisieren wollen.«
    Er hatte recht, das wollte ich nicht, aber ich würde es tun.
    »Ich kannte Ihre Mutter nicht, aber ich finde bestimmt die passenden Worte.«
    Meinerseits gab es keine Erwiderung. Ich wusste, ich würde ihn nicht zu Wort kommen lassen – nicht am Grab meiner Mutter.
    »Du versteckst dich.« Es war kein Vorwurf, aber Luise hatte den Kopf schief gelegt und dazu diesen wissenden Blick aufgesetzt.
    Sie stand an der Schwelle des Instituts, eine Tasche und ein kleines Glöckchen in der Hand. Dessen Klingeln war es auch, das mich herausgelockt hatte.
    »Einfallsreich«, hielt ich ihr zugute, weil ich dachte, dass sie nicht hereinkommen wollte.
    »Es klappt jedenfalls«, sagte sie zufrieden. Hätte ich aus Gewohnheit Rätsel gelöst, ich hätte die Lösung gerade auf den Tod nicht entschlüsseln können.
    »Den Verstorbenen wurde eine Schnur an die Hand gebunden, die an der Erdoberfläche mit einer Glocke verbunden war. Wurde man lebendig begraben, so konnte man läuten, und dann gruben sie einen wieder aus. Irgendwann hat man das so gemacht«, sagte Luise.
    Im 19.   Jahrhundert hatte man das so gemacht, aus Furcht, lebendig begraben zu werden. Aber was fürchtete Luise?
    »Ich wollte dir anbieten, dir zu helfen, und danach trinken wir meine neue Kräuterlimonade – Melisse, Pfefferminze, Waldmeister und Limone. Kurz: erfrischend.«
    Sie machte die Tasche auf, und ich erspähte eine Flasche des Gebräus. Erfrischend würde sie erst sein, wenn ich sie kalt stellte.
    »Vielleicht den

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